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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0826
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Stellenkommentar

709

571 Hintergrund ist eine Diskussion auf der Sitzung der Herausgeber der Wandlung am 1. Juni
1946. Laut Protokoll schlugjaspers die deutsche Veröffentlichung eines Aufsatzes von Han-
nah Arendt (»What is Existenz Philosophy?«, in: Partisan Review 13 (1946) 34-56) vor und
schilderte »den tiefen und freudigen Eindruck, den ihm die Lektüre dieser ungewöhnlichen
Arbeit - sie deutet den Weg des existenzphilosophischen Gedankens von Schelling über
Kierkegaard zu Jaspers - gemacht habe.« Darauf äußerte Sternberger Bedenken, einerseits
rein publizistische, auf das Publikum der Wandlung bezogene, andererseits den Umfang be-
treffende. Daraufhin bot sich Lambert Schneider als erster Leser der Zeitschrift für eine un-
befangene Lektüre des Manuskripts und für die Lormulierung eines Gutachtens aus Publi-
kumssicht an (vgl. Protokoll vom 1. Juni 1946, DLA, A: Jaspers). - Letztlich erschien jener
Arendt-Text in deutscher Passung in einem Sonderheft. Vgl. H. Arendt: »Was ist Existenz-
Philosophie?«, in: dies.: Sechs Essays (Schriften der Wandlung 3), Heidelberg 1948, 48-80.
572 Hannah Arendt schreibt in einer Anmerkung der englischen Fassung jenes Aufsatzes, Hei-
degger habe seinem Lehrer und Freund Husserl verboten, die Fakultät zu betreten, weil er
Jude war, und es ginge das Gerücht um, dass er sich der französischen Besatzungsbehörde
zur Mithilfe bei der Umerziehung des deutschen Volkes angeboten habe. Vgl. H. Arendt:
»What is Existenz Philosophy?«, 46: »Another question and one certainly worthy of dis-
cussion is whether Heidegger’s philosophy has not been taken unduly seriously simply
because it concerns itself with very serious matters. In his political behavior, in any case,
Heidegger has provided us with more than ample warning that we should take him seri-
ously. As is well known, he entered the Nazi Party in a very sensational way in 1933 — an
act which made him stand out pretty much by himself among colleagues of the same cali-
bre. Fürther, in his capacity as rector of Freiburg University, he forbade Husserl, his teacher
and friend, whose lecture chair he had inherited, to enter the faculty, because Husserl was
a Jew. Finally, it has been rumored that he has placed himself at the disposal of the French
occupational authorities for the re-education of the German people.«
573 Vgl. die Abschnitte »The Self as All and Nothing: Heidegger«, ebd., 46-51, und »Indica-
tions of Human Existenz jaspers«, ebd. 51-56. Auch in der deutschen Ausgabe sind diese
abgedruckt, die Heidegger-Anmerkung jedoch gekürzt. Vgl. H. Arendt: »Was ist Existenz-
Philosophie?«, 65-80, bes. 66 (Anmerkung zu Heidegger).
574 Zu Leben und Werk Alfred Webers und seinem Wirken in Heidelberg nach 1945 vgl. M.
Waldmüller: Die Wandlung. Eine Monatsschrift, 33-35.
575 Hier handelt es sich um eine Debatte über die Handhabung der Honorierung bei den
Sonderheften der Wandlung. In einem Brief an die Herausgeber schlug Lambert Schnei-
der vor, dass der Verfasser eines Sonderhefts 10% vom Ladenpreis als Honorar erhält und
die Redaktion 5% für die Bildung eines außerordentlichen Honorarfonds, über den die
Herausgebergruppe nach eigenem Ermessen verfügen könne. Das Autorenhonorar dürfe
der Verleger ggf. erhöhen, wenn Auflage, Ausstattung oder die besonderen Verhältnisse
des Autors es erlauben, wobei der Honoraranteil der Redaktion jeweils gleich bleibt. Von
allen Sonderheften würde die Redaktion 20 Belegexemplare erhalten (vgl. L. Schneider
an die Herausgeber der Wandlung, 1. Februar 1946, DLA, A: Jaspers). In einem weiteren,
nicht aufgefundenen Schreiben muss Schneider im Fall des Hefts der Universitätsreden
von Fritz Ernst und Karl Jaspers eine Verteilung nach dem Verhältnis der Seitenzahlen vor-
geschlagen haben. Dagegen erhob Jaspers Bedenken. Doch ein Brief von Fritz Ernst vom
 
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