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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0833
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Stellenkommentar

Vgl. F. Springer an K. Jaspers, 23. Mai 1917, ebd.: »Die Gründe, die Sie zu einem Verzicht auf
die Durchsicht des Häberlinschen Manuskripts veranlassen, muss ich anerkennen. Wä-
ren Sie aber wohl in der Lage, mir hier in Berlin einen geeigneten Beurteiler zu nennen?
Wie würden Sie über Kofka-Giessen denken [...]?«
Der deutsche Psychologe Kurt Koffka (1886-1941) gilt mit Max Wertheimer und Wolfgang
Köhler als einer der Begründer der Gestaltpsychologie; Prom. 1908 bei Carl Stumpf (Ber-
lin) über »Experimental-Untersuchungen zur Lehre vom Rhythmus«, in: Zeitschrift für
Psychologie 52 (1909) 1-109; Habil. 1911 in Gießen mit der Schrift Zur Analyse der Vorstel-
lungen und ihrer Gesetze. Eine experimentelle Untersuchung (Leipzig 1912), seit 1918 ao.Prof.
in Gießen. Koffkas Abhandlung »Zur Grundlegung der Wahrnehmungspsychologie. Eine
Auseinandersetzung mit V. Benussi« (in: Zeitschrift für Psychologie 77, (1915) n-90) hat Jas-
pers rezensiert in: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 13 (1917) 162-164.
Jaspers meint hier also Ernst Cassirer (1874-1945), Prof, für Philosophie in Hamburg, und
nicht den Verleger Bruno Cassirer (1872-1941), der 1898 in Berlin mit seinem Cousin die
Bruno & Paul Cassirer, Kunst- und Verlagsanstalt ins Leben rief.
Der Physiker und Philosoph Moritz Schlick (1882-1936) begründete den Wiener Kreis im
Logischen Empirismus, Prom. 1904 in Berlin mit der Arbeit Über die Reflexion des Lichtes in
einer inhomogenen Schicht (Berlin 1904), Habil, an der Universität Rostock mit der Schrift
»Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik«, in: Vierteljahrsschrift für wissen-
schaftliche Philosophie und Soziologie 34 (1910) 386-477. Zuvor hatte er bereits die Mono-
graphie Lebensweisheit. Versuch einer Glückseligkeitslehre (München 1908) veröffentlicht.
Als Hauptwerk gilt seine Allgemeine Erkenntnislehre (Berlin 1918, 21925).
Vgl. F. Springer an K. Jaspers, 29. Mai 1917, DLA, A: Jaspers: »Oder würden Sie etwa Schlick,
der [...] ebenfalls für mich leicht zu erreichen ist, für einen geeigneten Beurteiler halten?«
Vgl. Stellenkommentar, Nr. 630.
Der Autor des Manuskripts ist wohl Ernst Herzig. Er publizierte zuvor die Schrift Zwangs-
vorstellung und Halluzination (München 1915) im Verlag Natur & Kultur und einen Aufsatz
über »Psychophysische Kausalität und Energiegesetz«, in: Freiburger Zeitschrift für Philoso-
phie und Theologie 2 (1915), 86-114.
Es handelt sich um die Schrift Norm und Entartung des Menschen, die später 1920 im Sibyllen -
Verlag (Dresden) erschien. Kurt Hildebrandt (1881-1966), Psychiater und Philosoph, war
Mitglied des George-Kreises, promovierte im Fach Medizin 1906 in Berlin, 1921 bei PaulNa-
torp in Marburg mit der Arbeit Nietzsches Wettkampf mit Sokrates und Plato (Dresden 1922)
und wurde - ohne Habilitation - von 1934 bis zu seiner Emeritierung 1945 Prof, für Philo-
sophie in Kiel als Nachfolger des von den Nationalsozialisten beurlaubten Julius Stenzel.
Vgl. O. Bumke: Über nervöse Entartung (Berlin, Heidelberg 1912). - Der Psychiater und Neu-
rologe Oswald Bumke (1887-1950) war 1914-1916 Prof, in Rostock, 1916-1921 als Nachfol-
ger von Alzheimer Prof, in Breslau, 1921-1924 in Leipzig und ab 1924 Nachfolger Kraepe-
lins auf dem Lehrstuhl für Psychiatrie in München. 1919 verfasste Bumke Die Diagnose der
Geisteskrankheiten (Wiesbaden 1919), die er in der zweiten, umgearbeiteten Auflage umbe-
nannte zum Lehrbuch der Geisteskrankheiten (München 1924).
Vgl. Springer-Verlag an K. Jaspers, 2. Mai 1918, DLA, A: Jaspers.
Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Friedrich Gundolf (1880-1931) hat sich
1911 in Heidelberg habilitiert, dort seit 1920 o.Prof. für Neuere deutsche Literatur. Zu
 
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