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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0876
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Stellenkommentar

759

über sein Schreiben an Blumenberg, in dem er den aktuellen Stand seiner Verhandlungen
mit Thiel kundtat (vgl. H. Götze an H. Blumenberg, 19. November 1959, ebd.), und über
seinen Brief an Thiel desselben Datums (ebd.): Durch vorsätzliche Vorenthaltung wich-
tiger Schriftleiterbriefwechsel habe er den Verlag getäuscht und das Vertrauensverhältnis
gebrochen. Verantwortung für das Studium Generale trage nicht er als Schriftleiter, sondern
der Verlag. Im Hinblick auf die Autoren Sarbin und Krause erwarte Götze nun nähere An-
gaben über deren wissenschaftliche Herkunft und Stellung, d.h. über ihre Qualifikation
als Mitarbeiter des Studium Generale.
949 Vgl. O. von Braunbehrens an F. Springer, 27. November 1959, in diesem Band, S. 413-414. -
Bezogen auf die Aufforderung Götzes zu näheren Angaben über Sarbin und Krause äu-
ßert sich Thiel in jenem Brief vom 30. November 1959 über sie wie folgt: »Von den beiden
Autoren Sarbin und Krause habe ich ersteren allein auch persönlich kennenlernen
können. Letzterer soll zwar, wie mir mitgeteilt worden ist, im Sommer dieses Jahres auch
hier gewesen sein, aber das leider während meines Urlaubs. Ich hatte von Herrn Sarbin
auch persönlich einen sehr guten Eindruck, im übrigen habe ich, wie stets bei Begutach-
tungen, das mir eingesandte Manuskript in völliger Unkenntnis seines philosophischen
Werdegangs durchgesehen und seinem Wunsch entsprechend in vielen Dingen umstili-
siert. Von W. P. Krause weiß ich, dass es sich um eine Persönlichkeit aus dem medizini-
schen Fach handelt, die nebenher sich philosophisch betätigt und, wie ich hörte, nach
dem Kriege während der Besatzungszeit auch Vorlesungen von Professor Jaspers gehört
hat«. (M. Thiel an H. Götze, 30. November 1959, DLA, A: Jaspers).
950 Götze teilte Blumenberg in seinem Brief vom 2. Dezember 1959 (DLA, A: Blumenberg)
mit, dass sein Kopernikus-Manuskript etwa im März 1960 erscheinen werde. Falls er bei
den Planungsankündigungen der Hefte namentlich weiterhin genannt werden möchte,
sichere ihm der Verlag dies zu. Zudem distanziere sich der Verlag von allen, ohne sein Wis-
sen abgefassten Briefen Thiels und betont, dass das Studium Generale Blumenberg auch zu-
künftig im Rahmen der Themenpläne offenstehe.
951 Vgl. M. Thiel: »Was kann Philosophie heute leisten und was darf man von ihr erwarten?
Eine philosophische Antwort auf theologische Fragen von H. Looff«, in: Studium Generale
7 (1954) 106-121, hier: 108 u. in, u. Einleitung, LIL
952 Vgl. Studium Generale 7 (1954) 320. - Zum Wortlaut der Erklärung siehe Stellenkommen-
tar, Nr. 897.
953 Vgl. hierzu H. Götze an K. Jaspers, 26. Juli 1954, Götzes Tatsachenbericht vom 24. Juli 1954
und K. Jaspers an H. Götze, 29. Juli 1954, in diesem Band, S. 386-390.
954 Vgl. M. Thiel: »Die Auflösung der Komödie und die Groteske des Mythos«, in Studium Ge-
nerale 8 (1955) 328-361, hier: 346. Dort spricht Thiel von dem »raffiniertesten, wenn nicht
unfairsten Trick, womit der Existentialismus (ebenso übrigens wie der Diamat) die Geg-
nerschaft des wissenschaftlichen Philosophierens lahm zu legen trachtet«.
955 Das hier erwähnte Anschreiben Thiels konnte nicht aufgefunden werden. Allerdings
drohte Thiel auch in einem Brief an Blumenberg vom 25. Mai 1959 eine Publikmachung
jener Vorkommnisse an, die »zu einem Universitätsskandal erheblichen Ausmasses führen«
würde, da er es nicht verantworten könne, sich »gegenüber einer unfairen Gegnerschaft
wie der der Heideggergruppe permanent widerstandslos zu verhalten.« (M. Thiel an H. Blu-
menberg, 25. Mai 1959, DLA, A: Blumenberg). Vgl. dazu auch Stellenkommentar, Nr. 931.
 
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