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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0877
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760

Stellenkommentar

956 Zu Thiels eigener Sicht der Dinge vgl. dagegen M. Thiel: »Vorwort: Ein Heidelberger
Krimi«, in: ders. (Hg.): Gesammelte Abhandlungen: Studium Generale, Festschrift- und Kon-
greßbeiträge, Vorträge, Besprechungen, Heidelberg 1983,1-XXII, hier: V-XVIII.
957 Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Philosophische Rundschau wurde 1953 von den
beiden Herausgebern Hans-Georg Gadamer und Helmut Kuhn gegründet. Die gemein-
same Herausgeberschaft währte bis 1974.
958 Der Mitherausgeber der Philosophischen Rundschau, Helmut Kuhn (1899-1991), promo-
vierte 1923 in Breslau mit der Dissertation Der Begriff des Symbolischen in der deutschen
Aesthetik bis Schiller (o.0.1924) und habilitierte sich 1930 in Berlin mit der Arbeit Die Kul-
turfunktion der Kunst (2 Bde., Berlin 1931). Wegen Entzug der Lehrbefugnis während der
NS-Zeit emigrierte er 1937 in die USA, wo er an der University of North Carolina und ab
1947 an der University of Georgia lehrte. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und
lehrte als o.Prof. in Erlangen und 1953-1966 in München. 1957-1962 war er zudem Präsi-
dent der »Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie«. Werke (Auswahl): Sokrates. Ein Ver-
such über den Ursprung der Metaphysik (Berlin 1934); Begegnung mit dem Nichts. Ein Versuch
über die Existenzphilosophie (Tübingen 1950); Wesen und Wirken des Kunstwerks (München
1960); Der Staat. Eine philosophische Darstellung (München 1967). Zu Kuhns Wirken vgl.
auch H.-G. Gadamer: »Nachruf«, in: Philosophische Rundschau 39 (1992) 1-2.
959 Seit ihrer Gründung erschien die Philosophische Rundschau im Verlag Mohr Siebeck (Tü-
bingen).
960 Der Brief vom 7. April 1959 ist in der Briefablage des Jaspers-Nachlasses und im VA Springer
nicht erhalten. - Thiel hatte bei dem Verlag Carl Winter (Heidelberg) sein Buch über Um-
stilisierung publiziert (vgl. folgenden Stellenkommentar). Daraufhin forderte eine Zeit-
schrift bei Winter ein Rezensionsexemplar an. Thiel ging zunächst davon aus, dass es sich
um die Zeitschrift für philosophische Forschunghandelte, tatsächlich war es aber die Philoso-
phische Rundschau, von der er keine Rezension seines Buches wünschte.
961 M. Thiel: Die Umstilisierung der Wissenschaft und die Krise der Welt, Heidelberg 1958.
962 Vgl. ders.: Versuch einer Ontologie der Persönlichkeit, Bd. 1: Die Kategorie des Seinszusammen-
hanges und die Einheit des Seins, Berlin u.a. 1950. Vgl. dazu auch Einleitung, L.
963 Zu Thiels Umstilisierungsbuch vgl. auch die Besprechungen von Friedrich Schneider (in: Phi-
losophin Naturalis 7 (1961) 241-245) und Hans Ryffel (in: Studiaphilosophica 22 (1962) 249-253).
964 Im Hintergrund steht hier sicherlich Jaspers’ Involvierung in den »Fall Gumbel« aus dem
Jahr 1924, bei welchem er dem Untersuchungsausschuss angehörte (vgl. dazu auch K. Jas-
pers: »Heidelberger Erinnerungen«, 8-9). Emil Julius Gumbel (1891-1966), 1923 in Heidelberg
habilitiert, wurde im Juli 1924 von seiner Lehrtätigkeit suspendiert. Anlass war die Tatsache,
dass er am 27. Juli 1924 auf einer Kundgebung der Heidelberger Ortsgruppe der Deutschen
Friedensgesellschaft die Anwesenden bat, »zwei Minuten im Schweigen der Toten des Welt-
krieges zu gedenken, die - ich will nicht sagen - auf dem Felde der Unehre gefallen sind, aber
doch auf gräßliche Weise ums Leben kamen«. Infolge eines einsetzenden allgemeinen Ent-
rüstungssturmes verlangte der Heidelberger Rektor Erich Kallius die sofortige Einleitung ei-
nes Verfahrens, um Gumbel die venia legendi zu entziehen. In diesem Kontext trat Jaspers für
Gumbel ein, und zwar aus prinzipiellen Überlegungen, nämlich für die Freiheit der Lehre
an der Universität (vgl. K. Jaspers: Philosophische Autobiographie, 59-62). Das badische Kul-
tusministerium in Karlsruhe hob die von der Heidelberger Universität beschlossene Suspen-
 
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