Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0881
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
764

Stellenkommentar

978 Beraterin ist Hannah Arendt, der in Paris lebende Amerikaner Ralph Manheim.
979 Prof. Jules Keller schrieb zwei Wochen zuvor selbst an Jaspers, stellte sich als Philosophie-
student und früherer Jaspers-Hörer vor und äußerte sich zu jenem Übersetzungsprojekt:
»Die Nebraska Universitätspresse wird nun das Übersetzungsrecht vom Springer Verlag
verlangen & dann werde ich Ihre drei Bände ins Englische übersetzen [...]. Ich werde ver-
suchen, dass ich für nächstes Jahr ein Stipendium nach Europa erhalten kann, damit ich
in Ihrer Nähe die Sache bearbeiten könnte.« (J. Keller an K. Jaspers, 12. Mai 1960, DLA,
A: Jaspers). - Eine Übersetzung der Philosophie durch Jules Keller bei der Nebraska Press
kam nicht zustande.
980 Hannah Arendt berichtete Jaspers später über Keller Folgendes: »Ich erhielt einen merk-
würdigen Brief von einem Professor Keller wegen Ihrer >Philosophie<. Will die Nebraska
Press das bringen? Will er die Übersetzung machen? Ist es Ihnen recht, wenn ich ihn bitte,
mir ein Probestück zu geben? Er kommt hier in die Nähe im Sommer und wird mich wohl
besuchen.« (H. Arendt an K. Jaspers, 20. Juni 1960, in: dies.: Briefwechsel 1926-1969, 432).
-Jaspers entgegnete darauf: »University of Nebraska Press hat mir einen Vertragsentwurf
vorgelegt, der mir einwandfrei scheint [...]. Professor Keller hat dem Verlag auf drei Briefe
nicht geantwortet. Er lehrt zur Zeit >in Eastern USA<. Ich habe Manheim empfohlen. Der
Verlag wird, wie ich vermute, Sie direkt fragen, auch ob Sie einen anderen Übersetzer emp-
fehlen könnten. Mir scheint die Sache seriös. Eine gute Übersetzung meiner >Philosophie<
würde mich natürlich außerordentlich freuen.« (K. Jaspers an H. Arendt, 30. Juli 1960, ebd.,
433)- - Aus dem Urlaub berichtete Arendt weitere drei Wochen danach, die Übersetzungs-
probe sei gerade angekommen, sie habe aber vergessen, sie in den Urlaub mitzunehmen
(vgl. H. Arendt an K. Jaspers, 22. August 1960, ebd., 434-435). Im weiteren Verlauf des Brief-
wechsels mit Hannah Arendt ist von der Übersetzung Jules Kellers nicht mehr die Rede.
981 Vgl. K. Jaspers: The Great Philosophers. The Foundations, hg. von H. Arendt, übers, von
R. Manheim, New York 1962. - Der vorzügliche Übersetzer ist also Ralph Manheim.
982 Vgl. K. Jaspers: Freiheit und Wiedervereinigung. Über Aufgaben deutscher Politik, München
1960.
983 Der Wissenschaftsrat veröffentlichte Ende 1960 sein erstes Gutachten - bald die »blaue Bi-
bel« genannt - mit Empfehlungen zum Ausbau vorhandener Kapazitäten der Hochschulen
unter Berücksichtigung von deren aktueller Situation und der einzelnen Fächer. Mit jener
»blauen Bibel« wurden ebenso erstmals Richtzahlen für die jährlichen, abhängig von den
jeweiligen Disziplinen zu bestimmenden Sachmittelbedarfe festgeschrieben, ferner Neu-
gründungen von Universitäten erwogen. Vgl. O. Bartz: Der Wissenschaftsrat. Entwicklungs-
linien der Wissenschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1957-2007, Stuttgart 2007,
u. O. Locker-Grütj en: Rahmenbedingungen für Forschung an deutschen Universitäten. »Wissen-
schaft in Ketten oder entfesselte Hochschule?« Ansätze eines modernen Forschungsmanagements
in Zeiten des Wandels in der deutschen Hochschullandschaft, Duisburg, Essen 2012, 35-36.
984 Diese Dokumente konnten im Jaspers-Nachlass und im VA Springer nicht aufgefunden
werden.
985 Aus dem Brief Thiels an Götze vom 30. Januar 1962 (DLA, A: Jaspers) geht hervor, dass ei-
ner der zuvor genannten Mitherausgeber, Hans Schaefer (1906-2000), seit 1950 o.Prof.
für Physiologie in Heidelberg, zwischen Thiel und dem Verlag zu vermitteln suchte und
insgesamt gegenüber Thiel eine moderate Haltung einnahm. In Absprache mit Schaefer
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften