Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0929
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
812

Stellenkommentar

dem Leser Unruhe zu bereiten durch Erregen seiner möglichen Existenz, ihn zu ermuti-
gen im Selbstwerden, ihm den möglichen Sinn im Sein zu beschwören und ihn denkend
stranden zu lassen am Unbegriffenen. Es ist eine Tendenz (wenn man den Vernunftwil-
len eine Tendenz nennen mag), in der ich stehe, für die und mit der ich denke, zu der ich
andere ermuntern möchte. In diesen Schriften wird nicht die Voraussetzung gemacht,
die Wahrheit werde sich schon durchsetzen, oder die Welt werde von ihrem Ursprung
her durch Vernunft gelenkt. Die Erfahrung in Geschichte und im gegenwärtigen Dasein
bezeugt eher das Gegenteil, sofern wir an menschlich zugänglicher Vernunft - und nur
diese können wir Vernunft nennen - messen.« Vgl. hierzu auch K. Salamun: Karl Jaspers,
zweite, verbesserte und erweiterte Auflage, Würzburg 2006,21-23.
1474 Es konnte nicht ermittelt werden, ob Re Soupault diesen Bericht auch tatsächlich ver-
fasste bzw. publizierte.
1475 Der französische Politiker Alain Peyrefitte (1925-1999) war zu dem Zeitpunkt der Abfas-
sung des Briefes Minister für Information, zuvor Mitarbeiter und Vertrauter von Charles
de Gaulle.
1476 Vgl. K. Jaspers: »L’humanite ä la merci d’un fou... Propos recueillis par Jean-Pierre Alkabbache«,
in: Le Monde, 1. November 1963, n (teilweise Wiedergabe des Interviews der RTF).
1477 Ebd.
1478 Zu dem Reporter vgl. Stellenkommentar, Nr. 1471.
1479 Dieser Artikel konnte nicht ermittelt werden.
1480 Die Philosophische Autobiographie war ja ebenfalls im Jahr 1963 in französischer Überset-
zung erschienen. Vgl. K. Jaspers: Autobiographie philosophique, übers, von P. Boudot, Pa-
ris 1963.
1481 John F. Kennedy war am 22. November 1963 ermordet worden. Vgl. hierzu auch die Kor-
respondenz mit E. B. Ashton, mit dem sich Jaspers häufig über amerikanische Politik und
insbesondere über seine Haltung gegenüber Kennedy ausgetauscht hat, in diesem Band,
S. 528-532.
1482 Der Reichsverband Deutscher Schriftsteller wurde am 9. Juni 1933 als Nachfolgeorga-
nisation des seit 1909 bestehenden Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller gegrün-
det, war dann einer von zahlreichen Fachverbänden der Reichsschrifttumskammer und
wurde nach vorausgegangenen internen Querelen zwischen der Reichsschrifttumskam-
mer und ihm zum 30. September 1935 aufgelöst. Seine ca. 12 000 Mitglieder wurden mit
dem 1. Oktober 1935 zu unmittelbaren Mitgliedern der Reichsschrifttumskammer. Vgl.
dazu J.-P. Barbian: Literaturpolitik im NS-Staat. Von der »Gleichschaltung« bis zum Ruin,
Frankfurt/M. 2010, 110-112. - Jaspers erfuhr von der Anmeldepflicht zur Reichsschrift-
tumskammer aus der Presse. In der Frankfurter Zeitung las er eine Anordnung der Präsiden-
ten der Reichsschrifttumskammer und der Reichspressekammer, Hans Friedrich Blunck
und Max Amann, wonach Beamte, »die sich auf ihrem Berufsgebiet schriftstellerisch be-
tätigen«, dann anmeldepflichtig sind, »wenn die ständige Ausübung schriftstellerischer
Tätigkeit zu ihren Berufsaufgaben gehört« (»Die Anmeldung zur Reichsschrifttums- und
Reichspressekammer«, in: Frankfurter Zeitung, 10. Dezember 1933, »Zweites Morgenblatt«,
2). Nach Ziffer 5 hatte jeder, der bezweifelte, ob für ihn eine Anmeldepflicht bestand, die
Möglichkeit, eine »vorläufige Befugnis zur weiteren Berufsausübung« zu erwerben, »wenn
er bis zum 15. Dezember eine Anfrage über seine Anmeldepflicht an den Reichsverband
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften