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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0955
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838

Korrespondentenverzeichnis

Springer, Ferdinand
jun.

pault (1897-1990), das Gesamtwerk von Comte de Lautreamont
(1954) sowie bretonische und französische Märchen (1959 bzw.
1963) ins Deutsche und Jaspers’ Vortrag Die Atombombe und die
Zukunft des Menschen (München 1957) ins Französische (1958).
- Zu ihrer Biographie vgl. auch M. Metzner (Hg.): Re Soupault -
die Fotografin der magischen Sekunde, Heidelberg 2007,189-191.
1881-1965; 1904 Eintritt in den »Verlag von Julius Springer in
Berlin«, 1907-1942 und 1945-1965 Verlagsleiter (seit 1941 un-
ter dem Namen »Springer-Verlag«), bis 1935 gemeinsam mit sei-
nem Vetter Julius Springer. Ferdinand Springer konzentrierte
sich dabei auf Medizin und Naturwissenschaften, 1911 kam
es vor diesem Hintergrund zur Kontaktaufnahme mit Jaspers.
Zum Verlagskonzept Ferdinand Springers vgl. H. Sarkowski: Der
Springer-Verlag, 163-165. Anlässlich des hundertjährigen Verlags-
bestehens am 10. Mai 1942 hielt Ferdinand Springer eine Rede
vor der Büste seines jüdischen Vaters, woraufhin er durch einen
ehemaligen Prokuristen seiner Firma bei der Reichsschrifttums-
kammer denunziert wurde. Seit September 1942 betrieb man
dort sein Ausscheiden, um den Springer-Verlag zu zerschlagen
(vgl. P. Hövel: Vom Biedermeier zum Atomzeitalter. Ein Beitrag zur
Geschichte des Julius-Springer-Verlages von 1842-1965, Berlin 1982,
411). Um diesem Vorhaben zuvorzukommen, teilte Springer am
12. November 1942 sein sofortiges Ausscheiden aus allen Firmen
mit. Nun fungierten als alleinige Gesellschafter Tönjes Lange
und dessen Bruder Otto Lange (1887-1967), die sich selbst aber
als Ferdinand Springers Treuhänder betrachteten. Vom russi-
schen Geheimdienst bei Freunden in Pommern im Februar 1945
verhaftet, gelangte Ferdinand Springer durch einen glücklichen
Zufall im Mai 1945 unversehrt nach Berlin zurück und kam dort
frei (vgl. Stellenkommentar, Nr. 1008). Seit Mai 1945 amtierte er
wieder als Verlagschef. Am 25. Oktober 1945 erhielt er die briti-
sche Verlagslizenz, am 5. August 1946 die amerikanische. 1947
übersiedelte er von Berlin nach Heidelberg zum Aufbau einer
Filiale, eine weitere wurde in Göttingen gegründet, während in
Berlin Tönjes Lange und sein Vetter Julius Springer das Verlags-
haus führten, später Heinz Götze und Konrad F. Springer, der
Urenkel des Verlagsgründers. Vgl. H. Sarkowski: Der Springer-Ver-
lag, 372 u. 382-383; ders.: Das Archiv des Springer-Verlags in Heidel-
berg, Berlin u.a. 1990,11-12.
 
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