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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0135
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112 Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum

186, 26f. zum Vortheil des „Unpersönlichen"] Vgl. auch NK KSA 6, 121, 16-23.
186, 29-31 Auf Grund dieser physiologischen Bedingungen ist eine Depres-
sion entstanden: gegen diese geht Buddha hygienisch vor.] In N.s Lesart ist
Buddhas Therapievorschlag also medizinischer Natur, vgl. EH Warum ich so
weise bin 6, KSA 6, 273, 3 f. „Die Predigt Buddha's von der Erlösung wird dem
Wirken des Arztes verglichen, der den vergifteten Pfeil aus der Wunde zieht
und die Macht des Giftes mit heilsamen Kräutern überwindet." (Oldenberg
1881, 194, dazu Mistry 1981, 124) Als Physiologe hat Buddha nach dem in AC
20 gezeichneten Bild keinerlei metaphysischen Interessen, stattdessen führt er
alles Geistige auf physisch-physiologische Ursachen zurück.
186, 31-187, 1 Er wendet dagegen das Leben im Freien an, das Wanderleben,
die Mässigung und die Wahl in der Kost; die Vorsicht gegen alle Spirituosa; die
Vorsicht insgleichen gegen alle Affekte, die Galle machen, die das Blut erhitzen]
Vgl. N.s eigene Diätregeln in EH Warum ich so klug bin 1, KSA 6, 278-283 (zur
Galle siehe NK KSA 6, 272, 29-34). Das „Wanderleben" Buddhas ist ausgiebig
Thema bei Oldenberg 1881, 143-146.
187, 5 Gebet ist ausgeschlossen, ebenso wie die Askese] „Buddha aber ist
in das Nirväna eingegangen; wollten seine Gläubigen zu ihm rufen, er könnte
sie nicht hören. Darum ist der Buddhismus eine Religion ohne Gebet." (Olden-
berg 1881, 378) Zur Askese vgl. ebd., 178: „Was vor Allem Buddha von den
Meisten seiner Rivalen trennte, war seine ablehnende Haltung gegenüber den
Kasteiungen, in welchen Jene den Weg der Erlösung erkannten." (Ähnlich
bereits Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2, Buch 4,
Kap. 48).
187, 6-8 kein Zwang überhaupt, selbst nicht innerhalb der Klostergemein-
schaft ( — man kann wieder hinaus — )] „Abgesehen davon, dass dem Orden
die äussere Möglichkeit gefehlt haben würde, seine Glieder durch Gewaltmittel
irgendwelcher Art zu fesseln, hätte auch Nichts dem Wesen des Buddhismus
schärfer widersprochen als ein solcher Zwang." (Oldenberg 1881, 362, zur Aus-
trittsmöglichkeit ebd., 361).
187, 9 f. Eben darum fordert er auch keinen Kampf gegen Andersdenkende] Die-
ser Aspekt des Buddhismus wird stark betont in Carl Friedrich Koeppens Werk
Die Religion des Buddha, das sich N. 1870/71 aus der Basler Universitätsbiblio-
thek entliehen hatte (Crescenzi 1994, 401): „Ein charakteristischer Zug der Bud-
dhalehre, der besonders hervorgehoben zu werden verdient, weil er dieselbe
von allen andern positiven Religionen unterscheidet und sich in Sitte und Den-
kungsart der buddhistischen Nationen ein- und ausgeprägt hat, ist die Duld-
 
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