I 12
4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
tes zuuerrichten, einigen jntragk1 thun wolten, So sollenn die vnndern oberkeiten,
souill jnen got des moglicheit verleihet, nicht destoweniger jm beuelch des herren
furtfaren vnnd gedenckenn, daß man got mehr dan den mentschen gehorsam sein
muß2, I 2jjr I wie auch ein frommer vatter thun muß, dem die oberkeit weren
wolte, seine kinder Christlich vnnd woll zuziehenn.
Weill nhun dem also ist, wie jme warlichen ist, vnnd dan nichts ergerlichers3 nochc
schädlichers ist, dann falsche lehr vnnd verkerthe auspendung der heiligenn sacra-
menten, nichts auch zum heill der mentschenn notwendigerd vnnd furderlicher, dan
gesundte lehr vnnd rechte außtheylung der heiligenn sacramenten4, So ist ja ein Er-
barer Rathe zuw Braunschweigk vnnd ein jede oberkeit, die merum vnd mixtum im-
perium5 hat, schuldigk, daß sie falsche lehr vnnd verkerte gottes diennst vor allenn
andern bosenn werckenn abeschaffe vnnd verhutte vnnd dagegenn gesunde lehr
vnnd gotselige ceremonien ob allem anderm guten anrichte vnnd erhalte, Wie das
der Moses6, die gotseligenn Richter7 jnn Jsrahell, Dauid8, Ezechias9, Josias10
vnnd alle gotseligenn obrenn11, furstenn, konig vnnd kayser gethane vnnd jre ampt
vnnd pflicht sein vnnd erfordern, erkennet vnnd sich demnach mit der that als die
warenn gotter12 jmc volck gottes vnnd die treuwen hirtenn der herdenn des herren
bewiesenn haben vnnd derhalbenn alle verfurische lehr vnnd gotlose ceremonienn
mit hochstem vnnd ernstem eyffer abgethane vnnd verhutet vnnd dagegenn die
heylsame lehr vnnd gotseligen Ceremonien angerichtet vnnd bestellet.
Derhalbenn ein Erbarer Rathe diese exempell der lieben, gotseligenn konig vnnd
furstenn recht vnnd woll vor sich eingefüert, wie sie auch bestendig vnnd krefftig
verthedingen vnnd loblich sein erweisen, was ein Erbarer Rathe by denn seinen1
zuw Christlicher reformationn furgenomen hat, Dann ein Erbarer Rathe by denn
seineng den furstlichenn vnnd koniglichenn gewalth füret, Derowegen die obren
c) vom linken Rand eingewiesen für gestr.: vnnd.
d) korr. aus: nottrengiger.
e) korr. aus: ein.
f) korr. aus: jrenn.
g) korr. aus: jren.
1. sc. lrgendeine Beeinträchtigung.
2. Vgl. Act 5,29.
3. anstößigeres.
4. Zur entschiedenen Haltung Bucers gegen die altgläubige Messe vgl. Greschat, Bucer, S.95—97.
5. Ausführlich hierzu vgl. oben S. 65, Anm.4.
6. Vgl. etwa Ex 32,15-30.
7. Vgl. etwa Jdc 6,25-32.
8. Vgl. etwa II Sam 24,17-25 und I Reg 15,5.
9. sc. Hiskia; vgl. II Reg 18,3-4.
10. Vgl. II Reg 22,1-23,28.
11. Vgl. I Reg 15,11-13, II Reg 12,3 und 22,2.
12. Hierbei muß es sich um einen Schreibfehler handeln; möghcherweise heiß es ursprünglich
»leitter«.
4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
tes zuuerrichten, einigen jntragk1 thun wolten, So sollenn die vnndern oberkeiten,
souill jnen got des moglicheit verleihet, nicht destoweniger jm beuelch des herren
furtfaren vnnd gedenckenn, daß man got mehr dan den mentschen gehorsam sein
muß2, I 2jjr I wie auch ein frommer vatter thun muß, dem die oberkeit weren
wolte, seine kinder Christlich vnnd woll zuziehenn.
Weill nhun dem also ist, wie jme warlichen ist, vnnd dan nichts ergerlichers3 nochc
schädlichers ist, dann falsche lehr vnnd verkerthe auspendung der heiligenn sacra-
menten, nichts auch zum heill der mentschenn notwendigerd vnnd furderlicher, dan
gesundte lehr vnnd rechte außtheylung der heiligenn sacramenten4, So ist ja ein Er-
barer Rathe zuw Braunschweigk vnnd ein jede oberkeit, die merum vnd mixtum im-
perium5 hat, schuldigk, daß sie falsche lehr vnnd verkerte gottes diennst vor allenn
andern bosenn werckenn abeschaffe vnnd verhutte vnnd dagegenn gesunde lehr
vnnd gotselige ceremonien ob allem anderm guten anrichte vnnd erhalte, Wie das
der Moses6, die gotseligenn Richter7 jnn Jsrahell, Dauid8, Ezechias9, Josias10
vnnd alle gotseligenn obrenn11, furstenn, konig vnnd kayser gethane vnnd jre ampt
vnnd pflicht sein vnnd erfordern, erkennet vnnd sich demnach mit der that als die
warenn gotter12 jmc volck gottes vnnd die treuwen hirtenn der herdenn des herren
bewiesenn haben vnnd derhalbenn alle verfurische lehr vnnd gotlose ceremonienn
mit hochstem vnnd ernstem eyffer abgethane vnnd verhutet vnnd dagegenn die
heylsame lehr vnnd gotseligen Ceremonien angerichtet vnnd bestellet.
Derhalbenn ein Erbarer Rathe diese exempell der lieben, gotseligenn konig vnnd
furstenn recht vnnd woll vor sich eingefüert, wie sie auch bestendig vnnd krefftig
verthedingen vnnd loblich sein erweisen, was ein Erbarer Rathe by denn seinen1
zuw Christlicher reformationn furgenomen hat, Dann ein Erbarer Rathe by denn
seineng den furstlichenn vnnd koniglichenn gewalth füret, Derowegen die obren
c) vom linken Rand eingewiesen für gestr.: vnnd.
d) korr. aus: nottrengiger.
e) korr. aus: ein.
f) korr. aus: jrenn.
g) korr. aus: jren.
1. sc. lrgendeine Beeinträchtigung.
2. Vgl. Act 5,29.
3. anstößigeres.
4. Zur entschiedenen Haltung Bucers gegen die altgläubige Messe vgl. Greschat, Bucer, S.95—97.
5. Ausführlich hierzu vgl. oben S. 65, Anm.4.
6. Vgl. etwa Ex 32,15-30.
7. Vgl. etwa Jdc 6,25-32.
8. Vgl. etwa II Sam 24,17-25 und I Reg 15,5.
9. sc. Hiskia; vgl. II Reg 18,3-4.
10. Vgl. II Reg 22,1-23,28.
11. Vgl. I Reg 15,11-13, II Reg 12,3 und 22,2.
12. Hierbei muß es sich um einen Schreibfehler handeln; möghcherweise heiß es ursprünglich
»leitter«.