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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0142
138 4- REPLIK auf heinrich von braunschweig-wolfenbüttel
seind ja aus Naturlicher billicheit1 schuldig, dieselbigen gemain mit nichten zube-
schedigen. Vnd ain jede Oberkait jst das schuldig, zu wehren auch allen gesteny, die
schon allain vber nacht bey den jren pleiben. So ist diss auch ius gentium, das ain je-
der an dem ort, da er an Peinlicher thadt begriffen wurdt, das gerichtz leiden mus. So
dann die vilgedachten Pfaffen zu Braunfschweig] jre bestenndige wohnung jnn der
Statt haben, feilen marck2 da gebrauchen vnd gemeines schutzens geniessen vnda
jnen diss alles von einem Efhrbaren] R[at] vergonnt wurdt*3, cso istc derhalbend ein
Radt auch schuldig, bey jnen das zuuerschaffen, das sie der gemain zu Braun-
schweigk nichts schaden, Wie sie aber auch vber eins Efhrbaren] Raths vnd des Ca-
pittels warnung vnd gepott gethan haben mit jrem falschen Kirchen dienst vnd ge-
wisser abfuerung von Christo. I 2^r I
Weil Sie dann vber das auch die besoldung der Kirchen zu Braunschweigk niessen
vnd deshalben disenc Kirchen dienst verpflicht vnd ein Efhrbarer] R[at] derselbigen
Kirchen ordenlichs vnd hmmediat/patroni seindt, so hat ein E[hrbarer] R[at] daher
abermal recht vnd fug, solche Priester von allem verergern3 diser Kirchen8 ab- vnd
zu gantzer gehorsame der selbigen Kirchen anzuhalten.
Daran ein E[hrbarer] R[at] vberal4 nicht hindern mag, das die F[ürsten] von
Braun[schweig] diser Stifftung fundatores sein, dann wa die F[ürsten] gleich an die
selbigen Kirchen alles, was die haben, allain gegeben hetten, noch5 gepuret jnen mit
nichten einige ergernuß wider dise Kirchen zu schutzen. Dann so sie jr gut den Kir-
chen, ja Christo zu Heil vnd dienst der Kirchen geben haben, ist jnn jren rechten nit,
darein einigen 12 j jv I eintrag zuthun, das solichs alles Christo vnd seiner Kirchen zu
warem dienst gebraucht werdeh Es ist alles der Kirchen, spricht Paulus6, vnd sie
Christi, vnd gilt nicht Christo vnd den Kirchen das widernemen, das jnen vnnsere
fromme vorfaren gegeben haben. Dise guter 'sind iuris divini ac ideo in nullius bo-
nis, Nec possunt alienari vel obligari »excepta causa redemptionis captivorum«. In
y) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
z) danach gestr.: auch.
a) danach von Bucer gestr.: wurt.
b) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
c) —c) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: vnd.
d) danach von Bucer gestr.: ist.
e) vom linken Rand eingewiesen.
f )-f) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
g) danach gestr.: Kirchen.
h) korr. aus: werden.
i) —i) von Bucer am Zeilenende und 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
1. Hierzu vgl. BDS 7, S.492,23; vgl. auch Arnold, L’equite chez Martin Bucer.
2. Markt; zur Form vgl. Grimm 12 (= VI), Sp. 1644; zum Ausdruck »feiler Markt« vgl. ebd.,
Sp. 1645.
3. Irreführen, Verführen.
4. überhaupt.
5. dennoch.
6. IKor3,22f.
seind ja aus Naturlicher billicheit1 schuldig, dieselbigen gemain mit nichten zube-
schedigen. Vnd ain jede Oberkait jst das schuldig, zu wehren auch allen gesteny, die
schon allain vber nacht bey den jren pleiben. So ist diss auch ius gentium, das ain je-
der an dem ort, da er an Peinlicher thadt begriffen wurdt, das gerichtz leiden mus. So
dann die vilgedachten Pfaffen zu Braunfschweig] jre bestenndige wohnung jnn der
Statt haben, feilen marck2 da gebrauchen vnd gemeines schutzens geniessen vnda
jnen diss alles von einem Efhrbaren] R[at] vergonnt wurdt*3, cso istc derhalbend ein
Radt auch schuldig, bey jnen das zuuerschaffen, das sie der gemain zu Braun-
schweigk nichts schaden, Wie sie aber auch vber eins Efhrbaren] Raths vnd des Ca-
pittels warnung vnd gepott gethan haben mit jrem falschen Kirchen dienst vnd ge-
wisser abfuerung von Christo. I 2^r I
Weil Sie dann vber das auch die besoldung der Kirchen zu Braunschweigk niessen
vnd deshalben disenc Kirchen dienst verpflicht vnd ein Efhrbarer] R[at] derselbigen
Kirchen ordenlichs vnd hmmediat/patroni seindt, so hat ein E[hrbarer] R[at] daher
abermal recht vnd fug, solche Priester von allem verergern3 diser Kirchen8 ab- vnd
zu gantzer gehorsame der selbigen Kirchen anzuhalten.
Daran ein E[hrbarer] R[at] vberal4 nicht hindern mag, das die F[ürsten] von
Braun[schweig] diser Stifftung fundatores sein, dann wa die F[ürsten] gleich an die
selbigen Kirchen alles, was die haben, allain gegeben hetten, noch5 gepuret jnen mit
nichten einige ergernuß wider dise Kirchen zu schutzen. Dann so sie jr gut den Kir-
chen, ja Christo zu Heil vnd dienst der Kirchen geben haben, ist jnn jren rechten nit,
darein einigen 12 j jv I eintrag zuthun, das solichs alles Christo vnd seiner Kirchen zu
warem dienst gebraucht werdeh Es ist alles der Kirchen, spricht Paulus6, vnd sie
Christi, vnd gilt nicht Christo vnd den Kirchen das widernemen, das jnen vnnsere
fromme vorfaren gegeben haben. Dise guter 'sind iuris divini ac ideo in nullius bo-
nis, Nec possunt alienari vel obligari »excepta causa redemptionis captivorum«. In
y) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
z) danach gestr.: auch.
a) danach von Bucer gestr.: wurt.
b) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
c) —c) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: vnd.
d) danach von Bucer gestr.: ist.
e) vom linken Rand eingewiesen.
f )-f) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
g) danach gestr.: Kirchen.
h) korr. aus: werden.
i) —i) von Bucer am Zeilenende und 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
1. Hierzu vgl. BDS 7, S.492,23; vgl. auch Arnold, L’equite chez Martin Bucer.
2. Markt; zur Form vgl. Grimm 12 (= VI), Sp. 1644; zum Ausdruck »feiler Markt« vgl. ebd.,
Sp. 1645.
3. Irreführen, Verführen.
4. überhaupt.
5. dennoch.
6. IKor3,22f.