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4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
leeren, richten vnd straffen vnd deßhalb so heilig vnd vnstrefflich seinm, das sie nye-
mand zurichten oder straffen vrsach hette", Dann das er die, so allain bischoflichen
Namen tragen, hette wollen allein Gericht vnd straff entziehen, sie lebten oder han-
delten I 2j7r I wie vngeschickt sie wolten.
Das aber dis war sei, so hat dieser Constantinus jn sachen0 des glaubens vber die bi-
schoue Gericht vnd die vngerechten gestraffet. Man lese das 20. cap. Historiae Theo-
doriti1, pda der liebe furst von sich selb^ jnn ainem brieue an die zu Nicomedia
schreibt, wie er zwen vermainte bischoue, Theogonium vnd Eusebium, habe lassen
jnn die ferrnisten end jns ellend verschicken, Vnd sagt hierauf: »Also, Wa wir frome,
rechtglaubige vnd gutige bischof haben, so frewen wir vns des, Wa aber jemand
freuel vnd vnbesunnen zur gedechtnuß vnd lobe der verderbten erhitziget vnd an-
brinnet« - dann diese zwen hatten den Arrium vertaidingen wollen - »so solle des-
selbigen2 dreistigkeitq so bald durch den ernst1 gottes dieners, das ist mein, niderge-
legt vnd abgeschaffet werden«3. I 2yf I
Vnd jm 29. Capitel 1. lib. des selbigen Theodoritus lesen wir, das diser Kayser
Constantinus schreibt zum Concilio zu Tyro von ettlichen bischouen, die er durch
schrifft hette zu der selbigen versamblung beruffet, Wa dieselbigen sein geheiß ver-
achten wurden, das er dahin senden wolte, die sollicher aus Kayfserlichem] beuelch
jns ellend verschickten, Damit sie lereten des Kaysers gebotten, zu gut der warheit
gegeben, niht4 widerspennig sein5. Gleicher massen haben alle frome Kayser sich
den rechten bischouen, souil sie durch Wort Gottes gerichtet haben, vnder worffen
vnd sich von jnen richten lassen, die strefflichen aber vnd bosen haben Sie gerichtet
vnd gestraffet Vnd si[c]h dess, als die diener Gottes hie zu verordnet, schuldig er-
kennet, Des jnen auch kain fromer bischoue nie widersprochen, sonder alle allte, be-
werte Pabst vnd bischoue haben sich den Kaysern vnd anndern Obern allweg jnn
aller vnderthenigkeit zu geburender gehorsame erbotten, I 2y8r I Daher dann dies
m) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
n) korr. aus: hetten.
o) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: den gleichen.
p) —p) vom linken Rand eingewiesen.
q) kon). für fälschhch: durstigkeit.
r) undeutlich.
s) korr. aus: der.
1. Theodoret von Cyrus (ca. 393—ca. 466) schneb die >Histona Ecclesiastica< des Eusebius von
Caesarea bis ms Jahr 428 fort.
2. Der Text scheint ab hier verderbt zu sein. Die lateimsche Ubersetzung des gnechischen Origi-
nals lautet: »Ita, si habemus sanctos et orthodoxos hominumque amantes episcopos, gaudemus.
Quod si quis pestium lstarum mentionem facere vel mconsulto eas laudare ausus fuent, a sua mox
tementate famuli dei opera, hoc es nostra, coercebitur« (PG 82, Sp.966).
3. Theodoret von Cyrus, Historia ecclesiastica 1,20,10; PG 82, Sp.965; GCS 44, S. 69,7—12.
4. sc. nicht.
5. Theodoret von Cyrus, Historia ecclesiastica 1,29,4h; PG 82, Sp. 984; GCS 44, S. 84,10—19; vgl.
auch BOL 3, S. 139.
4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
leeren, richten vnd straffen vnd deßhalb so heilig vnd vnstrefflich seinm, das sie nye-
mand zurichten oder straffen vrsach hette", Dann das er die, so allain bischoflichen
Namen tragen, hette wollen allein Gericht vnd straff entziehen, sie lebten oder han-
delten I 2j7r I wie vngeschickt sie wolten.
Das aber dis war sei, so hat dieser Constantinus jn sachen0 des glaubens vber die bi-
schoue Gericht vnd die vngerechten gestraffet. Man lese das 20. cap. Historiae Theo-
doriti1, pda der liebe furst von sich selb^ jnn ainem brieue an die zu Nicomedia
schreibt, wie er zwen vermainte bischoue, Theogonium vnd Eusebium, habe lassen
jnn die ferrnisten end jns ellend verschicken, Vnd sagt hierauf: »Also, Wa wir frome,
rechtglaubige vnd gutige bischof haben, so frewen wir vns des, Wa aber jemand
freuel vnd vnbesunnen zur gedechtnuß vnd lobe der verderbten erhitziget vnd an-
brinnet« - dann diese zwen hatten den Arrium vertaidingen wollen - »so solle des-
selbigen2 dreistigkeitq so bald durch den ernst1 gottes dieners, das ist mein, niderge-
legt vnd abgeschaffet werden«3. I 2yf I
Vnd jm 29. Capitel 1. lib. des selbigen Theodoritus lesen wir, das diser Kayser
Constantinus schreibt zum Concilio zu Tyro von ettlichen bischouen, die er durch
schrifft hette zu der selbigen versamblung beruffet, Wa dieselbigen sein geheiß ver-
achten wurden, das er dahin senden wolte, die sollicher aus Kayfserlichem] beuelch
jns ellend verschickten, Damit sie lereten des Kaysers gebotten, zu gut der warheit
gegeben, niht4 widerspennig sein5. Gleicher massen haben alle frome Kayser sich
den rechten bischouen, souil sie durch Wort Gottes gerichtet haben, vnder worffen
vnd sich von jnen richten lassen, die strefflichen aber vnd bosen haben Sie gerichtet
vnd gestraffet Vnd si[c]h dess, als die diener Gottes hie zu verordnet, schuldig er-
kennet, Des jnen auch kain fromer bischoue nie widersprochen, sonder alle allte, be-
werte Pabst vnd bischoue haben sich den Kaysern vnd anndern Obern allweg jnn
aller vnderthenigkeit zu geburender gehorsame erbotten, I 2y8r I Daher dann dies
m) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
n) korr. aus: hetten.
o) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: den gleichen.
p) —p) vom linken Rand eingewiesen.
q) kon). für fälschhch: durstigkeit.
r) undeutlich.
s) korr. aus: der.
1. Theodoret von Cyrus (ca. 393—ca. 466) schneb die >Histona Ecclesiastica< des Eusebius von
Caesarea bis ms Jahr 428 fort.
2. Der Text scheint ab hier verderbt zu sein. Die lateimsche Ubersetzung des gnechischen Origi-
nals lautet: »Ita, si habemus sanctos et orthodoxos hominumque amantes episcopos, gaudemus.
Quod si quis pestium lstarum mentionem facere vel mconsulto eas laudare ausus fuent, a sua mox
tementate famuli dei opera, hoc es nostra, coercebitur« (PG 82, Sp.966).
3. Theodoret von Cyrus, Historia ecclesiastica 1,20,10; PG 82, Sp.965; GCS 44, S. 69,7—12.
4. sc. nicht.
5. Theodoret von Cyrus, Historia ecclesiastica 1,29,4h; PG 82, Sp. 984; GCS 44, S. 84,10—19; vgl.
auch BOL 3, S. 139.