8. EIN KURZER BERICHT
253
Nun aus dem, so bisherr eyngefurt ist, mag eyn yeder rechtliebender wol verstehen,
das keyne waren Christen (die dann jm herren Christo eyn leib seyn1 vnd die beste
geordnete vnd getreweste gemeynschafft mit eynander halten) on eyn gemeyn2 Re-
ligion guth seyn werden, Sonder wa sie es nit vorhaben, werden sie es aus freywilli-
gen gaben vnd opfern samlen. Wo sie es aber haben, werden sie es mit allen trewen
vnderstehen3 zu erhalten vnd zu bewaren, derhalben sie es auch vor allen andern
gutern, nit alleyn den besonderen4, sonder auch den politischen gutern befreyheten
vnd vor allenn, die es der kirchen entziehen wollen, rettenc, auch wo es entwandt ist,
widder jnn die recht Christlich besitzunge vnd brauch der kirchen brengen werden.
Vnd gegen keynenn, die frembde guter vnbillich antasten oder zusich ziehen, mit
der straff so ernstlich faren, als gegend denen, die sich an dissem gottes guth der kir-
chen vergreiffen vnd das Sacrileg[iu]m begehen.
Vnd werden sich hirin, das sie das kirchen guth, wie sie das finden, zu seynem
recht Christlichem brauch erhalten vnd bewaren, das nit jrren5 lassen, das gleich
der aberglaube I ^jv/ 180 I vnd andere menschliche anfechtungen vilen leuthen gar6
oder zum teil vrsach geweßen seynt, das jre an die kirchen zu geben, Oder auch, das
die vermeynten geistlichen solich5 guth nit allwege durch rechtmessige mittel geme-
ret haben.
Dabey hat man aber aus den selbigen vorgesetzten grunden auch disses zu erkennen:
das die waren Christen nit alleyn versehen vnd verhelffen werden, das yede kirch
vnd gemeyn Christi jre gemeyn Religion- vnd gottes guth haben, es sey, das sie das-
selbige vff eyn newes zusamen tragenf, oder das vorgegebne behalten vnd bewaren,
Oder auch widder von den sacrilegiis erobern vnd zu Christlichen handen brengen,
Sonder das sie auch allen vleis vnd ernst ankeren mussen, das soliche guth zu recht
Christlichem brauch angelegt vnd ausgespendet werde, Nemlich darzu, das aller
menschlichen nottorft der gemeynden semptlich, jrem aller glieder vnd stenden der-
selbigen vnd dann auch eynes yedern jn sonderheit nach yedes stants oder person
thun vnd maß vff das aller ordenlichst vnd getreweste rath vnd hilff geschee.
Weil nun dem also, so volget erstlich7, das alle waren Christen», Obern vnd ge-
meynden, das bey yhnen8 selbst recht erkennen vnd schliessen vnd, wo es besser-
c) möglicherweise von Bucer korr. aus: erretten.
d) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
e) korr. aus: soliche.
f) möglicherweise von Bucer korr. aus: getragen.
g) davor am linken Rand: Episcopi et abbates papistae Sacril[eg]i.
1. Vgl. Röm 12,5; Eph 1,23 und 5,30; Kol 3,15.
2. gemeinsames, kollektives.
3. versuchen, unternehmen, sich vornehmen.
4. privaten.
5. beirren, verdrießen.
6. gänzhch.
7. Vgl. unten S.258,6.
8. sich.
253
Nun aus dem, so bisherr eyngefurt ist, mag eyn yeder rechtliebender wol verstehen,
das keyne waren Christen (die dann jm herren Christo eyn leib seyn1 vnd die beste
geordnete vnd getreweste gemeynschafft mit eynander halten) on eyn gemeyn2 Re-
ligion guth seyn werden, Sonder wa sie es nit vorhaben, werden sie es aus freywilli-
gen gaben vnd opfern samlen. Wo sie es aber haben, werden sie es mit allen trewen
vnderstehen3 zu erhalten vnd zu bewaren, derhalben sie es auch vor allen andern
gutern, nit alleyn den besonderen4, sonder auch den politischen gutern befreyheten
vnd vor allenn, die es der kirchen entziehen wollen, rettenc, auch wo es entwandt ist,
widder jnn die recht Christlich besitzunge vnd brauch der kirchen brengen werden.
Vnd gegen keynenn, die frembde guter vnbillich antasten oder zusich ziehen, mit
der straff so ernstlich faren, als gegend denen, die sich an dissem gottes guth der kir-
chen vergreiffen vnd das Sacrileg[iu]m begehen.
Vnd werden sich hirin, das sie das kirchen guth, wie sie das finden, zu seynem
recht Christlichem brauch erhalten vnd bewaren, das nit jrren5 lassen, das gleich
der aberglaube I ^jv/ 180 I vnd andere menschliche anfechtungen vilen leuthen gar6
oder zum teil vrsach geweßen seynt, das jre an die kirchen zu geben, Oder auch, das
die vermeynten geistlichen solich5 guth nit allwege durch rechtmessige mittel geme-
ret haben.
Dabey hat man aber aus den selbigen vorgesetzten grunden auch disses zu erkennen:
das die waren Christen nit alleyn versehen vnd verhelffen werden, das yede kirch
vnd gemeyn Christi jre gemeyn Religion- vnd gottes guth haben, es sey, das sie das-
selbige vff eyn newes zusamen tragenf, oder das vorgegebne behalten vnd bewaren,
Oder auch widder von den sacrilegiis erobern vnd zu Christlichen handen brengen,
Sonder das sie auch allen vleis vnd ernst ankeren mussen, das soliche guth zu recht
Christlichem brauch angelegt vnd ausgespendet werde, Nemlich darzu, das aller
menschlichen nottorft der gemeynden semptlich, jrem aller glieder vnd stenden der-
selbigen vnd dann auch eynes yedern jn sonderheit nach yedes stants oder person
thun vnd maß vff das aller ordenlichst vnd getreweste rath vnd hilff geschee.
Weil nun dem also, so volget erstlich7, das alle waren Christen», Obern vnd ge-
meynden, das bey yhnen8 selbst recht erkennen vnd schliessen vnd, wo es besser-
c) möglicherweise von Bucer korr. aus: erretten.
d) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
e) korr. aus: soliche.
f) möglicherweise von Bucer korr. aus: getragen.
g) davor am linken Rand: Episcopi et abbates papistae Sacril[eg]i.
1. Vgl. Röm 12,5; Eph 1,23 und 5,30; Kol 3,15.
2. gemeinsames, kollektives.
3. versuchen, unternehmen, sich vornehmen.
4. privaten.
5. beirren, verdrießen.
6. gänzhch.
7. Vgl. unten S.258,6.
8. sich.