258 8. GUTACHTEN FÜR DEN ARNSTÄDTER BUNDESTAG
zu vngepurender beschwerung reichen mocht, das sich dann disse stende allmal er-
bieten, So vil von der ersten volge aus den grunden vnd angezogenen Rechten von
eygenschafft, rechtem gebrauch, hievor eyngefuret vnd erzelet, wie das kirchen guth
den bebstischen sacrilegis aberkant vnd auch den kirchen, wenn der herr des fuge
vnd mittel gibt, widder einbracht werden sol.
Die andere folge1 aus den vorigen eyngefurten grunden vnd rechten ist da von, Wie
bey denen stenden, die das kirchen guth den bebstischen sacrilegis schon genomen,
aber noch nit alles zu dem brauch verordent, darzu es dem herren vnd der kirchen
ergeben ist, %esserunge vorzunemen seyef, so wir dann das eygentlich Gottes recht
von kirchen guttern, das hievor etlicher massen dargethon ist, mit eynfaltigem gots-
forchtigen herrtzen ansehen wullen, mussen wir erstlich das ja erkennen vnd beken-
nen, das das religion- vnd» kirchen guth hnymer meer^ zu gemeynem politischem
guth, noch weniger zu besonderer leuth eygen guth2 gemacht 'vnd also den kirchen'
entzogen vnd abgwendet werden mag.
Damit man aber dis desto bas vnd vnverletzlicher verstohn1 möge, mus man zuvorn
den rechten brauch des kirchen guths vnd wie weit sich der erstrecke wol erkennen.
Nun haltet esk sich hie mit also: Aus der heiligen schrifft, Canonibus vnd keiserli-
chen gesetzen haben wir dissen gebrauch also beschrieben: Erstlich3 weil am dinst
des worts vnd ampt der seel sorge vnd Christlicher zucht der Christen, das hochst
gelegen, so sol von dem kirchen guth erstlich vnd vor allem getrewlich versehen
werden, das zu dissem dinst tugliche leuth vfferzogen vnd jnn gnugsamer anzal be-
stellet, vnd die jnn dem schon seynt vnd mit trewen arbeiten, mit zweifachten ehren,
wie der Hfeilige] Paulus schreibt4, das ist mit reichlicher versehunge, vnderhalten
werden, damit sie I ^yr/ i8y I sunst nichs sorgen noch schaffen dorffen5, dann6 wie
sie jren dinst getrewlich vnd mit frucht obleigen1.
Nach dem dann so vil vnd hohe gaben vnd so hertzlich begebunge an den Herren,
auch grosse vbunge vnd erfarunge zu dissem dinst vnd ampt erfordert wirt, derhal-
ben man offt vnder grossem Hauffen deren, die man hiezu vffzeucht, gar wenig, wie
auch vorgesagt, finden mag, die zu dissem dinst recht tuglich seyen, so mus man ja
deren anzal, die man zu dissem dinst vff ziehen wil, nit geringe vornemen.
f )-f) vom linken Rand eingewiesen.
g) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
h )-b) vom linken Rand eingewiesen.
i) —i) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
j) über der Zeile nachgetragen für gestr.: versthen.
k) über der Zeile nachgetragen für gestr.: das.
l) wohl fälschhch für: obhegen.
1. Vgl. oben S. 253,29.
2. sc. zum Privateigentum Einzelner.
3. Vgl. unten S. 260,15.
4. I Tim 5,17.
5. brauchen, müssen.
6. als.
zu vngepurender beschwerung reichen mocht, das sich dann disse stende allmal er-
bieten, So vil von der ersten volge aus den grunden vnd angezogenen Rechten von
eygenschafft, rechtem gebrauch, hievor eyngefuret vnd erzelet, wie das kirchen guth
den bebstischen sacrilegis aberkant vnd auch den kirchen, wenn der herr des fuge
vnd mittel gibt, widder einbracht werden sol.
Die andere folge1 aus den vorigen eyngefurten grunden vnd rechten ist da von, Wie
bey denen stenden, die das kirchen guth den bebstischen sacrilegis schon genomen,
aber noch nit alles zu dem brauch verordent, darzu es dem herren vnd der kirchen
ergeben ist, %esserunge vorzunemen seyef, so wir dann das eygentlich Gottes recht
von kirchen guttern, das hievor etlicher massen dargethon ist, mit eynfaltigem gots-
forchtigen herrtzen ansehen wullen, mussen wir erstlich das ja erkennen vnd beken-
nen, das das religion- vnd» kirchen guth hnymer meer^ zu gemeynem politischem
guth, noch weniger zu besonderer leuth eygen guth2 gemacht 'vnd also den kirchen'
entzogen vnd abgwendet werden mag.
Damit man aber dis desto bas vnd vnverletzlicher verstohn1 möge, mus man zuvorn
den rechten brauch des kirchen guths vnd wie weit sich der erstrecke wol erkennen.
Nun haltet esk sich hie mit also: Aus der heiligen schrifft, Canonibus vnd keiserli-
chen gesetzen haben wir dissen gebrauch also beschrieben: Erstlich3 weil am dinst
des worts vnd ampt der seel sorge vnd Christlicher zucht der Christen, das hochst
gelegen, so sol von dem kirchen guth erstlich vnd vor allem getrewlich versehen
werden, das zu dissem dinst tugliche leuth vfferzogen vnd jnn gnugsamer anzal be-
stellet, vnd die jnn dem schon seynt vnd mit trewen arbeiten, mit zweifachten ehren,
wie der Hfeilige] Paulus schreibt4, das ist mit reichlicher versehunge, vnderhalten
werden, damit sie I ^yr/ i8y I sunst nichs sorgen noch schaffen dorffen5, dann6 wie
sie jren dinst getrewlich vnd mit frucht obleigen1.
Nach dem dann so vil vnd hohe gaben vnd so hertzlich begebunge an den Herren,
auch grosse vbunge vnd erfarunge zu dissem dinst vnd ampt erfordert wirt, derhal-
ben man offt vnder grossem Hauffen deren, die man hiezu vffzeucht, gar wenig, wie
auch vorgesagt, finden mag, die zu dissem dinst recht tuglich seyen, so mus man ja
deren anzal, die man zu dissem dinst vff ziehen wil, nit geringe vornemen.
f )-f) vom linken Rand eingewiesen.
g) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
h )-b) vom linken Rand eingewiesen.
i) —i) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
j) über der Zeile nachgetragen für gestr.: versthen.
k) über der Zeile nachgetragen für gestr.: das.
l) wohl fälschhch für: obhegen.
1. Vgl. oben S. 253,29.
2. sc. zum Privateigentum Einzelner.
3. Vgl. unten S. 260,15.
4. I Tim 5,17.
5. brauchen, müssen.
6. als.