264 8. GUTACHTEN FÜR DEN ARNSTÄDTER BUNDESTAG
armet also, das sie keyn furstlich oder politisch guth mehr hette, wo dann durch das
kirchen guth kunth geholffen werden, so sol man abermal dasselbige hiezu miltig-
lich darstrecken1, Dann so durch das kirchen guth aller menschen*3 nottorfft jnn ge-
meyn vnd besonders gerathen vnd geholffen werden soll vnd die ordenliche regi-
runge so notwendig ist, das man on die nit leben kan, auch dieselbige nit on eyn
furstlich guth, wo das regiment furstlich ist oder sunst eyn cpolitischen gemeynenc
vorrath, wo eyn Stat regiment ist, nicht besthan mag, so kan eyn yeder wol sehen,
das sich der rechte, wared brauch des kirchen guths auch dahin erstrecket, das fur-
sten vnd anderen Obernc davon1 dargeben werde, on das sie ordenlich vnd mit heil
nit regiren mogen.
Vnd das mocht man auch als reichlich vnsere kirchen versehen seind», wol gutten
rath finden, wo sich disser fal begibt*1, das noch dennoch der kirchen jren gnugsamen
versehung vnd vorrath bliebe1 zu bestellen vnd zu erhalten die kirchen diener, verse-
hunge der durfftigen vnd was zur religion erfordert wirdt, %a man mit disem gut alß
mit einem gottes gut getrewlich vmbgehn vnd es wol geprauchen, aber nit zerstörn,
die frucht vnd nit den baum gar hinnemen wolte^2. I j2r/ zyj I
Es sollen aber auch die fursten vnd Obern allen lust- vnd pracht kosten desto
mehr ringern3 vnd gnug haben an dem lust vnd pracht, der zu erhalten jrer perso-
nen vnd des furstlichen ansehens, damit4 sie jre furstlichen geschefft vnd arbeit de-
sto bas5 lustlicher vnd fuglicher kausrichten mochten^, dinstlich6 vnd forderlich
seye.
Zum dritten, weil durch das kirchen guth aller stenden vnd besonder persone7
mangel zu forderunge der Gottselikeit vnd alles guthen nach yedes thun vnd massen
erstatet werden sollen, so volget hiraus vornemlich, das man dis auch versehen sol,
b) über der Zeile nachgetragen.
c) —c) korr. aus: politischer gemeyner.
d) korr. aus: warer.
e) danach gestr.: das.
f) danach gestr.: geben.
g) wohl von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
h) danach gestr.: vnd.
i) vom linken Rand eingewiesen.
])—j) von Bucer am unteren Seitenrand nachgetragen.
k)-*; vom linken Rand eingewiesen.
1. Vgl. Seebaß, Martin Bucers Beitrag, S. 176.
2. Hierzu vgl. BOL 15, S. 142.
3. verrmgern.
4. womit.
5. besser.
6. dienlich, förderhch.
7. sc. von Einzelpersonen.
armet also, das sie keyn furstlich oder politisch guth mehr hette, wo dann durch das
kirchen guth kunth geholffen werden, so sol man abermal dasselbige hiezu miltig-
lich darstrecken1, Dann so durch das kirchen guth aller menschen*3 nottorfft jnn ge-
meyn vnd besonders gerathen vnd geholffen werden soll vnd die ordenliche regi-
runge so notwendig ist, das man on die nit leben kan, auch dieselbige nit on eyn
furstlich guth, wo das regiment furstlich ist oder sunst eyn cpolitischen gemeynenc
vorrath, wo eyn Stat regiment ist, nicht besthan mag, so kan eyn yeder wol sehen,
das sich der rechte, wared brauch des kirchen guths auch dahin erstrecket, das fur-
sten vnd anderen Obernc davon1 dargeben werde, on das sie ordenlich vnd mit heil
nit regiren mogen.
Vnd das mocht man auch als reichlich vnsere kirchen versehen seind», wol gutten
rath finden, wo sich disser fal begibt*1, das noch dennoch der kirchen jren gnugsamen
versehung vnd vorrath bliebe1 zu bestellen vnd zu erhalten die kirchen diener, verse-
hunge der durfftigen vnd was zur religion erfordert wirdt, %a man mit disem gut alß
mit einem gottes gut getrewlich vmbgehn vnd es wol geprauchen, aber nit zerstörn,
die frucht vnd nit den baum gar hinnemen wolte^2. I j2r/ zyj I
Es sollen aber auch die fursten vnd Obern allen lust- vnd pracht kosten desto
mehr ringern3 vnd gnug haben an dem lust vnd pracht, der zu erhalten jrer perso-
nen vnd des furstlichen ansehens, damit4 sie jre furstlichen geschefft vnd arbeit de-
sto bas5 lustlicher vnd fuglicher kausrichten mochten^, dinstlich6 vnd forderlich
seye.
Zum dritten, weil durch das kirchen guth aller stenden vnd besonder persone7
mangel zu forderunge der Gottselikeit vnd alles guthen nach yedes thun vnd massen
erstatet werden sollen, so volget hiraus vornemlich, das man dis auch versehen sol,
b) über der Zeile nachgetragen.
c) —c) korr. aus: politischer gemeyner.
d) korr. aus: warer.
e) danach gestr.: das.
f) danach gestr.: geben.
g) wohl von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
h) danach gestr.: vnd.
i) vom linken Rand eingewiesen.
])—j) von Bucer am unteren Seitenrand nachgetragen.
k)-*; vom linken Rand eingewiesen.
1. Vgl. Seebaß, Martin Bucers Beitrag, S. 176.
2. Hierzu vgl. BOL 15, S. 142.
3. verrmgern.
4. womit.
5. besser.
6. dienlich, förderhch.
7. sc. von Einzelpersonen.