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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0279
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Nr*9
Von Kirchengütern
nach dem 3. Februar 1540

Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Die im folgenden edierte Schrift stellt Bucers bekannteste und umfangreich-
ste Abhandlung über die Kirchengüter dar.1 Den Plan, ein abschließendes
Werk2 zu dieser Frage anzufertigen, hegte Bucer wohl lange Zeit vor dessen
Drucklegung im Februar 1540.3 Bereits als er sein als volkstümlichen Dialog
angelegtes Werk >Etliche gesprech aus gotlichem und geschribnen Rechten
vom Nurnbergischen fridestand<4 wohl im Frühjahr 1539 unter dem Pseu-
donym »Chünrad Trewe von Fridesleuen« niederzuschreiben begann, nahm
sich Bucer vor, darin neben dem jüngst abgeschlossenen Frankfurter Anstand
auch die Frage der Kirchengüter ausführlich zu besprechen.5 Tatsächlich
kam es in >Etliche gesprech< nur zu einer Behandlung des ersten Themas; das

1. Eine detaillierte Darstellung der Entstehungsgeschichte, des Inhalts und der Wir-
kungsgeschichte dieser Schrift ist bei Kuhaupt, Veröffenthchte Kirchenpolitik, S. 154—171
zu finden; vgl. auch die z.T. sehr ausführhchen Besprechungen dieses Werkes bei Seehaß,
Martin Bucers Beitrag, S. 168-171,175-I77und 181-183; Wolgast, Hochstiftund Reforma-
tion, S.47—50; Ortmann, Reformation und Einheit der Kirche, S. 102—111; Greschat, Bucer,
S. 181 f.; Körher, Kirchengüterfrage, S. 128-130; Lenz I, S. 397-399; Eells, Martin Bucer,
S. 264f. und Stupperich, Bucer und die Kirchengüter, S. 169-172.
2. Zu Recht hebt Kuhaupt, Veröffentlichte Kirchenpolitik, S. 159 hervor: »Erst durch
seine Publikation >Von Kirchengütern< fand seine theologisch-kirchenrechtliche Beschäfti-
gung mit der Kirchengüterfrage lhre endgültige Form. Sie gewinnt ihre Bedeutung von ihrer
fast monographisch zu nennenden Behandlung der Frage der Kirchengüter in theologisch-
kirchenrechtlicher und politischer Hinsicht«.
3. Schon m seinem Bedenken zur Reformierung geistlicher Fürstentümer (in diesem
Band Nr. 5, S. 155 —185) forderte Bucer die evangelischen Stände auf, ihre Position in der
Kirchengüterfrage m einem grundlegenden Gutachten zusammenzufassen; vgl. oben
S. 183,10 f. Auch während seines Aufenthaltes m Wittenberg vom 11. bis zum 20. November
1538 versuchte er, Luther und Melanchthon dazu zu bewegen, Gutachten zu dieser Frage zu
verfassen; vgl. Lenz I, S. 52—5 5 und Körber; Kirchengüterfrage, S. 172.
4. Bucer-Bibliographie 91; Edition in: BDS 7, S. 402-502; eine ausführliche Besprechung
dieser Schrift bietet Kuhaupt, Veröffenthchte Kirchenpolitik, S. 87—95.
5. So sagt der fiktive Probst zu Beginn der Schrift: »Wir haben uns nechten verghchen,
ein freunthch gesprech miteinander zu haben von zweien stucken: von der handlung des
jüngst Frankfortischen tags und von den kirchenguttern, Wer an denselbigen wol oder ubel
handele, were die mit oder wider recht zu sich ziehe und gebrauche« (BDS 7, S. 404,31—
405,2).
 
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