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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0424
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12. SCHREIBEN DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN
geben wurden. Derhalben wyr vnsren, von E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[nad]en
entpfangnen beuehlh nach in solchen ersten vorschlag der Notarien, der verschlies-
sung vnd verhaltung der Acta nit haben wollen noch sollen willigen1,1 vnd ist die
sach entlich dahin gericht, wie der selbige2 gesanten E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen]
g[nad]en zuuor vnderdenige meldung I 6yz’ I gethan, das bys vff key[serlicher] M[a-
jestä]t yres vnd E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[naden] vnsers teyls Resolution das
Colloquium solt mit der gestalt angefangen werden, das vff beyden teylen Notarien
verordnet, dieu Acta in gewarsamkeit eines Erbarn Rahts alhie gehalten wurden
(wie E[uer] Chur- vnd f[ürstliche] g[nad]en zuuor auß den vberschickten schrifften
verstanden), jedoch mit angeheffterv protestation,3 das myrw E[uer] Chur- vnd
f[ürstlichen] g[nad]en hiemit nichts wolten begeben4 vnd, von allem notturffti-
gem5 bericht zu ieder zeit zuthun, vnß vorbehalten haben.6
Zum dritten, do nun im anfang die keyserliche proposition7 vnß vorgelesen vnd
abschrifft da von gegeben, vff was weys vnd form vnd von wölchen articelen das
Colloquium solte gehalten werden, vnd nemlich, das myrx die articel vnser Confe-
ßion8 solte nach irer ordnung erwegen vnd dauon handlen, was in der selbige9 an-
zunemen sey oder nit,10 haben des andern teyls Colloquenten von ständen11 ahn
den Articulum Iustificationis vnd von guten wercken vff die sophistische, mönchi-
sche vnd alte Scholerische7 art angefangen zu streiten vnd am ende die summa ihrer
lehr de Iustificatione vnd bonis operibus in kurtz propositiones I 70^ I oder articulos
t) danach gestr.: sein; fehlt in b und c.
u) davor: das: c.
v) angehangener: b.
w) wohl korr. zu: wyr.
x) wohl korr. zu: wyr.
y) vor der Zeile ergänzt für gestr.: Scholische.
1. Vom Landgrafen Philipp von Hessen hatten die hessischen Delegierten zunächst keine schrift-
liche Instruktion erhalten; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 294 f. Kurfürst Fnednch instruierte je-
doch seine Gesandten m einem Schreiben vom 10. Januar 1546 entsprechend; vgl. ebd. S. 296f. und
Quellenanhang Nr. 2, S. 523 f.
2. der selbige: die selbigen.
3. Gemeint ist das Responsum der evangelischen Delegierten zum Vorschlag einer Geschäfts-
ordnung vom 3. Februar 1546; ed. oben S. 331—337.
4. vorenthalten.
5. notwendigen; wichtigen.
6. Zur Geschäftsordnungsdebatte s. oben S. 331—333.
7. Gemeint ist die kaiserhche Instruktion zur Geschäftsordnung vom 8. Januar (ed. Vogel, Reh-
gionsgespräch, Quellenanhang Nr. 4b, S. 561 f.). Sie war jedoch erst am 19. Januar eingetroffen und
wurde im Anschluß an die Gesprächseröffnung am 27. Januar verlesen; s. oben S. 331.
8. Gemeint ist die Confessio Augustana.
9. selbigen.
10. Vgl. die kaiserhche Instruktion vom 8.Januar (Vogel, Religionsgespräch, Quellenanhang
Nr^b, S. 561).
11. Beanstandungen.
12. SCHREIBEN DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN
geben wurden. Derhalben wyr vnsren, von E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[nad]en
entpfangnen beuehlh nach in solchen ersten vorschlag der Notarien, der verschlies-
sung vnd verhaltung der Acta nit haben wollen noch sollen willigen1,1 vnd ist die
sach entlich dahin gericht, wie der selbige2 gesanten E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen]
g[nad]en zuuor vnderdenige meldung I 6yz’ I gethan, das bys vff key[serlicher] M[a-
jestä]t yres vnd E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[naden] vnsers teyls Resolution das
Colloquium solt mit der gestalt angefangen werden, das vff beyden teylen Notarien
verordnet, dieu Acta in gewarsamkeit eines Erbarn Rahts alhie gehalten wurden
(wie E[uer] Chur- vnd f[ürstliche] g[nad]en zuuor auß den vberschickten schrifften
verstanden), jedoch mit angeheffterv protestation,3 das myrw E[uer] Chur- vnd
f[ürstlichen] g[nad]en hiemit nichts wolten begeben4 vnd, von allem notturffti-
gem5 bericht zu ieder zeit zuthun, vnß vorbehalten haben.6
Zum dritten, do nun im anfang die keyserliche proposition7 vnß vorgelesen vnd
abschrifft da von gegeben, vff was weys vnd form vnd von wölchen articelen das
Colloquium solte gehalten werden, vnd nemlich, das myrx die articel vnser Confe-
ßion8 solte nach irer ordnung erwegen vnd dauon handlen, was in der selbige9 an-
zunemen sey oder nit,10 haben des andern teyls Colloquenten von ständen11 ahn
den Articulum Iustificationis vnd von guten wercken vff die sophistische, mönchi-
sche vnd alte Scholerische7 art angefangen zu streiten vnd am ende die summa ihrer
lehr de Iustificatione vnd bonis operibus in kurtz propositiones I 70^ I oder articulos
t) danach gestr.: sein; fehlt in b und c.
u) davor: das: c.
v) angehangener: b.
w) wohl korr. zu: wyr.
x) wohl korr. zu: wyr.
y) vor der Zeile ergänzt für gestr.: Scholische.
1. Vom Landgrafen Philipp von Hessen hatten die hessischen Delegierten zunächst keine schrift-
liche Instruktion erhalten; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 294 f. Kurfürst Fnednch instruierte je-
doch seine Gesandten m einem Schreiben vom 10. Januar 1546 entsprechend; vgl. ebd. S. 296f. und
Quellenanhang Nr. 2, S. 523 f.
2. der selbige: die selbigen.
3. Gemeint ist das Responsum der evangelischen Delegierten zum Vorschlag einer Geschäfts-
ordnung vom 3. Februar 1546; ed. oben S. 331—337.
4. vorenthalten.
5. notwendigen; wichtigen.
6. Zur Geschäftsordnungsdebatte s. oben S. 331—333.
7. Gemeint ist die kaiserhche Instruktion zur Geschäftsordnung vom 8. Januar (ed. Vogel, Reh-
gionsgespräch, Quellenanhang Nr. 4b, S. 561 f.). Sie war jedoch erst am 19. Januar eingetroffen und
wurde im Anschluß an die Gesprächseröffnung am 27. Januar verlesen; s. oben S. 331.
8. Gemeint ist die Confessio Augustana.
9. selbigen.
10. Vgl. die kaiserhche Instruktion vom 8.Januar (Vogel, Religionsgespräch, Quellenanhang
Nr^b, S. 561).
11. Beanstandungen.