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17. STRASSBURGER ENTWURF EINER RECHTFERTIGUNGSSCHRIFT
weiß des colloquii gern vollfüret hetten die zeit, die sie zu Regenspurg vff erledigung
der °fil gemeldten0 newen beschwerden, auß der berhumbten keiserlichen Resolu-
tion eingebrachtp, vergeblichq warten müssen, achtzehen gantzer tag.rl Sie hetten
aber das nit erbetten mögen, wie offt vnd dick2 sie darumb angesuchts vnd mit fur-
wendung aller billicheit hetten1 angehalten. Wa auch irer so billichen vnd notwen-
digen bitt vnd begere were statt I D[ir] I gegeben worden, hette sich dise ire antwort
vnd sonder zweifel der gegen colloquenten daruff weiter Replicirenn“ wol so lang
verzogen, das die k[aiserlich]e M[ajestä]t vnd diev Stende des Reichs die weil3 we-
ren hie einkommen vnd sich dann von allem dem ferner verglichen, was an form vnd
maß des colloquii iedem teyl hette gemanglet.
Zum anderen betten auch v[nsere] g[nädig]sten vnd g[nädigen] f[ürsten] vnd
obren, das die k[aiserlich]e M[ajestä]t wolte, nach dem4 drey Exemplaria der Acto-
rum, so biß her im colloquio gehandlet, vorhanden sind,5 das ein den anderen sten-
den, das ander v[nseren] g[nädig]sten vnd g[nädigen] f[ürsten] vnd obren lassen zu-
stellen, damit die bei zeiten möchten abgeschriben vnd von beiden teilen erwegen
vnd dann volgende Relation da von vnd von volgendem gespräch desto besser ein-
genomen werden Vnd also auch ieder teil sich die allgemeine vergleichung vnd eini-
gung in der Religion zwischen den Stenden zubefordren die weil desto stadtlicher
bedencken vnd berathen könde. Es sollen auch ia dise sachen, vnseren christlichen
glauben vnd aller menschen heilw zum höchsten belangen6, auch mit höchstem
fleyß vnd I D[iz] I vff das aller stadtlichest bedacht, berathen, erwegen vnd beschlos-
sen werden. So solle auch in disen sachen des h[eiligen] Euangelii, die doch aller
menschen heil zugleich belangen vnd von allen christen müssen erkennet werden,
nichts verschlagen, sonder alles ans liechtx christlichen verstandts gepracht werden.
Nun werden aber sonder zweifel fil sein, die abermal alle religion sachen wöllen
vff das Trientisch Concili schieben; deiwegen wolten v[nsere] g[nädig]sten vnd
o) —o) vorgemelten: b.
p) danach gestr.: haben.
q) danach gestr.: vnd mussig; von Sturm über der Zeile ergänzt und gestr.: müssen.
r) In der Vorlage wird der Satz fortgeführt.
s) von Sturm über der Zeile ergänzt für gestr.: gepetten.
t) von Bucer korr. aus: haben.
u) korr. aus: Replici (...).
v) fehlt m b.
w) danach gestr.: bel.
x) danach gestr.: alles.
1. Gemeint tst der Zeitraum zwischen der Ubergabe der protestantischen Responsio auf die
zweite kaiserhche Resolution am 2. März (ed. oben S. 362 — 380) und der Übergabe der Protestation
am 20. März (ed. oben S. 446—456) mit anschheßender Abreise der Protestanten.
2. offt vnd dick: sehr oft. Grimm 2, Sp. 1077.
3. die weil: tnzwischen; unterdessen. Grimm 2, Sp. 1148.
4. nach dem: da.
5. Gemeint sind die drei Protokolle, welche von seiten der Präsidenten, der Protestanten und der
Altgläubigen erstellt worden waren; s. oben S. 332.
6. (wohh) belangend.
17. STRASSBURGER ENTWURF EINER RECHTFERTIGUNGSSCHRIFT
weiß des colloquii gern vollfüret hetten die zeit, die sie zu Regenspurg vff erledigung
der °fil gemeldten0 newen beschwerden, auß der berhumbten keiserlichen Resolu-
tion eingebrachtp, vergeblichq warten müssen, achtzehen gantzer tag.rl Sie hetten
aber das nit erbetten mögen, wie offt vnd dick2 sie darumb angesuchts vnd mit fur-
wendung aller billicheit hetten1 angehalten. Wa auch irer so billichen vnd notwen-
digen bitt vnd begere were statt I D[ir] I gegeben worden, hette sich dise ire antwort
vnd sonder zweifel der gegen colloquenten daruff weiter Replicirenn“ wol so lang
verzogen, das die k[aiserlich]e M[ajestä]t vnd diev Stende des Reichs die weil3 we-
ren hie einkommen vnd sich dann von allem dem ferner verglichen, was an form vnd
maß des colloquii iedem teyl hette gemanglet.
Zum anderen betten auch v[nsere] g[nädig]sten vnd g[nädigen] f[ürsten] vnd
obren, das die k[aiserlich]e M[ajestä]t wolte, nach dem4 drey Exemplaria der Acto-
rum, so biß her im colloquio gehandlet, vorhanden sind,5 das ein den anderen sten-
den, das ander v[nseren] g[nädig]sten vnd g[nädigen] f[ürsten] vnd obren lassen zu-
stellen, damit die bei zeiten möchten abgeschriben vnd von beiden teilen erwegen
vnd dann volgende Relation da von vnd von volgendem gespräch desto besser ein-
genomen werden Vnd also auch ieder teil sich die allgemeine vergleichung vnd eini-
gung in der Religion zwischen den Stenden zubefordren die weil desto stadtlicher
bedencken vnd berathen könde. Es sollen auch ia dise sachen, vnseren christlichen
glauben vnd aller menschen heilw zum höchsten belangen6, auch mit höchstem
fleyß vnd I D[iz] I vff das aller stadtlichest bedacht, berathen, erwegen vnd beschlos-
sen werden. So solle auch in disen sachen des h[eiligen] Euangelii, die doch aller
menschen heil zugleich belangen vnd von allen christen müssen erkennet werden,
nichts verschlagen, sonder alles ans liechtx christlichen verstandts gepracht werden.
Nun werden aber sonder zweifel fil sein, die abermal alle religion sachen wöllen
vff das Trientisch Concili schieben; deiwegen wolten v[nsere] g[nädig]sten vnd
o) —o) vorgemelten: b.
p) danach gestr.: haben.
q) danach gestr.: vnd mussig; von Sturm über der Zeile ergänzt und gestr.: müssen.
r) In der Vorlage wird der Satz fortgeführt.
s) von Sturm über der Zeile ergänzt für gestr.: gepetten.
t) von Bucer korr. aus: haben.
u) korr. aus: Replici (...).
v) fehlt m b.
w) danach gestr.: bel.
x) danach gestr.: alles.
1. Gemeint tst der Zeitraum zwischen der Ubergabe der protestantischen Responsio auf die
zweite kaiserhche Resolution am 2. März (ed. oben S. 362 — 380) und der Übergabe der Protestation
am 20. März (ed. oben S. 446—456) mit anschheßender Abreise der Protestanten.
2. offt vnd dick: sehr oft. Grimm 2, Sp. 1077.
3. die weil: tnzwischen; unterdessen. Grimm 2, Sp. 1148.
4. nach dem: da.
5. Gemeint sind die drei Protokolle, welche von seiten der Präsidenten, der Protestanten und der
Altgläubigen erstellt worden waren; s. oben S. 332.
6. (wohh) belangend.