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OBRIGKEITSSCHRIFTEN
durch Wolfgang Meusslin, der den Brief in 30 mit Überschriften versehene Abschnitte
(Capitel) einteilt. Hia — [H^a] enthält das Nachwort Bucers.35
Unsere Schrift ist vorhanden in: Berlin ÖffWB, Edingburgh UL, Frankfurt/M.
StUB, London BM (3906.cc.8.), München SB, Münster UB, Schlettstadt StB (Walter
866), Straßburg BNUS (R 102785) und im Wilhelmstift, Ulm StB, Wien NB, Washing-
ton Folger Shakespeare L; vgl. auch Bibl. Nr. 49.
/. Grundgedanken
In seiner Vorrede setzt sich Bucer mit der Auffassung Francks und Ehems zum Pro-
blem von Obrigkeit und Religion auseinander, ohne dabei aber die Namen seiner
Gegner zu nennen. Vielmehr wendet sich Bucer gegen den vom Teufel aufgebrachten
Irrtum, die Obrigkeit solle sich nur insoweit um die Religion kümmern, wie es die
Wahrung des äußeren Friedens erfordere. Die Vertreter dieser Anschauung weisen
darauf hin, daß der Glaube aus freiem Willen komme, und daß Christus und die Apo-
stel nie die Obrigkeit um ihr Eingreifen angerufen hätten. Zur Widerlegung dieser
Meinung, die sich auch auf die Kirchenväter beruft, soll die Übersetzung des Augu-
stinbriefes dienen. Alle übrigen Argumente, die noch angeführt werden, will Bucer
ausführlich in den »Dialogi« widerlegen. Im Nachwort verteidigt Bucer, ausgehend
von Augustins Vorwurf, die Donatisten hätten sich von der wahren Kirche getrennt,
die Evangelischen gegen die gleiche Anschuldigung: daß sie sich »der gemainen
Pfaffhait und ires vermainten Gotsdiensts entschlagen haben, hat uns darzu das wort
und gebott des Herren getriben«36. Der Leser solle selbst entscheiden, ob die Evangeli-
schen mit dieser Haltung nicht den Frieden der Kirche suchen. Sie beten getreulich,
daß das Reich Christi täglich zunehme und alle Christen recht vereinigt werden.
35. Vgl. Ment^, Nr. 37, S. 123, s. oben Anm. 24.
36. s. unten Hib, S. 33.
OBRIGKEITSSCHRIFTEN
durch Wolfgang Meusslin, der den Brief in 30 mit Überschriften versehene Abschnitte
(Capitel) einteilt. Hia — [H^a] enthält das Nachwort Bucers.35
Unsere Schrift ist vorhanden in: Berlin ÖffWB, Edingburgh UL, Frankfurt/M.
StUB, London BM (3906.cc.8.), München SB, Münster UB, Schlettstadt StB (Walter
866), Straßburg BNUS (R 102785) und im Wilhelmstift, Ulm StB, Wien NB, Washing-
ton Folger Shakespeare L; vgl. auch Bibl. Nr. 49.
/. Grundgedanken
In seiner Vorrede setzt sich Bucer mit der Auffassung Francks und Ehems zum Pro-
blem von Obrigkeit und Religion auseinander, ohne dabei aber die Namen seiner
Gegner zu nennen. Vielmehr wendet sich Bucer gegen den vom Teufel aufgebrachten
Irrtum, die Obrigkeit solle sich nur insoweit um die Religion kümmern, wie es die
Wahrung des äußeren Friedens erfordere. Die Vertreter dieser Anschauung weisen
darauf hin, daß der Glaube aus freiem Willen komme, und daß Christus und die Apo-
stel nie die Obrigkeit um ihr Eingreifen angerufen hätten. Zur Widerlegung dieser
Meinung, die sich auch auf die Kirchenväter beruft, soll die Übersetzung des Augu-
stinbriefes dienen. Alle übrigen Argumente, die noch angeführt werden, will Bucer
ausführlich in den »Dialogi« widerlegen. Im Nachwort verteidigt Bucer, ausgehend
von Augustins Vorwurf, die Donatisten hätten sich von der wahren Kirche getrennt,
die Evangelischen gegen die gleiche Anschuldigung: daß sie sich »der gemainen
Pfaffhait und ires vermainten Gotsdiensts entschlagen haben, hat uns darzu das wort
und gebott des Herren getriben«36. Der Leser solle selbst entscheiden, ob die Evangeli-
schen mit dieser Haltung nicht den Frieden der Kirche suchen. Sie beten getreulich,
daß das Reich Christi täglich zunehme und alle Christen recht vereinigt werden.
35. Vgl. Ment^, Nr. 37, S. 123, s. oben Anm. 24.
36. s. unten Hib, S. 33.