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https://doi.org/10.11588/diglit.29832#0055
DIALOGI
5 1
ceer 14 , der nichtgleubigen, die allen Gottesdienst verspotten, leeren, wie sy dann selb
thund, sich in die welt richten und der Religion zü allem thail sich nur nichts beküm-
meren, welche dann auch aller fürdernuß der Religion nitt mogen nitt züwider sein,
weyl sy auff weitlichen lust und pracht alles setzen und deßhalb die flaischliche freyhait
; zü allem, das wollust bringet und underhaltet, mit hochstem fleyß süchen und verfech-
ten.
Nun, wider dise Rotten des widersachers und fehl bey den unseren, die sich nitt
allain bey euch, sonder fast allenthalb eraigen, wirdt von uns erforderet vil wachens
und bettens, leerens, straffens und ermanens. Wir haben warlich zü kempffen nit allain
10 mit blüt und flaisch, das ist menschlichen listen und krefften, sonder mit den tauset
listigen und machtigen gaysteren, den weltregenten, Ephe. 6 [12]. So will der Herr
geben denen, die in darumb bitten, sich finden lassen von denen, die in süchen, und zü
im einlassen die, die anklopffen 15 . Als es dann Gott verfüget, das ich im auch bey euch
hab am wort dienen sollen, hette ich disen meinen dienst neben eweren predigeren,
15 meinen lieben brüderen, gern also verrichtet, das ich bey euch waren glauben an
unseren Herren Jesum recht erwecket, mit allem eyfer und ernst den alten und newen
irrthumben und hindernussen der ehren Christi begegnet, die glider Christi wol
zusamen trybe und yedes zü seinem ampt und werck anhielte und erhitzigete, auf das ir
ain war, hailig volck Gottes, ain gesunder leib Christi wären, wie ains haupts Christi 16 ,
20 also auch aller ding ains hertzens und ainer seelen.
Indem, als ich von ämpteren des leibs Christi gehandlet, hab ich auch vom ampt der
oberen, so die wollen Christen sein, begeret, den willen des Herren anzuzaygen und
auß seinem wort zü leeren, wie auch sy, die oberen, die das schwert tragen, durch das
ampt der regierung zur fürderung und auffbawung des reichs unsers Herren Jesu
2; dienen künden und sollen, haben mich etliche güthertzige zühorer gebetten, solliche
erinnerung durch | [A 4 b] | den truck außgehn zü lassen, welchen ich desto leichter
bewilliget hab, weyl ich vername, wie euch das von vilen für ain gotlosen frävel und
unchristliche ungehorsame wolte zügerechnet werden, das ir in ewer Statt die wider-
wertigen predigen und an etlichen orten, da nämlich die schuld des falschen Gottes-
30 diensts euch sovil mehr hatt berüren wollen, sovil die selbigen ort auch zü besonderem
schutz befolhen seind, auch die unchristlichen b Cerimonien abgeschaffet haben.
Dabey hatt mich zü beschreibung diß handels auch das nit wenig verursachet, das
sollich falsch zürechnen nit allain von denen geschicht, die noch davon vil schreyen,
die weltlichen haben den gaystlichen nichts zü schaffen, ob man gleich wol lengest
35 sicht, was freyhait oder rechts den gaistlichen gebürt, das sich desselbigen unsere
Bäpst, Cardinäl, Bischof und deren gesünd 17 nichts berhümen dorfen, sonder auch von
b) unhristlichen.
14. Oft als lasch verschrieene, diesseitig ausgerichtete Standespartei der höheren Priester-
schaft. Im Vergleich mit den Pharisäern war sie zwar liberaler, B. geht jedoch entschieden zu
weit, wenn er sie als Ungläubige bezeichnet.
15. Vgl. Mt 7,7.
16. Vgl. iKor 12,12.
17. Anhang, Gesinde.
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ceer 14 , der nichtgleubigen, die allen Gottesdienst verspotten, leeren, wie sy dann selb
thund, sich in die welt richten und der Religion zü allem thail sich nur nichts beküm-
meren, welche dann auch aller fürdernuß der Religion nitt mogen nitt züwider sein,
weyl sy auff weitlichen lust und pracht alles setzen und deßhalb die flaischliche freyhait
; zü allem, das wollust bringet und underhaltet, mit hochstem fleyß süchen und verfech-
ten.
Nun, wider dise Rotten des widersachers und fehl bey den unseren, die sich nitt
allain bey euch, sonder fast allenthalb eraigen, wirdt von uns erforderet vil wachens
und bettens, leerens, straffens und ermanens. Wir haben warlich zü kempffen nit allain
10 mit blüt und flaisch, das ist menschlichen listen und krefften, sonder mit den tauset
listigen und machtigen gaysteren, den weltregenten, Ephe. 6 [12]. So will der Herr
geben denen, die in darumb bitten, sich finden lassen von denen, die in süchen, und zü
im einlassen die, die anklopffen 15 . Als es dann Gott verfüget, das ich im auch bey euch
hab am wort dienen sollen, hette ich disen meinen dienst neben eweren predigeren,
15 meinen lieben brüderen, gern also verrichtet, das ich bey euch waren glauben an
unseren Herren Jesum recht erwecket, mit allem eyfer und ernst den alten und newen
irrthumben und hindernussen der ehren Christi begegnet, die glider Christi wol
zusamen trybe und yedes zü seinem ampt und werck anhielte und erhitzigete, auf das ir
ain war, hailig volck Gottes, ain gesunder leib Christi wären, wie ains haupts Christi 16 ,
20 also auch aller ding ains hertzens und ainer seelen.
Indem, als ich von ämpteren des leibs Christi gehandlet, hab ich auch vom ampt der
oberen, so die wollen Christen sein, begeret, den willen des Herren anzuzaygen und
auß seinem wort zü leeren, wie auch sy, die oberen, die das schwert tragen, durch das
ampt der regierung zur fürderung und auffbawung des reichs unsers Herren Jesu
2; dienen künden und sollen, haben mich etliche güthertzige zühorer gebetten, solliche
erinnerung durch | [A 4 b] | den truck außgehn zü lassen, welchen ich desto leichter
bewilliget hab, weyl ich vername, wie euch das von vilen für ain gotlosen frävel und
unchristliche ungehorsame wolte zügerechnet werden, das ir in ewer Statt die wider-
wertigen predigen und an etlichen orten, da nämlich die schuld des falschen Gottes-
30 diensts euch sovil mehr hatt berüren wollen, sovil die selbigen ort auch zü besonderem
schutz befolhen seind, auch die unchristlichen b Cerimonien abgeschaffet haben.
Dabey hatt mich zü beschreibung diß handels auch das nit wenig verursachet, das
sollich falsch zürechnen nit allain von denen geschicht, die noch davon vil schreyen,
die weltlichen haben den gaystlichen nichts zü schaffen, ob man gleich wol lengest
35 sicht, was freyhait oder rechts den gaistlichen gebürt, das sich desselbigen unsere
Bäpst, Cardinäl, Bischof und deren gesünd 17 nichts berhümen dorfen, sonder auch von
b) unhristlichen.
14. Oft als lasch verschrieene, diesseitig ausgerichtete Standespartei der höheren Priester-
schaft. Im Vergleich mit den Pharisäern war sie zwar liberaler, B. geht jedoch entschieden zu
weit, wenn er sie als Ungläubige bezeichnet.
15. Vgl. Mt 7,7.
16. Vgl. iKor 12,12.
17. Anhang, Gesinde.