25. Mandat zur Eheschließung unter Verwandten 1572
25. Mandat zur Eheschließung unter Verwandtena
8. September 1572
Nachdem ain erberer rath befundt, das in der ge-
truckhten ordnung, so er anno [15]58 offenntlich pu-
blicieren und außgehn lassen1, der artickhel von eh-
verpflichtung oder wie nahend man freundtschafft
oder verwandtnus halben zusamen heiraten mag, et-
was ungleich und nit recht verstanden werden well,
so hat ain e[hrbarer] rath im pößten und der nott-
durfft nach, und damit sich hinfüro niemandt mit
der unnwissenhayt oder das er der sach nyt gnug-
sam bericht gewest, zuentschuldigen hab, nit wellen
underlassen, solch gesatz und ordnung in disem
puncten noch weitter zuerkleren, und namlich, das
sein, ains e. raths, ernstlicher wil und mainung ist,
das nit alain geschwisterigiten kindt2, als die mit der
bluts freundtschafft im andern grad ainannder ver-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Ulm A [1776].
wandt, sonnder gleichsfals die personen, so mit der
mag- oder schwagerschafft auch solcher gestalt oder
so nahend als inn dem andern grad gegen ain ander
gefreundt, mit nichten zusamen heuraten sollen,
und das dem nach in der bluts freundtschafft und zu
gleich auch in der mag- oder schwagerschafft kaine
nehere ehe verpflichtung gestattet und vergundt
werden solle, dann wellche, es sey gleich vom gebliet
oder von der mag- oder schwagerschafft, denn drit-
ten grad erraicht haben und ainannder neher nit zu-
gethan, also das auch inn baiden fellen der bluts-
oder schwegerlicher verwantnus kain halbe sippt
oder kain halber grad nit zugelassen werden soll.
Actum 8. Septembris anno etc. [15]72
1 Siehe oben, Zuchtordnung von 1558, Nr. 20.
2 Kinder der Geschwister.
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25. Mandat zur Eheschließung unter Verwandtena
8. September 1572
Nachdem ain erberer rath befundt, das in der ge-
truckhten ordnung, so er anno [15]58 offenntlich pu-
blicieren und außgehn lassen1, der artickhel von eh-
verpflichtung oder wie nahend man freundtschafft
oder verwandtnus halben zusamen heiraten mag, et-
was ungleich und nit recht verstanden werden well,
so hat ain e[hrbarer] rath im pößten und der nott-
durfft nach, und damit sich hinfüro niemandt mit
der unnwissenhayt oder das er der sach nyt gnug-
sam bericht gewest, zuentschuldigen hab, nit wellen
underlassen, solch gesatz und ordnung in disem
puncten noch weitter zuerkleren, und namlich, das
sein, ains e. raths, ernstlicher wil und mainung ist,
das nit alain geschwisterigiten kindt2, als die mit der
bluts freundtschafft im andern grad ainannder ver-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Ulm A [1776].
wandt, sonnder gleichsfals die personen, so mit der
mag- oder schwagerschafft auch solcher gestalt oder
so nahend als inn dem andern grad gegen ain ander
gefreundt, mit nichten zusamen heuraten sollen,
und das dem nach in der bluts freundtschafft und zu
gleich auch in der mag- oder schwagerschafft kaine
nehere ehe verpflichtung gestattet und vergundt
werden solle, dann wellche, es sey gleich vom gebliet
oder von der mag- oder schwagerschafft, denn drit-
ten grad erraicht haben und ainannder neher nit zu-
gethan, also das auch inn baiden fellen der bluts-
oder schwegerlicher verwantnus kain halbe sippt
oder kain halber grad nit zugelassen werden soll.
Actum 8. Septembris anno etc. [15]72
1 Siehe oben, Zuchtordnung von 1558, Nr. 20.
2 Kinder der Geschwister.
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