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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0377
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6. Neuordnung des Esslinger Pfarrsprengels [1532]

6. Neuordnung des Esslinger Pfarrsprengelsa
[vor 24. März 1532]

Als ain ersamer rath diser stat Esselingen bey inen
selbs ermessen, das ain gantze gemaind nit wol in
ain pfarr zutringen, das auch durch ainen aini-
gen1 pfarrhern auff die christenliche herd der not-
turfft nach und in alweg nit wol gesorgt und ach-
tung gehapt mag werden, demselbigen nach haben ir
ersam weißhait die gantze stat sampt denen vor den
thoren in vier pfarren gethailt, also das die pfarr-
kirch2, die barfusser kirch3, unser frawen brüder
kirch4 und Syrmnawer kirch in der Bliensaw5 fur die
vier pfarrkirchen gehalten werden sollen.
Und gehörend in die pfarr zu den barfussern alle, die
in der stat vom augusteiner geßlin herab biß zu dem
roten lewen und hinfur durch paulin mesers gesßlin
am roßpüel und an der lincken seitten die schmid-
gassen hinab und durch die bindergassen biß zu dem
brotthor, darinnen auch begriffen der gilgenplatz,
heppecher bey dem lantholo thor6 hinumb biß wider
an das augusteiner gesßlin, und was in dem zirck
begriffen.
Item das ander volck, alles, was in der stat ist,
deßgleichen alle, die vor den thoren, sollen in der

a Textvorlage (Handschrift): StaatsA Ludwigsburg B 169,
Bü 36a, fol. 136r-137r. Abdruck: Krabbe/Rublack,
Akten, Nr. 167.

1 Einzelnen.
2 Pfarrkirche St. Dionysius.
3 Die Kirche der Franziskaner mit der Hinteren Kirche
St. Georg.
4 Kirche des Karmeliterklosters.
5 Kirche des Klosters Sirnau in der Pliensauvorstadt.
6 Landolintor.
7 Pfarrkirche St. Dionysius.
8 Gebotenen, festgesetzten.
9 Gesinde.
10 Nirgends.
11 Zu Martin Fuchs siehe oben, S. 316 Anm. 67.
12 Georg Beck war 1532 evangelischer Prädikant an der

pfarr7 verpfart sein.
In die pfarr zu den frawen brüdern sein alle die
gethailt, so von dem trenckthor an biß zu dem
|136v | brotthor auff der rechten seitten in der bin-
dergassen wonend, deßgleichen die vor dem obern-
thor.
In die pfarrkirchen zu Syrmnaw seind alle die zu
Bliensaw eingethailt.
Also und dergestalt, das in jeder pfarr an den sun-
tagen und andern bannen8 tagen zwo predigen ge-
halten, nemlich aine zu fruer tag zeit fur die eehal-
ten9 und die annder zu rechter tag zeit. Und nach
essens soll allain in der pfarrkirchen und sonsten
niendert10 gepredigt werden. Auch soll ain jeder
pfarrherr mit den seinen des herren nachtmal in sei-
ner pfarr halten und mit ainander umbwechseln,
also das alle wochen des herren nachtmal je in ainer
pfarr nach der andern gehalten werde.
Und ist in die pfarrkirchen verordent herr Martin
Fuchs11, Jerg Beck12, Jacob Bock13
Zu den Barfussern herr Steffan14, Paulus Liesch15

Esslinger Pfarrkirche St. Dionysus, Cramer, Pfarrer-
buch III, Nr. 23; vgl. Schröder, Kirchenregiment,
S. 372.
13 Jakob Bock war seit 1531 evangelischer Prädikant in
Esslingen, Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 43; vgl.
Schröder, Kirchenregiment, S. 373.
14 Hier handelt es sich entweder um Jörg Steffan, der nach
1531 evangelischer Prädikant in Esslingen war ( Cra-
mer, Pfarrerbuch III, Nr. 391; Schröder, Kirchen-
regiment, S. 404), oder um Stefan Schäffer, seit 1532
evangelischer Prädikant in Esslingen, Cramer, Pfar-
rerbuch III, Nr. 346; vgl. Schröder, Kirchenregiment,
S. 110 Anm. 350, vgl. S. 402.
15 Paul Liesch, seit 1531 evangelischer Prädikant in Esslin-
gen, Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 248; vgl. Schrö-
der, Kirchenregiment, S. 392.

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