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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0421
30. Mandat zur Einschärfung der Zuchtordnung 1547
30. Mandat zur Einschärfung der Zuchtordnunga
27. März 1547
Ernewerung ains ersamen raths aufgerichter zucht- unnd anndern
hievor ausgangen verkündten ordnungen
Alls die fürsichtigen, ersamen, weisen herrn, burger-
meister und rath der statt Esselingen, augenschein-
lich befunden, das yezunder lange zeit her alle und
yede grobe, ergerliche lasster des grausamen gottss-
lesterns, zu- und voldrinckens und annderer mehr
uppigkeit und leichtvertigkeit one alle scheuch bey
allten und jungen im schwanck gangen, welichs ge-
wisslichen aus dem ervollgt, das wir alle sampt inn
hörung des heyligen Gottes worts gantz fahrlesig
gewesen unnd noch und dasselbig verachtlich gehall-
ten, derwegen dann die vor augen gewesene, auch
noch werende und besorgende, grausame strafen
und plagen, uff uns alle sambt heuffend gefallen,
und zu besorgen, da wir uns nit inn ein busfertig,
besserlich, zuchtig und erbar christenlich wesen
thund schicken und richten, das solliche grausame
strafen nit allein bey uns nit aufhoren, besonnder
sich dermassen werden hauffen und mehren, das zu-
besorgen, sie werden auch hye zeitlich von uns nit
genomen und ewiger verderbnus der seelen und be-
raubnus ewigen vatterlannds dienen. Damit nun der
barmbhertzig Gott von seinem zorn ablasse und uns
widerumb zu gnaden auf- und anneme, haben sich
klainer und groser rath mit einannder einhelliglich
verglichen und vestiglichen beschlossen, mit allem
vleis unnd ernst ob der hievor inn offenem truck und
anndern ausgangen verkundten zuchtordnungen,
satzungen und gebotten mit allem ernst vestiglich
unnd strenngklich zu hallten. |17| Und fürnemblich,
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs-
stadt, F. 10, OB II, p. 16-17.
das ein yeder hausvatter unnd hausmutter sich
selbs, auch ire kinder, knecht unnd megdt, besonn-
derlich an dem hey[ligen] sonntag zu den zwaien
predigen mit allem vleis und ernst wolle furdern und
bey inen nit mangel sein lassen, bey ernstlicher straf
ains e[hrsamen] raths.1
Das auch vollgends alle dieser statt burger, un-
derthanen unnd verwandten, allt und jung, ny-
mands ausgenomen, sich inn allen puncten und ar-
ticuln, der aufgerichten zuchtordnung2 einverleibt,
gehorsamlich wollen erzaigen und hallten, derselbi-
gen strax und vestiglich geleben und sonderlich des
grausamen schwerens und gottslesterns, so leider
bey allten unnd jungen sehr gemein, gentzlich
müessigen, dann ein ersamer rath dieselbigen gotts-
lessterer nit, wie die ordnung ausweist3, mit gellt-
straffen, besonnder gegen denselbigen irem verbre-
chen nach mit errnstlicher leibs- unnd anndern ge-
bürlichen strafen furfarn.
Nit mit mynnderm errnst wirt sich ain ersamer
rath beweisen gegen den jhenigen, so sich mit uber-
flußigem essen, trincken und vihischer füllerey uber-
sehen unnd vergreifen, und dieselbigen herrtiglich
strafen unnd inn summa ob allen errgerlichen, bo-
sen, schenndtlichen lasstern mit allem vleis hallten
unnd nymannds verschonen. Darnach wisse sich
meniglich zu richten unnd vor schaden zu warrnen.
Verkhündt sonntags Judica anno etc. [MD]xlvii
1 Vgl. oben, Nr. 14, Nr. 22b, Nr. 27.
2 Siehe oben, Nr. 5.
3 Siehe oben, S. 338.
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30. Mandat zur Einschärfung der Zuchtordnunga
27. März 1547
Ernewerung ains ersamen raths aufgerichter zucht- unnd anndern
hievor ausgangen verkündten ordnungen
Alls die fürsichtigen, ersamen, weisen herrn, burger-
meister und rath der statt Esselingen, augenschein-
lich befunden, das yezunder lange zeit her alle und
yede grobe, ergerliche lasster des grausamen gottss-
lesterns, zu- und voldrinckens und annderer mehr
uppigkeit und leichtvertigkeit one alle scheuch bey
allten und jungen im schwanck gangen, welichs ge-
wisslichen aus dem ervollgt, das wir alle sampt inn
hörung des heyligen Gottes worts gantz fahrlesig
gewesen unnd noch und dasselbig verachtlich gehall-
ten, derwegen dann die vor augen gewesene, auch
noch werende und besorgende, grausame strafen
und plagen, uff uns alle sambt heuffend gefallen,
und zu besorgen, da wir uns nit inn ein busfertig,
besserlich, zuchtig und erbar christenlich wesen
thund schicken und richten, das solliche grausame
strafen nit allein bey uns nit aufhoren, besonnder
sich dermassen werden hauffen und mehren, das zu-
besorgen, sie werden auch hye zeitlich von uns nit
genomen und ewiger verderbnus der seelen und be-
raubnus ewigen vatterlannds dienen. Damit nun der
barmbhertzig Gott von seinem zorn ablasse und uns
widerumb zu gnaden auf- und anneme, haben sich
klainer und groser rath mit einannder einhelliglich
verglichen und vestiglichen beschlossen, mit allem
vleis unnd ernst ob der hievor inn offenem truck und
anndern ausgangen verkundten zuchtordnungen,
satzungen und gebotten mit allem ernst vestiglich
unnd strenngklich zu hallten. |17| Und fürnemblich,
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs-
stadt, F. 10, OB II, p. 16-17.
das ein yeder hausvatter unnd hausmutter sich
selbs, auch ire kinder, knecht unnd megdt, besonn-
derlich an dem hey[ligen] sonntag zu den zwaien
predigen mit allem vleis und ernst wolle furdern und
bey inen nit mangel sein lassen, bey ernstlicher straf
ains e[hrsamen] raths.1
Das auch vollgends alle dieser statt burger, un-
derthanen unnd verwandten, allt und jung, ny-
mands ausgenomen, sich inn allen puncten und ar-
ticuln, der aufgerichten zuchtordnung2 einverleibt,
gehorsamlich wollen erzaigen und hallten, derselbi-
gen strax und vestiglich geleben und sonderlich des
grausamen schwerens und gottslesterns, so leider
bey allten unnd jungen sehr gemein, gentzlich
müessigen, dann ein ersamer rath dieselbigen gotts-
lessterer nit, wie die ordnung ausweist3, mit gellt-
straffen, besonnder gegen denselbigen irem verbre-
chen nach mit errnstlicher leibs- unnd anndern ge-
bürlichen strafen furfarn.
Nit mit mynnderm errnst wirt sich ain ersamer
rath beweisen gegen den jhenigen, so sich mit uber-
flußigem essen, trincken und vihischer füllerey uber-
sehen unnd vergreifen, und dieselbigen herrtiglich
strafen unnd inn summa ob allen errgerlichen, bo-
sen, schenndtlichen lasstern mit allem vleis hallten
unnd nymannds verschonen. Darnach wisse sich
meniglich zu richten unnd vor schaden zu warrnen.
Verkhündt sonntags Judica anno etc. [MD]xlvii
1 Vgl. oben, Nr. 14, Nr. 22b, Nr. 27.
2 Siehe oben, Nr. 5.
3 Siehe oben, S. 338.
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