2. Zucht- und Eheordnung 1531
unnd nit darunderh, unnd nach verscheinung |17r |
ider vierzechen tag oder acht tagi für unns alsj ain
ratt beschickt unnd demselben gesagt kunnd an-
zögtk werden soll, das man sy umb offenlichs irs
eebruchs willen, wie beschechen, gestrafft hab mit
dem weitern unnd ernnstlichen ermanen, sich füro-
hinl onergerlich, rechtgeschaffen, erlich unnd wol
zuhalten. mWird yemand sollich ergerlich laster zum
anndern maln begeen, der soll die obgemelt straff
zwifach leiden. Sollt aber yemands uber solliche
mildte und gnedige straff so verruocht sein unnd
sich zum dritenmal mit solichem gotlosen leben be-
flecken und darin begrifen, der soll on mitel aint-
weder des dorffs N. unnd N. ewig verwißen oder
aber sunst nach ains erbern rats erwegung am gut,
leib oder leben ernstlich gestrafft werdennm. |17v |
Zum annder, wo füran ain dienner oder knecht
seinem heren oder maister sein eeweib, hinwiderumb
ain eeman ainichn seinen eehalten19 schwechen20
wurd, so sollen dieselben nach ounnser, ains ratts,
erkandtnus unnd ains yeden verschulden am leib,
eer oder gut gestrafft unnd gepiesto werdenn. Item,
so dan ain lediger man oder gesell mit eeweibern,
auch pdie ledig frowen mit eemanen, sich in wer-
ckenn der unluterkait vergeenp, sollen die sölben wie
eeleut auch gestrafft unnd gepüest werdenn.
Von eeschaiden
αHaben mier gesetzt, das mit vorbestimpten unn-
sern straffen, den verbrüchlichen eegemechten auf-
gelegt, den unbrechigen eeleuten an iren rechten
α-α Non Lege [fehlt B].
β-β Non Lege [fehlt B],
i-i Fehlt B.
j Fehlt B.
k-k Fehlt B.
l B: fürderlich.
m-m B: Wo nit unnd das unser, ains rauts, yetz furgenomen
vatterlich straff bey inen nichtz wircken oder verfachen
solt, das wir als dann andern zu exempel und ebenpild,
zu vorderst aber zu erhaltung götlicher er, gegen inen
mit strauff dermassen und also handlen, das es inen zu-
schwör werd und menigklich unser mißvallen spüren
wirt.
nichts benomen sein soll also, wo das unprichig dem
prichigen sein ubertreten unnd eepruch vor oder
nach auffgelegter und bezalter unnser straff verzei-
chen unnd sich von im nit schaiden wölt, soll zu
desselben willen unnd gefallen steen in dem
dingq, wie sy, bede eeleut, erstlich zusamen komen,
firo bey ainander zubleiben oder aber newe ee- oder
erbrecht mit im zutreffen, doch dergestalt, das hier-
inen kain unnser rats person zwischen ermelten ee-
leuten, weder haimlich noch offennlich, nichts hann-
dlen oder vertragen sollα. |18r | βWelchs eegemecht
sich aber von dem prichigenn (wie ainem yedenr zu-
gelaßen werden soll) schaiden wölt, das soll vor unns
als burgermaister unnd ratth beschechen, wie sich
dan nach gelegenhait unnd ir, der eegemechit, zuge-
prachtem hab unnd gut nach yedes fals zu thun ge-
püren würdetβ.
Von straf der eeleut, die ir gemahel zum eepruch
prüngen oder dem andern zusechen
Ist gesetzt, so sich kuntpar erfündt, das etwan ain
eegemecht seinen eegemahel mit aufsatz, verdacht
oder geverden anndern leuten zu volbringung natür-
licher werck zufiert oder wisentlich dem selben, sei-
nem eegemachel, zuließ, seines ee mit andern zu-
brechen oder der unern zu pflegen etc., so soll das
eeprichig lautt voriger underschid gepiest, das ander
taber, so es zu solchem ubel gepracht, soll nach unn-
ser erkantnus an leib, eer oder gut gestrafft wer-
dennt. |18v |
n Fehlt B.
o-o B: ains ratts erkantnus am leyb oder an gut gestraufft.
p-p B: ledig frowen mit emanen sich in die werck der unlau-
terkait begäben.
q B: geding.
r B: yeden billich.
s Fehlt A.
t-t B: so es zu sollichem fall oder ubel gepracht, nach unser
erkantnus an leib oder an gut gestrafft.
19 Gesinde.
20 Entehren, schänden.
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unnd nit darunderh, unnd nach verscheinung |17r |
ider vierzechen tag oder acht tagi für unns alsj ain
ratt beschickt unnd demselben gesagt kunnd an-
zögtk werden soll, das man sy umb offenlichs irs
eebruchs willen, wie beschechen, gestrafft hab mit
dem weitern unnd ernnstlichen ermanen, sich füro-
hinl onergerlich, rechtgeschaffen, erlich unnd wol
zuhalten. mWird yemand sollich ergerlich laster zum
anndern maln begeen, der soll die obgemelt straff
zwifach leiden. Sollt aber yemands uber solliche
mildte und gnedige straff so verruocht sein unnd
sich zum dritenmal mit solichem gotlosen leben be-
flecken und darin begrifen, der soll on mitel aint-
weder des dorffs N. unnd N. ewig verwißen oder
aber sunst nach ains erbern rats erwegung am gut,
leib oder leben ernstlich gestrafft werdennm. |17v |
Zum annder, wo füran ain dienner oder knecht
seinem heren oder maister sein eeweib, hinwiderumb
ain eeman ainichn seinen eehalten19 schwechen20
wurd, so sollen dieselben nach ounnser, ains ratts,
erkandtnus unnd ains yeden verschulden am leib,
eer oder gut gestrafft unnd gepiesto werdenn. Item,
so dan ain lediger man oder gesell mit eeweibern,
auch pdie ledig frowen mit eemanen, sich in wer-
ckenn der unluterkait vergeenp, sollen die sölben wie
eeleut auch gestrafft unnd gepüest werdenn.
Von eeschaiden
αHaben mier gesetzt, das mit vorbestimpten unn-
sern straffen, den verbrüchlichen eegemechten auf-
gelegt, den unbrechigen eeleuten an iren rechten
α-α Non Lege [fehlt B].
β-β Non Lege [fehlt B],
i-i Fehlt B.
j Fehlt B.
k-k Fehlt B.
l B: fürderlich.
m-m B: Wo nit unnd das unser, ains rauts, yetz furgenomen
vatterlich straff bey inen nichtz wircken oder verfachen
solt, das wir als dann andern zu exempel und ebenpild,
zu vorderst aber zu erhaltung götlicher er, gegen inen
mit strauff dermassen und also handlen, das es inen zu-
schwör werd und menigklich unser mißvallen spüren
wirt.
nichts benomen sein soll also, wo das unprichig dem
prichigen sein ubertreten unnd eepruch vor oder
nach auffgelegter und bezalter unnser straff verzei-
chen unnd sich von im nit schaiden wölt, soll zu
desselben willen unnd gefallen steen in dem
dingq, wie sy, bede eeleut, erstlich zusamen komen,
firo bey ainander zubleiben oder aber newe ee- oder
erbrecht mit im zutreffen, doch dergestalt, das hier-
inen kain unnser rats person zwischen ermelten ee-
leuten, weder haimlich noch offennlich, nichts hann-
dlen oder vertragen sollα. |18r | βWelchs eegemecht
sich aber von dem prichigenn (wie ainem yedenr zu-
gelaßen werden soll) schaiden wölt, das soll vor unns
als burgermaister unnd ratth beschechen, wie sich
dan nach gelegenhait unnd ir, der eegemechit, zuge-
prachtem hab unnd gut nach yedes fals zu thun ge-
püren würdetβ.
Von straf der eeleut, die ir gemahel zum eepruch
prüngen oder dem andern zusechen
Ist gesetzt, so sich kuntpar erfündt, das etwan ain
eegemecht seinen eegemahel mit aufsatz, verdacht
oder geverden anndern leuten zu volbringung natür-
licher werck zufiert oder wisentlich dem selben, sei-
nem eegemachel, zuließ, seines ee mit andern zu-
brechen oder der unern zu pflegen etc., so soll das
eeprichig lautt voriger underschid gepiest, das ander
taber, so es zu solchem ubel gepracht, soll nach unn-
ser erkantnus an leib, eer oder gut gestrafft wer-
dennt. |18v |
n Fehlt B.
o-o B: ains ratts erkantnus am leyb oder an gut gestraufft.
p-p B: ledig frowen mit emanen sich in die werck der unlau-
terkait begäben.
q B: geding.
r B: yeden billich.
s Fehlt A.
t-t B: so es zu sollichem fall oder ubel gepracht, nach unser
erkantnus an leib oder an gut gestrafft.
19 Gesinde.
20 Entehren, schänden.
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