4. Täufermandat [1549]
4. Täufermandata
[nach 10. August 1549]
Nachdem sich abermals die widerteuffer allennthal-
ben eintrenngen unnd im lannd hinn unnd wider zie-
henn unnd mit irem bredigenn die leuthen bewegen,
von dem cristennlichen glauben abzusteen, unnd
letstlich dahin verursachenn, das sy mit innen von
haab unnd gut, auch weib unnd khindern, hinweg
ziehen, wie sich dann solcher fall schon zue Rer-
wanngen1 begeben unnd zugetragen, das Melchior
Muchsel2 daselbst mit weib unnd sibenn khindern
darvon zogen, sollen derwegenn die spittalpfle-
ger3 inn iren dörffern unnd weiler[n] die fürsehung
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Biberach, Spitalar-
chiv, A 1261, fol. 46r.
1 Röhrwangen, ca. 4 km nördlich von Biberach, heute
Ortsteil von Warthausen, Landkreis Biberach.
thun unnd gute achtung und aufmerckhen haben.
Wann sy solche leuth darinnen erfharen, ainem rath
anzaigen, damit solche wider außgetriben wurden
unnd ir glaub nit unnder dem unverstanndnen
baursmann einwurze4, auch den unnderthanen wol
anzaigen, wann sich ainer inn solchen glauben be-
gebe unnd uber khurz oder lanng zeit von seinem
gut hinweg mit den widerteuffern zuge, das er kains
wegs mehr, so er wider kheme, angenomen noch ein-
gelassen werde.
2 Melchior Michsel aus Röhrwangen befand sich am 10.
August 1549 noch in der Stadt, siehe Seeberg-Elver-
feldt, Spitalarchiv, U 2132.
In ihrer Funktion als Zuchtherren, siehe oben, Nr. 2.
4 Wurzeln schlage, eindringe.
451
4. Täufermandata
[nach 10. August 1549]
Nachdem sich abermals die widerteuffer allennthal-
ben eintrenngen unnd im lannd hinn unnd wider zie-
henn unnd mit irem bredigenn die leuthen bewegen,
von dem cristennlichen glauben abzusteen, unnd
letstlich dahin verursachenn, das sy mit innen von
haab unnd gut, auch weib unnd khindern, hinweg
ziehen, wie sich dann solcher fall schon zue Rer-
wanngen1 begeben unnd zugetragen, das Melchior
Muchsel2 daselbst mit weib unnd sibenn khindern
darvon zogen, sollen derwegenn die spittalpfle-
ger3 inn iren dörffern unnd weiler[n] die fürsehung
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Biberach, Spitalar-
chiv, A 1261, fol. 46r.
1 Röhrwangen, ca. 4 km nördlich von Biberach, heute
Ortsteil von Warthausen, Landkreis Biberach.
thun unnd gute achtung und aufmerckhen haben.
Wann sy solche leuth darinnen erfharen, ainem rath
anzaigen, damit solche wider außgetriben wurden
unnd ir glaub nit unnder dem unverstanndnen
baursmann einwurze4, auch den unnderthanen wol
anzaigen, wann sich ainer inn solchen glauben be-
gebe unnd uber khurz oder lanng zeit von seinem
gut hinweg mit den widerteuffern zuge, das er kains
wegs mehr, so er wider kheme, angenomen noch ein-
gelassen werde.
2 Melchior Michsel aus Röhrwangen befand sich am 10.
August 1549 noch in der Stadt, siehe Seeberg-Elver-
feldt, Spitalarchiv, U 2132.
In ihrer Funktion als Zuchtherren, siehe oben, Nr. 2.
4 Wurzeln schlage, eindringe.
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