Abb. 2 Esslingen, Dominikanerkirche von Nordosten
Zwischen Ästhetik des Verzichts und monastischen Idealen | 277
langgestreckter Kirchenbau, innen sogar – zumindest in einer zweiten Bauphase –
nicht nur im Altarraum und Chor, sondern durchgehend mit Gewölben versehen.
Maßstab in unmittelbarer Nachbarschaft ist die Pfarrkirche St. Dionys, ⁶ im Besitz
des Speyerer Domkapitels, die prachtvolle Osttürme erhielt, bald auch einen hochaufragenden
Langchor. Auch dort blieb der Laienraum ungewölbt, wie bei vielen
schwäbischen Pfarrkirchen des 13./14. Jahrhunderts, ⁷ nachdem eine frühe Gewölbeplanung
wieder aufgegeben worden war. Im Innenraum übertrifft die Pfarrkirche
freilich die Dominikanerkirche nicht nur durch ihre deutlich größere Höhe,
sondern auch durch die Achteckform und die Kapitellzier der Stützen, während
die niedrigen, profilierten Arkaden der Dominikanerkirche sich demonstrativ auf
das Gegenbild beziehen und wiederum den Vergleich herausfordern und damit den
Verzicht in der übrigen Architektur ablesbar machen.
6 Hörsch, Die Esslinger Sakralbauten (wie Anm. 5), S. 162–172; Peter R. Anstett, Die Stadtkirche St.
Dionys in Esslingen a. N. Archäologie und Baugeschichte, Bd. 2: Die Baugeschichte von der Spätromanik
zur Neuzeit (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 13,2),
Stuttgart 1995.
7 Klaus Jan Philipp, Pfarrkirchen. Funktion, Motivation, Architektur. Eine Studie am Beispiel der Pfarrkirchen
der schwäbischen Reichsstädte im Spätmittelalter (Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte 4),
Marburg 1987.
Zwischen Ästhetik des Verzichts und monastischen Idealen | 277
langgestreckter Kirchenbau, innen sogar – zumindest in einer zweiten Bauphase –
nicht nur im Altarraum und Chor, sondern durchgehend mit Gewölben versehen.
Maßstab in unmittelbarer Nachbarschaft ist die Pfarrkirche St. Dionys, ⁶ im Besitz
des Speyerer Domkapitels, die prachtvolle Osttürme erhielt, bald auch einen hochaufragenden
Langchor. Auch dort blieb der Laienraum ungewölbt, wie bei vielen
schwäbischen Pfarrkirchen des 13./14. Jahrhunderts, ⁷ nachdem eine frühe Gewölbeplanung
wieder aufgegeben worden war. Im Innenraum übertrifft die Pfarrkirche
freilich die Dominikanerkirche nicht nur durch ihre deutlich größere Höhe,
sondern auch durch die Achteckform und die Kapitellzier der Stützen, während
die niedrigen, profilierten Arkaden der Dominikanerkirche sich demonstrativ auf
das Gegenbild beziehen und wiederum den Vergleich herausfordern und damit den
Verzicht in der übrigen Architektur ablesbar machen.
6 Hörsch, Die Esslinger Sakralbauten (wie Anm. 5), S. 162–172; Peter R. Anstett, Die Stadtkirche St.
Dionys in Esslingen a. N. Archäologie und Baugeschichte, Bd. 2: Die Baugeschichte von der Spätromanik
zur Neuzeit (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 13,2),
Stuttgart 1995.
7 Klaus Jan Philipp, Pfarrkirchen. Funktion, Motivation, Architektur. Eine Studie am Beispiel der Pfarrkirchen
der schwäbischen Reichsstädte im Spätmittelalter (Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte 4),
Marburg 1987.