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Vom Ursprung und Ziel der Geschichte
Wir können eine wunderliche Frage stellen. Unsere Geschichte dauert erst etwa
sechstausendJahre. Warum geschieht sie gerade heute nach den unermeßlichen vor-
hergehenden Zeiten des Weltalls und der Erde? - Gibt es nicht Menschen oder doch
Vernunftwesen anderswo im Weltall? Ist es nicht die natürliche Entwicklung des Gei-
stes, in den Weltraum hineinzuwirken? Warum empfangen wir nicht längst Nachrich-
ten durch Strahlungen aus dem Weltall? Mitteilungen von Vernunftwesen, die in der
Technik unendlich weiter sind als wir? Vielleicht darum nicht, weil bisher alle hohe
technische Entwicklung bis zu dem Punkte geführt hat, wo die Wesen durch die Atom-
bombe die Selbstvernichtung ihres Planeten vollzogen? Sind ein Teil der novae wohl
Endeffekte der technischen Vernunftwesen?
Ist es also die ungeheure Aufgabe: Die Schwere dieser Gefahr zu erkennen, sie wirk-
lich ernst zu nehmen und eine Selbsterziehung der Menschheit einzuleiten, die, bei
262 ständig bleibender | Gefahr, solches Ende ausschließt? Die Gefahr kann nur bewäl-
tigt werden, wenn sie bewußt gesehen, wenn ihre Drohung bewußt verhindert und
unmöglich gemacht wird. Das geschieht nur, wenn das Ethos des Menschen dazu
ausreicht. Es ist nicht selber technisch zu machen, es muß der Mensch als solcher ver-
läßlich werden in der Bewahrung und Wirksamkeit der von ihm geschaffenen Insti-
tutionen.
Oder stehen wir vor einer Notwendigkeit, vor der nur Kapitulation bleibt, - wo
schwärmerische Träume, irreale Forderungen des Menschen unwürdig werden, weil sie
seine Wahrhaftigkeit aufheben? Nein, und wenn es tausendmal in der Welt geschehen
sein sollte - eine reine Phantasie allerdings - dann wäre jeder neue Fall von neuem die
Aufgabe, die Katastrophe zu verhindern, und zwar durch alle nur möglichen direkten
Maßnahmen. Da diese aber als solche unzuverlässig sind, bedürfen sie der Gründung
in Ethos und Religion aller. Nur so kann die Unbedingtheit des Nein zur Atombombe
jene Maßnahmen stützen, die nur als für alle giltig ihre Wirkung haben können.
Wer aber die Erdkatastrophe, wie immer sie sei, für unentrinnbar hält, der muß sein
Leben vor diesem Hintergrund sehen. Was ist das Leben, das solches Ende finden muß?
Doch das alles ist Spiel des Gedankens, das nur den einen Sinn haben kann, die tat-
sächliche Gefahr in das Bewußtsein zu bringen und die Weltordnung des Rechts in ih-
rer alles entscheidenden, den ganzen Ernst des Menschen herausfordernden Bedeu-
tung vor Augen zu stellen.
4. Gedanken gegen die Möglichkeit der Weltordnung
Die Idee der Weltordnung, diese europäische Idee, wird bestritten. Sie sei eine Utopie.
Die Menschen seien unfähig zu gemeinschaftlicher Ordnung. Weltordnung sei nur
möglich durch die Macht eines ordnenden Diktators. Der Plan der Nationalsoziali-
sten, Europa zu unterwerfen und dann mit der zusammengefaßten Kraft Europas die
Welt zu erobern, um sie europäisch zu machen, sei als Gedanke gut und sachgemäß,
nur die Träger des Gedankens wären schlecht gewesen.
Vom Ursprung und Ziel der Geschichte
Wir können eine wunderliche Frage stellen. Unsere Geschichte dauert erst etwa
sechstausendJahre. Warum geschieht sie gerade heute nach den unermeßlichen vor-
hergehenden Zeiten des Weltalls und der Erde? - Gibt es nicht Menschen oder doch
Vernunftwesen anderswo im Weltall? Ist es nicht die natürliche Entwicklung des Gei-
stes, in den Weltraum hineinzuwirken? Warum empfangen wir nicht längst Nachrich-
ten durch Strahlungen aus dem Weltall? Mitteilungen von Vernunftwesen, die in der
Technik unendlich weiter sind als wir? Vielleicht darum nicht, weil bisher alle hohe
technische Entwicklung bis zu dem Punkte geführt hat, wo die Wesen durch die Atom-
bombe die Selbstvernichtung ihres Planeten vollzogen? Sind ein Teil der novae wohl
Endeffekte der technischen Vernunftwesen?
Ist es also die ungeheure Aufgabe: Die Schwere dieser Gefahr zu erkennen, sie wirk-
lich ernst zu nehmen und eine Selbsterziehung der Menschheit einzuleiten, die, bei
262 ständig bleibender | Gefahr, solches Ende ausschließt? Die Gefahr kann nur bewäl-
tigt werden, wenn sie bewußt gesehen, wenn ihre Drohung bewußt verhindert und
unmöglich gemacht wird. Das geschieht nur, wenn das Ethos des Menschen dazu
ausreicht. Es ist nicht selber technisch zu machen, es muß der Mensch als solcher ver-
läßlich werden in der Bewahrung und Wirksamkeit der von ihm geschaffenen Insti-
tutionen.
Oder stehen wir vor einer Notwendigkeit, vor der nur Kapitulation bleibt, - wo
schwärmerische Träume, irreale Forderungen des Menschen unwürdig werden, weil sie
seine Wahrhaftigkeit aufheben? Nein, und wenn es tausendmal in der Welt geschehen
sein sollte - eine reine Phantasie allerdings - dann wäre jeder neue Fall von neuem die
Aufgabe, die Katastrophe zu verhindern, und zwar durch alle nur möglichen direkten
Maßnahmen. Da diese aber als solche unzuverlässig sind, bedürfen sie der Gründung
in Ethos und Religion aller. Nur so kann die Unbedingtheit des Nein zur Atombombe
jene Maßnahmen stützen, die nur als für alle giltig ihre Wirkung haben können.
Wer aber die Erdkatastrophe, wie immer sie sei, für unentrinnbar hält, der muß sein
Leben vor diesem Hintergrund sehen. Was ist das Leben, das solches Ende finden muß?
Doch das alles ist Spiel des Gedankens, das nur den einen Sinn haben kann, die tat-
sächliche Gefahr in das Bewußtsein zu bringen und die Weltordnung des Rechts in ih-
rer alles entscheidenden, den ganzen Ernst des Menschen herausfordernden Bedeu-
tung vor Augen zu stellen.
4. Gedanken gegen die Möglichkeit der Weltordnung
Die Idee der Weltordnung, diese europäische Idee, wird bestritten. Sie sei eine Utopie.
Die Menschen seien unfähig zu gemeinschaftlicher Ordnung. Weltordnung sei nur
möglich durch die Macht eines ordnenden Diktators. Der Plan der Nationalsoziali-
sten, Europa zu unterwerfen und dann mit der zusammengefaßten Kraft Europas die
Welt zu erobern, um sie europäisch zu machen, sei als Gedanke gut und sachgemäß,
nur die Träger des Gedankens wären schlecht gewesen.