Vom Ursprung und Ziel der Geschichte
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b) Diese Einheit hat dann ihren Halt in der Geschlossenheit des Planeten, der als
Raum und Boden ganz und beherrschbar | ist, ferner in der Bestimmtheit der Chrono- 323
logie in der einen Zeit, wenn sie auch abstrakt ist, weiter in der Einheit der Wurzel der
Menschen, die einer Art sind und durch dieses biologische Faktum auf die gemein-
same Abstammung hinweisen.
c) Die Einheit hat wesentlich darin ihren Grund, daß die Menschen sich in dem
einen Geiste einer universalen Verstehbarkeit treffen. Die Menschen finden sich in
einem umfassenden Geiste, den zwar niemand übersieht, der aber alle aufnimmt.
Mit größter Entschiedenheit kommt die Einheit zum Ausdruck in dem Bezug auf den
einen Gott.
d) Die Einheitsidee ist konkret gegenwärtig in dem Bewußtsein der universalen
Möglichkeiten. Die Offenheit der Betrachtung steigert den Anspruch, daß alles für al-
les Bedeutung gewinnen kann, sich angeht allein dadurch, daß es da ist. Wir leben in
dem Bewußtsein eines Raumes, in dem nichts gleichgiltig ist, der uns fernste Weiten
öffnet als uns betreffend, und der zugleich auf die jeweilige Gegenwart hinweist als
Entscheidung über den Weg, der gegangen wird. Mit dem Blick auf früheste Anfänge,
die nie bis in den Ursprung dringen, und mit dem Blick in die Zukunft, die stets unab-
geschlossen ist, werden Möglichkeiten in einem unbegreiflichen Ganzen gewußt, so
daß die Einheit des Ganzen sich in der Entschiedenheit der gegenwärtigen Erfüllung
der Aufgabe offenbart.
e) Bleibt ein haltbares und fertiges Bild des Ganzen aus, so bleiben Formen, in de-
nen jeweils Bilder des Ganzen sich zeigen. Diese Formen sind:
Geschichte wird in Wertrangordnungen gesehen, in ihren Ursprüngen, in ihren
entscheidenden Schritten. Es gliedert sich das Wirkliche nach dem Wesentlichen und
Unwesentlichen.
Geschichte steht unter einem Ganzen, das Vorsehung hieß, später als ein Gesetz
gedacht wurde. Wenn auch nur fälschlich fixiert, wird dieser Gedanke des Ganzen eine
Grenzvorstellung bleiben von dem, was nicht gesehen, sondern worin gesehen wird,
was nicht zu planen, sondern worin zu planen ist: Die Geschichte ist als Ganzes ein-
malig, ist eigentlich geschichtlich und nicht bloß Naturgeschehen. Es bleibt die Idee
einer Ordnung des Ganzen, worin alles seinen Ort hat, der ihm gehört. Es ist nicht eine
nur zufällige Mannigfaltigkeit, sondern alle Züge des Zufälligen sind eingeschlossen 324
in den einen großen geschichtlichen Grundzug.
Als Deutung der Einheit haben wir unsererseits ein Weltgeschichtsschema entworfen,
das den Ansprüchen an Offenheit und Einheit und der empirischen Realität heute am
ehesten zu entsprechen scheint. Unsere Darstellung der Weltgeschichte versuchte, die
geschichtliche Einheit durch die der gesamten Menschheit gemeinsame Achsenzeit
zu gewinnen.
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b) Diese Einheit hat dann ihren Halt in der Geschlossenheit des Planeten, der als
Raum und Boden ganz und beherrschbar | ist, ferner in der Bestimmtheit der Chrono- 323
logie in der einen Zeit, wenn sie auch abstrakt ist, weiter in der Einheit der Wurzel der
Menschen, die einer Art sind und durch dieses biologische Faktum auf die gemein-
same Abstammung hinweisen.
c) Die Einheit hat wesentlich darin ihren Grund, daß die Menschen sich in dem
einen Geiste einer universalen Verstehbarkeit treffen. Die Menschen finden sich in
einem umfassenden Geiste, den zwar niemand übersieht, der aber alle aufnimmt.
Mit größter Entschiedenheit kommt die Einheit zum Ausdruck in dem Bezug auf den
einen Gott.
d) Die Einheitsidee ist konkret gegenwärtig in dem Bewußtsein der universalen
Möglichkeiten. Die Offenheit der Betrachtung steigert den Anspruch, daß alles für al-
les Bedeutung gewinnen kann, sich angeht allein dadurch, daß es da ist. Wir leben in
dem Bewußtsein eines Raumes, in dem nichts gleichgiltig ist, der uns fernste Weiten
öffnet als uns betreffend, und der zugleich auf die jeweilige Gegenwart hinweist als
Entscheidung über den Weg, der gegangen wird. Mit dem Blick auf früheste Anfänge,
die nie bis in den Ursprung dringen, und mit dem Blick in die Zukunft, die stets unab-
geschlossen ist, werden Möglichkeiten in einem unbegreiflichen Ganzen gewußt, so
daß die Einheit des Ganzen sich in der Entschiedenheit der gegenwärtigen Erfüllung
der Aufgabe offenbart.
e) Bleibt ein haltbares und fertiges Bild des Ganzen aus, so bleiben Formen, in de-
nen jeweils Bilder des Ganzen sich zeigen. Diese Formen sind:
Geschichte wird in Wertrangordnungen gesehen, in ihren Ursprüngen, in ihren
entscheidenden Schritten. Es gliedert sich das Wirkliche nach dem Wesentlichen und
Unwesentlichen.
Geschichte steht unter einem Ganzen, das Vorsehung hieß, später als ein Gesetz
gedacht wurde. Wenn auch nur fälschlich fixiert, wird dieser Gedanke des Ganzen eine
Grenzvorstellung bleiben von dem, was nicht gesehen, sondern worin gesehen wird,
was nicht zu planen, sondern worin zu planen ist: Die Geschichte ist als Ganzes ein-
malig, ist eigentlich geschichtlich und nicht bloß Naturgeschehen. Es bleibt die Idee
einer Ordnung des Ganzen, worin alles seinen Ort hat, der ihm gehört. Es ist nicht eine
nur zufällige Mannigfaltigkeit, sondern alle Züge des Zufälligen sind eingeschlossen 324
in den einen großen geschichtlichen Grundzug.
Als Deutung der Einheit haben wir unsererseits ein Weltgeschichtsschema entworfen,
das den Ansprüchen an Offenheit und Einheit und der empirischen Realität heute am
ehesten zu entsprechen scheint. Unsere Darstellung der Weltgeschichte versuchte, die
geschichtliche Einheit durch die der gesamten Menschheit gemeinsame Achsenzeit
zu gewinnen.