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Karl Jaspers - Artemis
Verleger gegenüber der wundervollen Ausgabe des Artemis-Verlages nicht konkur-
renzfähig.
Sie werden diese Situation verdriesslich finden. Mir geht es auch so. Daher schreibe
ich Ihnen mit Unbehagen. Es ist mir klar, dass diese Doppelheit des Erscheinens mei-
ner Schriften, die Sie mir freundlich für den Übergang bewilligt haben, nicht fortzu-
setzen ist. Wenn wir nur ohnea Mißvergnügen der Beteiligten das Bisherige in Ord-
nung halten, muss ich froh sein.
Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
7 Friedrich Witz an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: faspers, auf Briefpapier der Artemis-Verlags-Aktiengesellschaft
Zürich, 14. März 1949
Sehr verehrter Herr Professor Jaspers,
Soeben kehre ich von einer Reise zurück, die mich zu den wesentlichen Sortimentern
der Schweiz geführt hat, und ich durfte feststellen, dass Ihr Buch überall mit Freude
und Spannung erwartet wird.7 Die Bestellungen sind allerdings mit Rücksicht auf die
Jahreszeit nicht als besonders hoch zu bezeichnen, lassen aber doch auf ein deutli-
ches Zutrauen Ihrem neuen Werk gegenüber schliessen.
Ich hätte Gelegenheit, Ihr Buch einem mir bekannten Pariser Verlag zu verkaufen,8
d.h. das Übersetzungsrecht zu verkaufen, möchte Sie aber anfragen, mit was für ei-
nem Minimalvorschuss Sie rechnen. Die Geschäfte mit Frankreich sind gegenwärtig
wegen der unsinnigen Devisenverhältnisse nur schwer zu einem Abschluss zu brin-
gen, doch möchte ich wenigstens versuchen, Ihr Buch dem französischen Leserkreis
zugänglich zu machen. Was sagen Sie dazu, lieber Herr Professor Jaspers?
Eine etwas dreiste Bitte habe ich noch anzubringen. Sie betrifft unsere Artemis Bü-
cherpost. Ein ganz kleiner Beitrag aus Ihrer Feder wäre mir für die nächste Nummer
ausserordentlich willkommen. Dieser Beitrag müsste sich auf Ihr neuestes Buch bezie-
hen, vielleicht könnte er Antwort darauf geben, warum Sie gerade diesem Werk eine
besonders grosse Leserschar wünschen, und an welche Art von Lesern Sie bei seiner
Niederschrift vor allem gedacht haben. Betrachten Sie bitte diesen Hinweis lediglich
als unverbindliche Anregung für einen Beitrag, der dreissig bis vierzig Schreibmaschi-
nenzeilen nicht überschreiten sollte. Unsere Artemis Bücherpost wird in einer Auf-
lage von 50 000 Exemplaren verbreitet und gelangt überallhin, wohin unsere Bücher
gelangen, hauptsächlich auch ins überseeische Ausland, sodass dieses Verlagsblätt-
a nach ohne im Entwurfgestr. Peinlichkeit
Karl Jaspers - Artemis
Verleger gegenüber der wundervollen Ausgabe des Artemis-Verlages nicht konkur-
renzfähig.
Sie werden diese Situation verdriesslich finden. Mir geht es auch so. Daher schreibe
ich Ihnen mit Unbehagen. Es ist mir klar, dass diese Doppelheit des Erscheinens mei-
ner Schriften, die Sie mir freundlich für den Übergang bewilligt haben, nicht fortzu-
setzen ist. Wenn wir nur ohnea Mißvergnügen der Beteiligten das Bisherige in Ord-
nung halten, muss ich froh sein.
Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
7 Friedrich Witz an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: faspers, auf Briefpapier der Artemis-Verlags-Aktiengesellschaft
Zürich, 14. März 1949
Sehr verehrter Herr Professor Jaspers,
Soeben kehre ich von einer Reise zurück, die mich zu den wesentlichen Sortimentern
der Schweiz geführt hat, und ich durfte feststellen, dass Ihr Buch überall mit Freude
und Spannung erwartet wird.7 Die Bestellungen sind allerdings mit Rücksicht auf die
Jahreszeit nicht als besonders hoch zu bezeichnen, lassen aber doch auf ein deutli-
ches Zutrauen Ihrem neuen Werk gegenüber schliessen.
Ich hätte Gelegenheit, Ihr Buch einem mir bekannten Pariser Verlag zu verkaufen,8
d.h. das Übersetzungsrecht zu verkaufen, möchte Sie aber anfragen, mit was für ei-
nem Minimalvorschuss Sie rechnen. Die Geschäfte mit Frankreich sind gegenwärtig
wegen der unsinnigen Devisenverhältnisse nur schwer zu einem Abschluss zu brin-
gen, doch möchte ich wenigstens versuchen, Ihr Buch dem französischen Leserkreis
zugänglich zu machen. Was sagen Sie dazu, lieber Herr Professor Jaspers?
Eine etwas dreiste Bitte habe ich noch anzubringen. Sie betrifft unsere Artemis Bü-
cherpost. Ein ganz kleiner Beitrag aus Ihrer Feder wäre mir für die nächste Nummer
ausserordentlich willkommen. Dieser Beitrag müsste sich auf Ihr neuestes Buch bezie-
hen, vielleicht könnte er Antwort darauf geben, warum Sie gerade diesem Werk eine
besonders grosse Leserschar wünschen, und an welche Art von Lesern Sie bei seiner
Niederschrift vor allem gedacht haben. Betrachten Sie bitte diesen Hinweis lediglich
als unverbindliche Anregung für einen Beitrag, der dreissig bis vierzig Schreibmaschi-
nenzeilen nicht überschreiten sollte. Unsere Artemis Bücherpost wird in einer Auf-
lage von 50 000 Exemplaren verbreitet und gelangt überallhin, wohin unsere Bücher
gelangen, hauptsächlich auch ins überseeische Ausland, sodass dieses Verlagsblätt-
a nach ohne im Entwurfgestr. Peinlichkeit