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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0134
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Karl Jaspers - Artemis

17

der in Kraft treten. Ich hoffe, dass die Situation Ihrem Verlag eine beträchtliche Ab-
satzsteigerung verschafft. Dass die Kaufkraft in Deutschland gering ist, und dass sie
zumeist in Händen von Leuten ist, die sich nicht für Bücher interessieren, ist offenbar
richtig, auch dass Verleger und Buchhändler es schwer haben. Herr Piper wird Ihnen
gewiss manches erzählt haben. Trotzdem gibt es unberechenbare Absatzerfolge auch
guter Bücher. Die Verleger, die für die eigentlich geistige Literatur arbeiten, sind wohl
überall in einem schweren Kampfe. Man muss ihnen sehr dankbar sein. Diese Verle-
ger werden einst als eine der positiven Wirklichkeiten unseres schlimmen Zeitalters
allgemein anerkannt sein. Sie halten auf schwerem Posten die Möglichkeit des geisti-
gen Verkehrs aufrecht. Dass wir schreiben und an den Leser gelangen können, ist
heute eine fast wunderbare Tatsache, die die Leistung dieser Verleger ist.
Auf Ihren Besuch im November freue ich mich sehr. Gern wüsste ich einige Tage
vorher - wegen der vielen möglichen Collisionen -, wann es sein wird.
Mit herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau
Ihr sehr ergebener
18 Karl Jaspers an Friedrich Witz
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers, ohne Abschlussformel
Zudem ist ein hs. Entwurfvom 22. Oktober 1951 erhalten (ebd.).
Basel, den 23. X. 1951
Lieber und verehrter Herr Dr. Witz!
Heute komme ich mit einer Mitteilung, die mir schwer ist, aber von der ich nicht
zweifle, dass sie Ihr freundliches Verständnis finden wird.
Der Absatz meiner »Einführung in die Philosophie« ist in Deutschland nach den
mir durch Sie zugegangenen Mitteilungen verhältnismässig so schlecht, dass ich im-
mer mehr schmerzlich spüre, dass dieses kleine Büchlein die Leser in Deutschland,
für die es bestimmt ist, nur zu einem geringen Teil erreicht. Es liegt das an den bekla-
genswerten Beschränkungen des Buchverkehrs über die Grenze und wohl auch an
Hemmungen im deutschen Buchhandel, die ich nicht über sehe. Trotz der wunder-
schönen Ausstattung und des billigen Preises ist das Büchlein nicht in dem breiten
Strom nach Deutschland gegangen, der für dies Bändchen natürlich wärea.
Folgende Tatsachen machen es mir deutlich. Das Buch ist in französischer Überset-
zung in Paris erschienen, im Februar dieses Jahres.47 Bis jetzt sind, wie mir vor einigen
Tagen mitgeteilt wurde, 3 900 Exemplare in Frankreich verkauft, bei weitem mehr als
von meinen anderen Übersetzungen in Frankreich in vergleichbaren Zeiträumen.

a nach wäre im Entwurfgestr. sondern in die Schweiz und die übrige Welt
 
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