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Karl Jaspers - de Gruyter
und dabei nichts, aber auch rein gar nichts an die Möglichkeit denken liess, dass ein
solcher Verlust drohte!
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
ganz ergebener
P. Hartmann
66 Paul Hartmann an Karl Jaspers
Typoskript; DL A, A: Jaspers, mit dem Briefkopf Dr. Paul Hartmann, o. Professor a.d. Techn. Hoch-
schule, Darmstadt
Darmstadt 24. VII. 31
Sehr verehrter Herr Jaspers!
Herzlichen Dank für die freundlichen Zeilen vom 21. ds. [Monats]; es thut mir so leid
zu hören, dass Sie so wenig wohl sind - auch bei mir hat sich der übliche Abklapp nach
Semesterende (Dienstag habe ich meine letzte Vorlesung gehalten) eingestellt, dies-
mal angesichts der fortwährend sich verschärfenden Krise in vermehrter Schwere.
Unter diesen Umständen, meine ich, sollten und dürften wir wohl unser Entrevue
ruhig solang verschieben, bis auch für Sie die Ferien begonnen haben.
Es bleibt uns ja augenblicklich nur noch die Titelfrage und die wollen wir nicht
unnötig schwer nehmen. In der Linie meiner letzten Erwägungen läge etwa eine Fas-
sung wie »die geistige Krise des Abendlands (oder vielleicht des abendländischen
Menschen) von heute«; aber das wäre auch nur ein freundschaftlicher Vorschlag. Als
»Autortitel« ist ja Ihre Fassung nach wie vor in ihrer Art ganz ausgezeichnet. Wenn Sie
sich von ihr nicht trennen können, werde ich Sie ganz gewiss nicht drängen. Wir
müssten dann eben sehen, wie wir irgendwie auch den Belangen des Verlags in ande-
rer Weise gerecht werden könnten als im Autortitel. Aber wie gesagt, das soll uns in-
zwischen keine grauen Haare kosten.
Und nun mit herzlichem Gruss - wie immer
Ihr
ganz ergebener
P. Hartmann
Karl Jaspers - de Gruyter
und dabei nichts, aber auch rein gar nichts an die Möglichkeit denken liess, dass ein
solcher Verlust drohte!
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
ganz ergebener
P. Hartmann
66 Paul Hartmann an Karl Jaspers
Typoskript; DL A, A: Jaspers, mit dem Briefkopf Dr. Paul Hartmann, o. Professor a.d. Techn. Hoch-
schule, Darmstadt
Darmstadt 24. VII. 31
Sehr verehrter Herr Jaspers!
Herzlichen Dank für die freundlichen Zeilen vom 21. ds. [Monats]; es thut mir so leid
zu hören, dass Sie so wenig wohl sind - auch bei mir hat sich der übliche Abklapp nach
Semesterende (Dienstag habe ich meine letzte Vorlesung gehalten) eingestellt, dies-
mal angesichts der fortwährend sich verschärfenden Krise in vermehrter Schwere.
Unter diesen Umständen, meine ich, sollten und dürften wir wohl unser Entrevue
ruhig solang verschieben, bis auch für Sie die Ferien begonnen haben.
Es bleibt uns ja augenblicklich nur noch die Titelfrage und die wollen wir nicht
unnötig schwer nehmen. In der Linie meiner letzten Erwägungen läge etwa eine Fas-
sung wie »die geistige Krise des Abendlands (oder vielleicht des abendländischen
Menschen) von heute«; aber das wäre auch nur ein freundschaftlicher Vorschlag. Als
»Autortitel« ist ja Ihre Fassung nach wie vor in ihrer Art ganz ausgezeichnet. Wenn Sie
sich von ihr nicht trennen können, werde ich Sie ganz gewiss nicht drängen. Wir
müssten dann eben sehen, wie wir irgendwie auch den Belangen des Verlags in ande-
rer Weise gerecht werden könnten als im Autortitel. Aber wie gesagt, das soll uns in-
zwischen keine grauen Haare kosten.
Und nun mit herzlichem Gruss - wie immer
Ihr
ganz ergebener
P. Hartmann