Karl Jaspers - de Gruyter

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Bei solcher Adressierung brauche ich nicht den immerhin beträchtlichen Einfuhrzoll
zahlen.
Von dem neuen Göschenbändchen stehen mir doch die vertraglichen Freiexem-
plare zu?
172 Hans Aengeneyndt an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier des Verlags Walterde Gruyter & Co.
Berlin, den 8. 9. 49
Hochverehrter Herr Professor!
Mit verbindlichstem Dank bestätige ich den Empfang Ihres freundlichen Schreibens
vom 29. v. Mts. Mit Freude habe ich daraus ersehen, dass das neue Göschen-Bändchen
in der guten Ausstattung Ihren Beifall gefunden hat. - Der »Nietzsche« ist im Druck.
Durch besondere Papierlieferung war es möglich, die Aufl. auf 5 000 Expl, zu erhö-
hen. Hoffentlich ist der Absatz auch entsprechend! Der deutsche Büchermarkt leidet
augenblicklich sehr unter der wirtschaftlichen Depression; der Absatz ist durchweg
über Erwarten stark gesunken. - Wir haben uns übrigens wegen der »Geistigen Situa-
tion« an das Vereinssortiment in Olten gewandt und gebeten, sich für den Absatz be-
sonders einzusetzen. Probeexemplare hatten wir selbstverständlich mitgesandt. Lei-
der hat bisher diese wichtige Schweizer Firma noch nicht geantwortet. Ich weiss nicht,
ob ich Ihnen zumuten kann, sich hier einzuschalten?
Ihre guten Bemerkungen zum Philosophen-Lexikon sind mir natürlich sehr wich-
tig. Dass ein solches Werk Lücken aufweist und Mängel zeigt, ist niemals ganz zu ver-
meiden. Die Bibliographie ist ziemlich auf den neuesten Stand gebracht, aber die Da-
ten selbst entsprechen in der Hauptsache dem Stand von 1939. Im 2. Band, der noch
in diesem Jahre herauskommen wird, sind diese Lücken stärker ausgeglichen worden.
Das Lexikon kann natürlich nur unter Mitarbeit aller Interessierten weiter gefördert
werden, und ich wäre Ihnen daher zu ganz besonderem Dank verpflichtet, wenn Sie
mich auf Ungenauigkeiten oder Ergänzungsbedürftiges für eine Neuauflage hinwei-
sen wollten. - Ich habe veranlasst, dass zu Lasten Ihres Autorenkontos an Herrn Nebel
1 Expl. »Geistige Situation« und 1 Expl. »Descartes« gesandt werden. Den »Nietzsche«
können wir erst später senden. - Ich habe mir auch ausdrücklich notiert, dass wegen
der Zoll-Schwierigkeiten Büchersendungen an Sie durch das Seminar erfolgen sollen.
Vertraglich stehen Ihnen 20 Freiexemplare zu, die Ihnen in den nächsten Tagen
zugehen werden.
Die Philosophischen Studien, diesmal 3 zusammengefasste Hefte, erscheinen im
Laufe des Oktober.335 Meine Besprechung Ihrer »Wahrheit« ist mehr referatsmässig ge-
halten, da ich dem Leser in erster Linie eine Einführung vermitteln wollte. Es gibt na-