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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0289
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172

Karl Jaspers - de Gruyter

türlich auch eine andere, voreingenommene Methode ä la Bense336, worüber sich strei-
ten lässt. - Es wird Sie vielleicht interessieren, dass ich in den letzten Tagen mit
Nicolai Hartmann in Göttingen zusammentraf. Er übergab mir sein neuestes Manu-
skript »Die Philosophie der Natur«, das wir als 4. Band der Ontologie herausbringen
werden.337 Es behandelt die Kategorien der anorganischen und organischen Schich-
ten und ist in 3 grosse Abschnitte eingeteilt: 1) dimensionale 2) kosmologische 3) or-
ganologische Kategorien. Ich habe das MS - etwa 40 Bogen - schon gelesen. Es gibt
eine grundlegende Übersicht über die Struktur der »niederen« Schichten. Nun fehlt
nur noch die Behandlung des seelischen Seins, aber H. will an dieses gewaltige Thema
nicht mehr herangehen.
In verehrungsvoller Ergebenheit
Ihr
Hans Aengeneyndt
173 Hans Aengeneyndt an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier des Verlags Walter de Gruyter & Co., Berlin
I- II- 49
Hochverehrter Herr Professor!
Inzwischen ist die neue Nummer der »Philosophischen Studien« (Heft 2-4) erschie-
nen, und ich gestatte mir, Ihnen ein Exemplar ergebenst zu überreichen.
Durch Einschaltung von Philosophen-Portraits habe ich versucht, die etwas tro-
ckene Sammlung von Aufsätzen aufzulockern und einen physiognomischen Beitrag
zur Geschichte der Philosophie zu leisten. Die handschriftlichen Beigaben sollen den
Blick auf die dokumentarische und charakterologische Bedeutung der »Schrift« len-
ken. Ich will allmählich ein »Corpus imaginum« aller lebenden Philosophen schaf-
fen, da ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass der breite Leserkreis vom
Bilde angezogen wird. Natürlich muss jede Abgleitung ins Propagandistische vermie-
den werden, was ich durch den Ernst und die Eindringlichkeit des graphologischen
Materials zu erreichen hoffe.
Diese Nummer enthält u.a. auch meine Besprechung Ihres Werkes »Von der Wahr-
heit«. Ich habe mich grundsätzlich für eine referatmässige Darstellung entschieden,
da ich der Meinung bin, dass der Leser in der Hauptsache erfahren soll, was ein Buch
enthält, und wie es thematisch aufgebaut ist. Von vornherein eine Besprechung aus
der mehr oder weniger subjektiven eigenen Observanz anzulegen, findet nicht mei-
nen Beifall. Der Respekt vor dem Schaffen anderer nimmt bei mir Vorrangstellung
ein. Jedenfalls ist meine Art, über ein Buch zu orientieren, diametral entgegengesetzt
der, wie sie z.B. Schottlaender in dem neuen Heft der »Philosophischen Forschungen«
 
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