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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0327
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210

Karl Jaspers - Meiner

209 Johannes Hoffmeister an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, hs. PS
Bonn, 10.10.1952
Dankbar verehrter Lehrer, lieber Herr Kollege!
Herr Dr. Meiner hat die Güte gehabt, mir die Abschrift Ihres Briefes zuzusenden, den
Sie an ihn gelegentlich der Zusendung des ersten Bandes des Hegelbriefwechsels ge-
schrieben haben.426 Darin ist zu meiner allergrößten Freude auch ein Wort des Dankes
an mich enthalten! Sie können, glaube ich, kaum ermessen, was dieses Wort für mich
als Ihren alten Schüler, zumal nach so langer schicksalsschwerer Zeit und menschli-
chen wie wissenschaftlichen Mühe, bedeutet.427 Zugleich ist es für mich vor allem ein
Ansporn zu weiterem Ausharren bei der einmal übernommenen Aufgabe. Um deren
Durchführung steht es leider von Seiten des Verlages sehr schlecht (es liegen z.B. au-
ßer den 3 Brief bänden noch vier weitere revidierte Bände satzfertig bei mir). Darum
möchte ich Sie hiermit ergebenst bitten, mir, wenn möglich, ein paar Zeilen über den
Wert und die Notwendigkeit der ganzen Ausgabe, deren Plan ja aus dem Prospekt her-
vorgeht, in ostensibler Form zu senden.
Mit nochmaligem herzlichsten Dank und den besten Wünschen
Ihr ergebenster
Johannes Hoffmeister
210 Karl Jaspers an Johannes Hoffmeister
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 14. Oktober 1952
Sehr geehrter Herr Hoffmeister!
Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen vom 10. Oktober. Dass Herr Dr. Mei-
ner Ihnen mitgeteilt hat, was ich über Ihre schöne Ausgabe des Hegel-Briefwechsels
geschrieben habe, freut mich sehr. Aus Ihrem Brief entnehme ich, dass nicht nur die
drei weitern Briefbände schon druckfertig sind, sondern noch andere revidierte Bände
vorliegen. Es ist kein Zweifel, dass diese Ihre gesamte Hegel-Ausgabe auf dem Grunde
der Lassonschen Arbeit, aber ausserordentlich verfeinert und bereichert und gerei-
nigt, ein Text von dauerndem Wert ist.428 Es handelt sich um einen der grössten Phi-
losophen. Man kann nicht genug betonen, dass diese Arbeit eine Leistung für Jahr-
hunderte ist. Natürlich kann ein Verlag nicht bei der Ausgabe ein Defizit machen.
Bei der heutigen geistigen Weltlage ist äusser dem wunderlichen Interesse der Mar-
xisten für Hegel und dem Hegel-Studium in Russland ein etwas lahmes Verhalten
in der Wertschätzung dieses grossen Denkers das Normale. Es würde mir sehr sinn-
 
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