Karl Jaspers - Mohr Siebeck (1921-1932)

225 Karl Jaspers an Mohr Siebeck
Manuskript; VA Mohr Siebeck
Heidelberg 7. Januar 1921
Sehr geehrter Herr!
Im Juli 1920 hielt ich bei der hiesigen Trauerfeier für Max Weber eine Rede, die ich
bisher in dem geplanten Max Weber-Heft des Archivs f. Socialw. auf Aufforderung
der Redaktion erscheinen lassen wollte.489 Da jedoch infolge Säumens der Autoren
es noch sehr lange dauern kann, bis dieses Heft erscheint, - wenn es überhaupt zu-
stande kommt [-], so hätte ich den Wunsch baldigen Druckes, da die Nachfrage nach
dieser Rede mich häufig trifft und die Vertröstung auf unbestimmte Zukunft allmäh-
lich peinlich wird. Herr Prof. Lederer war bereit, die Rede in ein früheres Archiv-Heft
aufzunehmen - aber das wäre für das Archiv ein Schönheitsfehler. Nun spricht Frau
Marianne Weber mir heute den Wunsch aus, die Rede, falls es möglich wäre, bei Ih-
nen als Broschüre erscheinen zu lassen.490 Ich möchte Sie darum anfragen, ob Sie be-
reit wären, die Rede zu drucken. Der Umfang wird allerdings nicht den eines Druck-
bogens erreichen. Es sind 19 ziemlich eng beschriebene Schreibmaschinenseiten. Herr
Prof. Lederer möchte später diese Rede auch noch in das geplante Archiv-Heft aufneh-
men, neben anderen schon erschienenen Nachrufen.
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
ao. Professor der Philosophie
an der Universität Heidelberg
Handschuhsheimer Landstr. 38