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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0373
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256

Karl Jaspers - Routledge

257 Karl Jaspers an Herbert Read
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 23. IV. 1950
Lieber und verehrter Herr Herbert Read!
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren schönen Radiovortrag anlässlich des 100. To-
destags von Wordsworth.557 Wie Sie meine Philosophie darin behandeln, las ich gern.
In den wenigen schlichten Sätzen glaubte ich ein treffendes Verständnis zu spüren.
Wordsworth kenne ich garnicht. So kann ich nur aus dem von Ihnen Mitgeteilten ein
Bild gewinnen. Vielleicht ist die von Ihnen wahrgenommene Verwandtschaft wirk-
lich da. In mir spüre ich etwas erwünscht »Altmodisches«, das seine Ursprünge in Auf-
klärung und ein wenig Romantik hat, wie bei Wordsworth. Besonders hat mich aber
Ihre feinsinnige, sorgfältig formulierende, ungemein sensible Art der Erörterung an-
gesprochen.
Mein Werk »Von der Wahrheit« habe ich eben für Sie beim Piper-Verlag bestellt.558
Sie wollen es dann Herrn Jarosy weitergeben. Meine »Philosophie« werde ich noch
bei Springer bestellen.559
Ich freue mich, dass die Übersetzung meines Geschichtsbuches durch Herrn Jarosy
in Gang ist. Frau Hannah Arendt berichtete mir auch von Ihrem persönlichen Inter-
esse an dieser Sache.560 Ich danke Ihnen und hoffe auf guten Fortgang.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
258 Karl Jaspers an Herbert Read
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 5. März 1958
Lieber Herr Read!
Auf Ihr freundliches Schreiben vom 28. Februar teile ich Ihnen mit, dass ich wegen
meines Buches über die Atombombe, das im Juni erscheinen soll, einem amerikani-
schen Verlag die Option zugestanden habe.561 Der Verlag wollte schon einen endgül-
tigen Vertrag machen. Das habe ich seinet- wie meinetwegen abgelehnt.
Vielleicht lässt sich die amerikanische mit Ihrer Ausgabe verbinden, falls der Ver-
lag in Amerika sich endgültig entschliesst. Da in dem Buch heikle Dinge stehen und
es im übrigen nicht kurz ist, bin ich nicht sicher. Darum habe ich ihn auch nicht fest-
legen wollen. Ich will Sie seinerzeit unterrichten.
Es ist schon lange her, dass Sie mir wegen meines »Schelling« eine endgültige Zu-
sage brieflich mitteilten und wegen des Vertrags mit einem amerikanischen Verlage
 
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