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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0398
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Karl Jaspers - Springer

281

286 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer
Heidelberg, 21. 5.1917
Sehr verehrter Herr Springer!
Ihrem Vorschlag, mir das Häberlin’sche Manuskript zur Lektüre zu geben,632 glaube
ich aus folgendem Grunde nicht folgen zu dürfen: ich arbeite an ganz ähnlichen Pro-
blemen und es könnte der Verdacht des Plagiats entstehen, wenn etwa Häberlin sein
Buch nicht zum Druck bekommen sollte oder es so lange dauert, dass ich ihm zuvor-
käme. Ich meine das zwar nur der äusserlichen Situation wegen als einer faktischen
Möglichkeit wegen. Trotzdem die Sache ja natürlich zwischen uns absolut diskret
ist, könnte ich persönlich in eine Situation kommen, die mir sehr unangenehm sein
muss. So gern ich Ihnen meine Hilfe leihen würde, bitte ich Sie doch, in diesem Falle
verzichten zu wollen, da meine eigene Arbeit dem Thema zu nahe steht.
Was den Wert der Lektüre angeht, so würde ich zwar persönlich und subjektiv ein
Urteil gewinnen. Aber für die Kalkulation des Erfolgs würde ich auch wohl dann sehr
unsicher bleiben.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
28/ Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer
Heidelberg, 25. 5.1917
Sehr verehrter Herr Springer!
Es freut mich sehr, dass Sie meine Gründe billigen.633 Koffka - Giessen wird Ihnen ge-
wiss ein sachverständiges Urteil abgeben. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber seine
Publikationen sind mir als anständig und sachlich bekannt.634 - Im übrigen würde
etwa Prof. Cassirer (der Philosoph) sachverständig sein, der in logisch-methodolo-
gischen Gebieten zu den besten gehört, wenn er auch selbst kein Psychologe ist.635
Dass meine Psychopathologie bald ausverkauft ist, freut mich sehr. Ich werde
weiter für die neue Auflage sammeln. Die endgültige Herstellung des Manuskripts,
die etwa 16 Jahr beanspruchen würde, möchte ich aber doch erst in Angriff nehmen,
wenn wir über den Termin des Neuerscheinens klar sind. Darf ich Sie aber vielleicht
jetzt schon bitten, mir zwei ungebundene Exemplare der allgemeinen Psychopatho-
logie zu überlassen. Ich kann dann wenigstens äussere Vorbereitungen und manches
Einzelne jetzt schon langsam in Angriff nehmen.
 
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