Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0414
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Karl Jaspers - Springer

297

möglich das Manuskript zu liefern.664 Jedoch muss ich Sie um etwas Geduld bitten,
da ich jetzt im Semester durch meine Berufungsangelegenheit und damit zusammen-
hängende Reisen mit der laufenden Arbeit sehr im Rückstand bin.665 Für Ihren Glück-
wunsch besten Dank! Greifswald habe ich abgelehnt, da man mir hier genügend Äqui-
valente bot.666 Doch hoffe ich ein andermal nach Preussen zu kommen.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
305 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer
Heidelberg 30.1.1923
Sehr verehrter Herr Dr. Springer!
Entschuldigen Sie bitte meine späte Antwort auf Ihren freundl. Brief und den vorher-
gehenden Brief Ihres Herrn Lange.667 Ich bin umgezogen (neue Adresse: Plöck 66) und
dabei war ich einige Wochen mehr als erwartet in Anspruch genommen, zeitweise von
meinen Sachen getrennt und durch manche Überraschungen gehemmt.
Zunächst: Mit einer Auflage von 3 000 Exemplaren für meine Psychopathologie
bin ich gern einverstanden. Wegen der Regelung des Honorars erlauben Sie mir wohl
die endgültige Entscheidung noch etwas zu verschieben. Das Liebste wäre mir: 15%
vom Ladenpreis des verkauften Buchs, jedoch bei Erscheinen eine später aufzurech-
nende Vorschusszahlung - zumal ich bei Ihnen, wie ich hoffe, schon ein Guthaben
von meiner Weltanschauungspsychologie her habe.
Was die eventuelle amerikanische Ausgabe meiner Psychopathologie betrifft, so
bin ich darin ganz Ihrer Ansicht, dass es schäbig vom Amerikaner ist,668 hier bei den
relativ geringen Summen zu knausern. Jedoch würde ich nicht gern sehen, wenn es
daran scheiterte. Darum möchte ich Sie bitten, wenn der Verleger an Sie herantritt,
diesen zu einem Gebot aufzufordern und dann eventuell unsererseits nachzugeben.
Ihr Herr Prokurist schrieb vom »Verschleudern deutschen Geistesguts«.669 Das kann
ich nicht ganz so auffassen. Die Verbreitung geistiger Wirkung ist uns ja immer er-
wünscht, selbst wenn es etwas kostet. Die Schäbigkeit ist Sache der anderen, die das
mit ihrem Gott abmachen mögen. Übrigens bin ich in der ganzen Sache noch sehr
skeptisch. Prof. Rove hat noch nicht einmal den Namen seines Verlegers mitgeteilt.670
Es scheint mir fast, das ist so ein Einfall bei ihm, mit dem er uns vorzeitig behelligt.
Durch Herrn Wilmanns schickten Sie mir ein Buch von Reiner, Aus der modernen
Weltanschauung.671 Herr W. wird Ihnen das Buch zurückschicken. Mein Urteil geht da-
hin: Sachlich halte ich es für wertlos, es ist ein wenig sinnvolles Conglomerat. Dieses
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften