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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0417
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Karl Jaspers - Springer

es kommen in Frage Benedetto Croce (Neapel), Del Vecchio (Rom).679 Ebenso werden
wir selbständig und durch Vermittelung von Prof. Driesch, der über Amerika zurück-
reist, an führende Gelehrte in Amerika und England herantreten. Ein planmässiger
Ausbau des Mitarbeiterkreises (Mitherausgeberkreises) durch Hereinnahme von Ver-
tretern aus allen Kulturländern ist unsere nächste Sorge. Nur kann natürlich eine Auf-
nahme von Franzosen und Belgiern zunächst nicht in Frage kommen.680 Immerhin
hat Herr Prof. Baumgarten, der ein Jahrzehnt in Genf gewirkt hat,681 zahlreiche per-
sönliche Beziehungen zu den genannten Ländern, die bei geeigneterer Zeitlage zur
Auswirkung kommen werden. Die Zeitschrift soll der Philosophie der Gegenwart die-
nen. Sie muss deshalb einen gewissen Raum für Berichterstattung über wesentliche
Arbeiten, von denen wir uns aus valutarischen Schwierigkeiten keine unmittelbare
Anschauung verschaffen können, zur Verfügung stellen. Die Beiträge sollen deutsch,
englisch und französisch erscheinen können, um dem Journal auch und gerade im
Ausland Absatz zu sichern, der schon rein finanziell nötig ist, da bei ständig sinken-
der Kaufkraft des gelehrten und gebildeten Publikums bei uns ein derartiges Unter-
nehmen kaum gesichert wäre. - Der Umfang eines Heftes (Gross8) wäre wohl mit 8-10
Bogen zu veranschlagen. - Die nähere Organisation ist cura posterior. Zunächst, wenn
das Projekt Ihr Interesse findet, sind Prof. Baumgarten und ich für weitere Vorschläge
sehr verbunden. Ich verbleibe in ausgezeichneter Hochachtung
Ihr sehr ergebener Dr. Plessner,
Privatdozent an der Universität.
307 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer
Heidelberg 1. 3.1923
Sehr verehrter Herr Dr. Springer!
Ihre Frage wegen der geplanten »Vierteljahrsschrift für Philosophie« zu beantworten,
ist eine verantwortungsvolle Sache. Endgültig zuraten oder abraten kann ich heute
noch nicht. Darum zunächst nur einige Bemerkungen:
Das Entscheidende scheint mir die Persönlichkeit Dr. Plessners. Ich kenne ihn
nicht und kenne bisher auch keine Arbeiten von ihm. Die Zeitschrift würde nur ge-
deihen, wenn er eine erhebliche und dauernde Initiative entfaltet, wenn er die Bega-
bung hat, Autoren zu finden, Schweigende zum Schreiben zu bringen, wenn er vor
allem Sinn für Niveau hat. Der von Ihnen mir übersandte Brief enthält viel Richtiges
(vor allem, dass es keine wirklich auf breitem Fundament stehende Zeitschrift f. Philo-
sophie gibt; dass für uns Referate und Kritiken ausländischer Literatur sehr erwünscht
wären), es fehlt aber noch etwas sehr Wichtiges: das Bewusstsein einer geistigen Be-
 
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