452
Karl Jaspers - Storm
45p Karl Jaspers an Wolf Hermann
Typoskript; DLA, A: Hermann, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Beigefügt ist eine vom Storm Verlag erbetene Kurzbiographie.
Heidelberg, 22.10.1946
Sehr geehrter Herr Hermann!
Ich danke Ihnen für die Satzprobe, die mir gut gefällt.
Ein Fragebogen ist von mir für eine Münchener amerikanische Stelle im Sommer
ausgefüllt worden.1034 Damals wurde mir vom Piper-Verlag mitgeteilt, dass der eine Fra-
gebogen für alle Verlage der Zone (bei mir: Springer, Eambert Schneider, Piper) ausrei-
che. Ein Hinweis Ihrerseits auf den in München liegenden Fragebogen dürfte genügen.
Die Biographie auf der letzten Seite ist mir peinlich.1035 Wenn das nicht unbedingt
verlangt wird, bitte ich Sie, den Abdruck zu verhindern. Für alle Fälle jedoch lege ich
eine Biographie bei.
Ihr Besuch in Heidelberg wäre mir sehr willkommen. Ich würde mich über eine
persönliche Unterhaltung zwischen uns ausserordentlich freuen. Leider bedarf es
dann einer Verabredung, da ich sehr vielbesetzt bin. Doch es wird sich in jedem Falle
machen lassen. Mein Telefon: 4369.
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
Karl Jaspers
459a) Karl Jaspers: Biographie1036
Karl Jaspers, geb. 23. 2.1883 in Oldenburg. Sohn des Bankdirektors Karl Jaspers und
Frau Henriette geb. Tantzen. Besuch des Humanistischen Gymnasiums Oldenburg,
Ev. Konfession. 1901 Abiturium. Nach 3 Semestern Jurisprudenz Studium der Medi-
zin. Medizinisches Staatsexamen 1908. Dr. med. 1909. Wissenschaftlicher Assistent
an der psychiatrisch-neurologischen Klinik in Heidelberg 1909. Heirat mit Gertrud
geb. Mayer 1910.1913 Habilitation für Psychologie in Heidelberg. 1916 Professorenti-
tel. 1919 ausserordentlicher Professor für Philosophie in Heidelberg. 1921 ordentlicher
Professor für Philosophie in Heidelberg. Ablehnung von Rufen nach Greifswald, Kiel,
Bonn (1921 und 1928). 1937 durch den nationalsocialistischen Staat in den Ruhestand
versetzt. 1945 reaktiviert. Seit 1920 Ehrenmitglied der niederländischen Gesellschaft
für Psychiatrie und Neurologie.
Hauptveröffentlichungen:
Allgemeine Psychopathologie 1913
Psychologie der Weltanschauung [en] 1919 (3. Auflage 1925)
Strindberg und van Gogh 1922 (2. Auflage 1925)
Karl Jaspers - Storm
45p Karl Jaspers an Wolf Hermann
Typoskript; DLA, A: Hermann, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Beigefügt ist eine vom Storm Verlag erbetene Kurzbiographie.
Heidelberg, 22.10.1946
Sehr geehrter Herr Hermann!
Ich danke Ihnen für die Satzprobe, die mir gut gefällt.
Ein Fragebogen ist von mir für eine Münchener amerikanische Stelle im Sommer
ausgefüllt worden.1034 Damals wurde mir vom Piper-Verlag mitgeteilt, dass der eine Fra-
gebogen für alle Verlage der Zone (bei mir: Springer, Eambert Schneider, Piper) ausrei-
che. Ein Hinweis Ihrerseits auf den in München liegenden Fragebogen dürfte genügen.
Die Biographie auf der letzten Seite ist mir peinlich.1035 Wenn das nicht unbedingt
verlangt wird, bitte ich Sie, den Abdruck zu verhindern. Für alle Fälle jedoch lege ich
eine Biographie bei.
Ihr Besuch in Heidelberg wäre mir sehr willkommen. Ich würde mich über eine
persönliche Unterhaltung zwischen uns ausserordentlich freuen. Leider bedarf es
dann einer Verabredung, da ich sehr vielbesetzt bin. Doch es wird sich in jedem Falle
machen lassen. Mein Telefon: 4369.
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
Karl Jaspers
459a) Karl Jaspers: Biographie1036
Karl Jaspers, geb. 23. 2.1883 in Oldenburg. Sohn des Bankdirektors Karl Jaspers und
Frau Henriette geb. Tantzen. Besuch des Humanistischen Gymnasiums Oldenburg,
Ev. Konfession. 1901 Abiturium. Nach 3 Semestern Jurisprudenz Studium der Medi-
zin. Medizinisches Staatsexamen 1908. Dr. med. 1909. Wissenschaftlicher Assistent
an der psychiatrisch-neurologischen Klinik in Heidelberg 1909. Heirat mit Gertrud
geb. Mayer 1910.1913 Habilitation für Psychologie in Heidelberg. 1916 Professorenti-
tel. 1919 ausserordentlicher Professor für Philosophie in Heidelberg. 1921 ordentlicher
Professor für Philosophie in Heidelberg. Ablehnung von Rufen nach Greifswald, Kiel,
Bonn (1921 und 1928). 1937 durch den nationalsocialistischen Staat in den Ruhestand
versetzt. 1945 reaktiviert. Seit 1920 Ehrenmitglied der niederländischen Gesellschaft
für Psychiatrie und Neurologie.
Hauptveröffentlichungen:
Allgemeine Psychopathologie 1913
Psychologie der Weltanschauung [en] 1919 (3. Auflage 1925)
Strindberg und van Gogh 1922 (2. Auflage 1925)