Karl Jaspers - Südverlag
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Heftchen von etwa 24 Seiten zu ergeben. Die Frage wäre, ob Sie noch den einen oder
anderen unveröffentlichten Text besitzen, der sich zur Ergänzung verwenden liesse.
Und auch sonst: Wenn etwa aus technischen Gründen, wegen der Papierknappheit
usw., etwas bei Ihnen unveröffentlicht liegen bleiben müsste, das Sie gern herausge-
ben würden, so stünde ich gern zur Verfügung; auch hier wirklich ohne die Absicht,
anderen etwas fortnehmen zu wollen.
Ich wiederhole, weil ich mich so sehr über Ihre Sendung freute, meinen Dank und
bin mit den verbindlichsten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Johannes Weyl
4P5 Karl Jaspers an Johannes Weyl
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Heidelberg, 21. 8.1946
Sehr geehrter Herr Weyl!
Ich habe Ihnen zu danken für zwei noch unbeantwortete Briefe.
Wegen eines weiteren Beitrags, der neben meinem Aufsatz Ȇber die Wissenschaft
im Hitlerstaat« allenfalls eine schmale Broschüre füllen könnte, habe ich an meine
Antwort gegen Sigrid Undset gedacht (in der Neuen Zeitung, Oktober 1945).1135 Der ist
nun allerdings ja veröffentlicht und, wie ich glaube, damals auch im Südkurier abge-
druckt.1136 Ich könnte Ihnen die vollständige Fassung zur Verfügung stellen. Die Re-
daktion hatte damals Einiges gestrichen, offenbar wesentlich der Kürzung wegen.
Ihren Wunsch wegen des Bezugs meines Buches »Über die Wahrheit« gebe ich gern
weiter.1137 Doch zweifle ich kaum, dass das Buch auf normalem Wege über den Buch-
handel zu haben sein wird. Es wird übrigens kaum noch vor Weihnachten herauskom-
men und umfasst mehr als 1000 Buchseiten. Dagegen hoffe ich, dass meine »Allge-
meine Psychopathologie« in 1 bis 2 Monaten bei Springer herauskommt.1138
Heute schreibe ich an Sie aus einem bestimmten Grunde. Sie waren so freundlich,
mir Ihre Mitwirkung bei der Verbreitung meiner »Schuldfrage« in der französischen
Zone anzubieten.1139 Nun wird Lambert Schneider auf Grund Ihres freundlichen An-
gebots auf einer Reise auch einen Abstecher nach Konstanz machen, um mit Ihnen
die Möglichkeiten mündlich zu besprechen. Ich glaube Ihnen den Mann wärmstens
empfehlen zu können. Er ist ein ungewöhnlicher Verleger, der unter beherrschenden
geistigen Gesichtspunkten arbeitet.
Falls die Papiere in Ordnung kommen, reise ich Montag für einige Wochen in die
Schweiz.1140 Dies schreibe ich nur, falls ein etwaiger Brief von Ihnen dann bei mir län-
gere Zeit unbeantwortet liegen bleibt.
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Heftchen von etwa 24 Seiten zu ergeben. Die Frage wäre, ob Sie noch den einen oder
anderen unveröffentlichten Text besitzen, der sich zur Ergänzung verwenden liesse.
Und auch sonst: Wenn etwa aus technischen Gründen, wegen der Papierknappheit
usw., etwas bei Ihnen unveröffentlicht liegen bleiben müsste, das Sie gern herausge-
ben würden, so stünde ich gern zur Verfügung; auch hier wirklich ohne die Absicht,
anderen etwas fortnehmen zu wollen.
Ich wiederhole, weil ich mich so sehr über Ihre Sendung freute, meinen Dank und
bin mit den verbindlichsten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Johannes Weyl
4P5 Karl Jaspers an Johannes Weyl
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Heidelberg, 21. 8.1946
Sehr geehrter Herr Weyl!
Ich habe Ihnen zu danken für zwei noch unbeantwortete Briefe.
Wegen eines weiteren Beitrags, der neben meinem Aufsatz Ȇber die Wissenschaft
im Hitlerstaat« allenfalls eine schmale Broschüre füllen könnte, habe ich an meine
Antwort gegen Sigrid Undset gedacht (in der Neuen Zeitung, Oktober 1945).1135 Der ist
nun allerdings ja veröffentlicht und, wie ich glaube, damals auch im Südkurier abge-
druckt.1136 Ich könnte Ihnen die vollständige Fassung zur Verfügung stellen. Die Re-
daktion hatte damals Einiges gestrichen, offenbar wesentlich der Kürzung wegen.
Ihren Wunsch wegen des Bezugs meines Buches »Über die Wahrheit« gebe ich gern
weiter.1137 Doch zweifle ich kaum, dass das Buch auf normalem Wege über den Buch-
handel zu haben sein wird. Es wird übrigens kaum noch vor Weihnachten herauskom-
men und umfasst mehr als 1000 Buchseiten. Dagegen hoffe ich, dass meine »Allge-
meine Psychopathologie« in 1 bis 2 Monaten bei Springer herauskommt.1138
Heute schreibe ich an Sie aus einem bestimmten Grunde. Sie waren so freundlich,
mir Ihre Mitwirkung bei der Verbreitung meiner »Schuldfrage« in der französischen
Zone anzubieten.1139 Nun wird Lambert Schneider auf Grund Ihres freundlichen An-
gebots auf einer Reise auch einen Abstecher nach Konstanz machen, um mit Ihnen
die Möglichkeiten mündlich zu besprechen. Ich glaube Ihnen den Mann wärmstens
empfehlen zu können. Er ist ein ungewöhnlicher Verleger, der unter beherrschenden
geistigen Gesichtspunkten arbeitet.
Falls die Papiere in Ordnung kommen, reise ich Montag für einige Wochen in die
Schweiz.1140 Dies schreibe ich nur, falls ein etwaiger Brief von Ihnen dann bei mir län-
gere Zeit unbeantwortet liegen bleibt.