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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0723
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6o6

Karl Jaspers - Paul Arthur Schilpp

es ebenfalls zu gestatten. In keinem Falle kann die Neuübersetzung oder Neubearbei-
tung bedeuten, dass Ihre Übersetzung kritisiert wird. Dieselbe Schrift hat manchmal
mehrere gleichwertig nebeneinander bestehende Übersetzungen erfahren (wie etwa
Dante, Shakespeare, Plato, Plotin und viele andere), wenn so Grosses mit so Winzigem
verglichen werden darf. Wenn Ashtons Stilgefühl - und er hat ein ausgesprochen schar-
fes und einheitliches - manches anders ausdrücken will, so scheint mir das keine Beein-
trächtigung für Ihre Übersetzung. Es wäre ja in aller Welt ein Unfug, irgendeine Überset-
zung für die einzige, autoritative zu erklären (wie es die Kirche mit der Vulgata macht).
Dies alles schreibe ich, ohne noch von Regnery oder Ashton irgendetwas erfah-
ren zu haben. Auf keinen Fall würde ich jemals Ihre Übersetzung herabsetzen oder
gar für ungültig erklären. Ich brauche Ihnen kaum zu wiederholen, wie viel mir an
dem von Ihnen herausgegebenen Bande liegt und wie sehr ich Ihnen danke, dass Sie
ihn veranstaltet haben.
Meinen Brief an Herrn Regnery lege ich bei. Noch einmal bitte ich Sie herzlich, die
Sache zu prüfen und mit Herrn Ashton, zumal in Rücksicht auf dessen geistige Bedeu-
tung als hervorragender Übersetzer, sich zu verständigen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
620 Paul Arthur Schilpp an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier der Library ofLiving Philosophers, Northwestern Univer-
sity, Evanston, Illinois

den 29. August 1962
Sehr verehrter Herr Kollege!
Inliegend finden Sie, bitte, Herrn Regnerys Brief vom 28. ds. [Monats], der heute in
meine Hände kam, und der eine Antwort auf meinen Brief vom 7. Aug. sein soll (eine
Kopie meines Briefes an ihn vom 7. Aug. haben Sie ja erhalten).
Wie Sie aus Herrn Regnerys Brief selbst leicht ersehen können, hat Ihr eigener
Brief, den Sie ihm auf meine Aufforderung hin sandten, absolut keinen Effekt gehabt.
In der Tat, Herr Regnerys Schreiben vom 28. Aug. scheint mir nichts weniger als eine
Gemeinheit zu sein. Sein Betragen mir gegenüber ist gerade so schäbig, wie ich Ihnen
das schon im Voraus eigentlich prophezeit hatte.
Unter diesen Umständen sind weder mein Verleger noch ich selbst geneigt, Herrn
Regnery und seinem Verlag die Erlaubnis zur Übersetzung Ihrer »Philosophischen
Autobiographie« überhaupt zu gewähren, und wir hoffen bei diesem Standpunkt auf
Ihre freundliche und völlige Unterstützung.
 
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