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Stellenkommentar
335 Zu den Philosophischen Studien siehe Stellenkommentar, Nr. 311.
336 Max Bense (1910-1990), Prom. zum Dr. rer.nat. 1937 bei Oskar Becker mit einer Arbeit über
Quantenmechanik und Daseinsrelativität, blieb als erklärtem NS-Gegner die Habilitation
verwehrt. In den 1930er und 1940er Jahren war er Wissenschaftsjournalist und publizierte
zu naturwissenschaftlichen und philosophischen Themen vor allem in der Kölnischen Zei-
tung; dort rezensierte er z.B. Jaspers’ Vernunft und Existenz (vgl. M. Bense: »Vernunft und
Existenz. Ein neues Werk des Heidelberger Philosophen Karl Jaspers«, in: Kölnische Zeitung,
15. Dezember 1935). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Kurator der Universität Jena, 1946
Habil. ebd., seitdem Prof, ebd., 1949 Prof, in Stuttgart. Zu seinen Werken gehören Anti-
Klages oder Von der Würde des Menschen (Berlin 1937); Was ist Existenzphilosophie? (Kevelaer
1949); Die Philosophie (Frankfurt/M. 1951); Konturen einer Geistesgeschichte der Mathematik
(2 Bde., Hamburg 1946/49). - Als Beispiele für seine Rezensionsmethode vgl. M. Bense:
»Die Reflexion der Technik. Bemerkungen über ein Buch von F. G. Jünger«, in: Merkur 8
(1948) 306-310; ders.: »Philosophiekritik«, in: Europäische Revue 20 (1944) 170-171; ders.:
»Polemik und Autorität oder von der Anstrengung des Begriffs«, ebd. 19 (1943) 249-256.
Zu seinen späteren Werken vgl. M. Bense: Ausgewählte Schriften in vier Bänden, hg. und
mit Einleitung, Anmerkungen und Register versehen von E. Walther, Stuttgart 1997/98.
337 Nicolai Hartmann (1882-1950) promovierte bei Hermann Cohen und Paul Natorp 1907
in Marburg mit der Dissertation Über das Seinsproblem in der griechischen Philosophie vor
Plato (Gießen 1908), Habil, ebd. 1909 mit der Arbeit Des Proklus Diadochus philosophische
Anfangsgründe der Mathematik. Nach den ersten zwei Büchern des Euklidkommentars (Gie-
ßen 1909), 1920 a.Prof., ebd., 1922 o.Prof. ebd., danach in Köln (1925-1931), Berlin (1931-
1945) und Göttingen (1946-1950). Von seinem Ontologie-Projekt erschienen bisher: Zur
Grundlegung der Ontologie (Berlin 1935), Möglichkeit und Wirklichkeit (Berlin 1938) und Der
Aufbau der realen Welt. Grundriß der allgemeinen Kategorienlehre (Berlin 1940). Hier ist vom
vierten Band die Rede: Philosophie der Natur. Abriß der speziellen Kategorienlehre, Berlin 1950.
338 Vgl. Schottlaenders Rezension von Von der Wahrheit in: Zeitschrift für philosophische For-
schung 4 (1949) 594-602. - Diese Rezension schickte der Autor vorab an Jaspers, der offen-
bar eine Überarbeitung des Textes empfahl: »Die Rezension über Won der Wahrheit* habe
ich erheblich gekürzt und stellenweise umgearbeitet. Es ist alle entbehrliche Schärfe ge-
tilgt, nun steht nur noch das, was mir sachlich unerlässlich scheint, darin. [...] Literarisch
ist die Ineinsarbeitung von Referat und Kritik auch jetzt nicht ganz gelungen. Inhaltlich
dürften meine Erwiderungen, glaube ich, jetzt in der schlankeren Gestalt einen besseren
Eindruck machen, als Sie ihn beim ersten Lesen hatten.« (R. Schottlaender an K. Jaspers,
29. September 1949, DLA, A: Jaspers). Nach Veröffentlichung der Rezension ließ Schott-
laender im November 1949 Jaspers ein Exemplar zukommen und bemerkte: »Man hört
zurzeit von den angesehensten Leuten gänzlich entgegengesetzte Ansichten über den
Sinn und Zweck von Rezensionen. Die einen verlangen >genaues Referat*, die anderen >le-
bendige Antwort*. Gerade heute bekam ich von der Zeitschrift für philosophische For-
schung* allgemeine Rezensentenbedingungen, ganz im Sinne der Referatsforderung, zu-
gesandt. Ich habe zurückgeschrieben, dass ich mich darauf nicht verpflichten kann.« (R.
Schottlaender an K. Jaspers, 17. November 1949, ebd.). - Im selben Brief berichtet Schott-
laender über einen Vorfall in der Redaktion der von ihm mitherausgegebenen, im Verlag
de Gruyter erscheinenden Philosophischen Studien. Damit ist wohl das Zustandekommen
Stellenkommentar
335 Zu den Philosophischen Studien siehe Stellenkommentar, Nr. 311.
336 Max Bense (1910-1990), Prom. zum Dr. rer.nat. 1937 bei Oskar Becker mit einer Arbeit über
Quantenmechanik und Daseinsrelativität, blieb als erklärtem NS-Gegner die Habilitation
verwehrt. In den 1930er und 1940er Jahren war er Wissenschaftsjournalist und publizierte
zu naturwissenschaftlichen und philosophischen Themen vor allem in der Kölnischen Zei-
tung; dort rezensierte er z.B. Jaspers’ Vernunft und Existenz (vgl. M. Bense: »Vernunft und
Existenz. Ein neues Werk des Heidelberger Philosophen Karl Jaspers«, in: Kölnische Zeitung,
15. Dezember 1935). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Kurator der Universität Jena, 1946
Habil. ebd., seitdem Prof, ebd., 1949 Prof, in Stuttgart. Zu seinen Werken gehören Anti-
Klages oder Von der Würde des Menschen (Berlin 1937); Was ist Existenzphilosophie? (Kevelaer
1949); Die Philosophie (Frankfurt/M. 1951); Konturen einer Geistesgeschichte der Mathematik
(2 Bde., Hamburg 1946/49). - Als Beispiele für seine Rezensionsmethode vgl. M. Bense:
»Die Reflexion der Technik. Bemerkungen über ein Buch von F. G. Jünger«, in: Merkur 8
(1948) 306-310; ders.: »Philosophiekritik«, in: Europäische Revue 20 (1944) 170-171; ders.:
»Polemik und Autorität oder von der Anstrengung des Begriffs«, ebd. 19 (1943) 249-256.
Zu seinen späteren Werken vgl. M. Bense: Ausgewählte Schriften in vier Bänden, hg. und
mit Einleitung, Anmerkungen und Register versehen von E. Walther, Stuttgart 1997/98.
337 Nicolai Hartmann (1882-1950) promovierte bei Hermann Cohen und Paul Natorp 1907
in Marburg mit der Dissertation Über das Seinsproblem in der griechischen Philosophie vor
Plato (Gießen 1908), Habil, ebd. 1909 mit der Arbeit Des Proklus Diadochus philosophische
Anfangsgründe der Mathematik. Nach den ersten zwei Büchern des Euklidkommentars (Gie-
ßen 1909), 1920 a.Prof., ebd., 1922 o.Prof. ebd., danach in Köln (1925-1931), Berlin (1931-
1945) und Göttingen (1946-1950). Von seinem Ontologie-Projekt erschienen bisher: Zur
Grundlegung der Ontologie (Berlin 1935), Möglichkeit und Wirklichkeit (Berlin 1938) und Der
Aufbau der realen Welt. Grundriß der allgemeinen Kategorienlehre (Berlin 1940). Hier ist vom
vierten Band die Rede: Philosophie der Natur. Abriß der speziellen Kategorienlehre, Berlin 1950.
338 Vgl. Schottlaenders Rezension von Von der Wahrheit in: Zeitschrift für philosophische For-
schung 4 (1949) 594-602. - Diese Rezension schickte der Autor vorab an Jaspers, der offen-
bar eine Überarbeitung des Textes empfahl: »Die Rezension über Won der Wahrheit* habe
ich erheblich gekürzt und stellenweise umgearbeitet. Es ist alle entbehrliche Schärfe ge-
tilgt, nun steht nur noch das, was mir sachlich unerlässlich scheint, darin. [...] Literarisch
ist die Ineinsarbeitung von Referat und Kritik auch jetzt nicht ganz gelungen. Inhaltlich
dürften meine Erwiderungen, glaube ich, jetzt in der schlankeren Gestalt einen besseren
Eindruck machen, als Sie ihn beim ersten Lesen hatten.« (R. Schottlaender an K. Jaspers,
29. September 1949, DLA, A: Jaspers). Nach Veröffentlichung der Rezension ließ Schott-
laender im November 1949 Jaspers ein Exemplar zukommen und bemerkte: »Man hört
zurzeit von den angesehensten Leuten gänzlich entgegengesetzte Ansichten über den
Sinn und Zweck von Rezensionen. Die einen verlangen >genaues Referat*, die anderen >le-
bendige Antwort*. Gerade heute bekam ich von der Zeitschrift für philosophische For-
schung* allgemeine Rezensentenbedingungen, ganz im Sinne der Referatsforderung, zu-
gesandt. Ich habe zurückgeschrieben, dass ich mich darauf nicht verpflichten kann.« (R.
Schottlaender an K. Jaspers, 17. November 1949, ebd.). - Im selben Brief berichtet Schott-
laender über einen Vorfall in der Redaktion der von ihm mitherausgegebenen, im Verlag
de Gruyter erscheinenden Philosophischen Studien. Damit ist wohl das Zustandekommen