Stellenkommentar
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Urteil erbitten, ob es Ihnen sinnvoll erscheint, wenn ich N’s Gedanke - etwa auch bei der
>ewigen Wiederkehr des Gleichem - in meinem Buche >systematisch< darstelle, - nämlich
ganz und garnicht als System, wohl aber als von N. nicht durchgeführte, aber in seinem
Denken freilich enthaltene systematische Gedanken vollzogen, die sich nicht runden, son-
dern explodieren. Die Frage ist, was das philosophisch bedeutet. Mir scheint, dass er von
einem Aphoristiker (von Romantikern) und von den französischen >Moralistem, die gros-
sartig sind und von ihm mit Recht bewundert werden, doch völlig unterschieden ist. Wa-
rum er - für mich - ein grosser >Philosoph< ist, das zu erörtern, erfordert zunächst, sich klar
zu werden, was man unter >Philosophie< versteht. Wir könnten darüber miteinander re-
den. Denn nach unseren bisherigen Gesprächen habe ich das Gefühl, dass wir beide keine
Dogmatiker sind, sondern auf Gründe hören, Gesehenes uns zeigen lassen, bereit, viel-
leicht besser zu sehen.« (K. Jaspers an E. F. Podach, 27. Februar 1964, Durchschlag, ebd.).
389 Carl August Emge (1886-1970), Prof, für Philosophie und Rechtsphilosophie an den Uni-
versitäten Jena, Berlin und Würzburg, war Leiter des Nietzsche-Archivs in Weimar und
aktiver Nationalsozialist, seit 1935 Inhaber des einzigen Lehrstuhls für Rechtsphilosophie
in Berlin. Er gab während der NS-Zeit eine bei Beck erschienene, neunbändige Nietzsche-
Ausgabe heraus. Vgl. dazu Stellenkommentar, Nr. 384.
390 Vgl. F. Nietzsche: »Aus dem Nachlaß der Achtziger)ahre«, in: ders.: Werke in drei Bänden,
hg. von K. Schlechta, München o.J., Bd. III, 415-925.
391 Vgl. ders.: Nachgelassene Werke, zweite, völlig neu gestaltete Ausgabe, Bde. IX-XIV, Leipzig
1901-1904; zur ewigen Wiederkehr vgl. bes. Bd. XII, 51-69, 369-371.
392 Vgl. K. Jaspers: The Perennial Scope of Philosophy, New York 1949.
393 In einem Brief vom November 1965 hatte Wieck Jaspers bereits mitgeteilt, dass die eng-
lische Übertragung seines Titelvorschlags »Vom Ursprung der Philosophie im Glauben«
nach Prüfung durch Hannah Arendt laute: »>On Philosophy Rooted in Faith.< I trust this
will please you.« (F. D. Wieck an K. Jaspers, 15. November 1965, DLA, A: Jaspers) - Eine
Publikation unter diesem Titel erfolgte jedoch nicht.
394 Frederick Schmitz und Charles Wallraff hatten zuvor Jaspers’ Nietzsche-Monographie
übersetzt. Vgl. K. Jaspers: Nietzsche. An Introduction to the Understanding ofhis Philosophical
Activity, übers, von C. F. Wallraff und F. Schmitz, Chicago, Tucson 1965. - Die Übersetzer
der Philosophie waren, wie sich einem Brief Wiecks zu Beginn des Jahres 1965 entnehmen
läßt, »Oswald Schräg und Ferdinand Gowa, der erste in der philosophischen Abteilung,
der zweite in der Sprachen-Abteilung von Fisk University in Tennessee.« (F. D. Wieck an K.
Jaspers, 4. Januar 1965, DLA, A: Jaspers). Eine Prüfung der Übersetzung hatte damals noch
nicht stattgefunden. Anfang Dezember 1965 ist davon die Rede, dass bald Buch I der Philo-
sophie fertig übersetzt sei. Offenbar wurde erst Ende 1965 der Text sorgfältig geprüft. Letzt-
lich übernahm Ashton die Übersetzung der Philosophie. Diese erschien, auf der Grund-
lage der 3. Auflage der deutschen Ausgabe, allerdings nicht bei Harper & Row, sondern bei
der University of Chicago Press. Vgl. K. Jaspers: Philosophy, Chicago, London 1969-1971.
395 Hier geht es um James Collins’ Besprechung des zweiten Teilbandes der englischen
Übersetzung der Großen Philosophen I (The Great Philosophers. The Original Thinkers:
Anaximander, Heraclitus, Parmenides, Plotinus, Anselm, Nicholas ofCusa, Spinoza, Lao-Tzu,
Nagarjuna, hg. von H. Arendt, übers, von R. Manheim, New York 1966) in The New York
Times Book Review vom 10. April 1966.
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Urteil erbitten, ob es Ihnen sinnvoll erscheint, wenn ich N’s Gedanke - etwa auch bei der
>ewigen Wiederkehr des Gleichem - in meinem Buche >systematisch< darstelle, - nämlich
ganz und garnicht als System, wohl aber als von N. nicht durchgeführte, aber in seinem
Denken freilich enthaltene systematische Gedanken vollzogen, die sich nicht runden, son-
dern explodieren. Die Frage ist, was das philosophisch bedeutet. Mir scheint, dass er von
einem Aphoristiker (von Romantikern) und von den französischen >Moralistem, die gros-
sartig sind und von ihm mit Recht bewundert werden, doch völlig unterschieden ist. Wa-
rum er - für mich - ein grosser >Philosoph< ist, das zu erörtern, erfordert zunächst, sich klar
zu werden, was man unter >Philosophie< versteht. Wir könnten darüber miteinander re-
den. Denn nach unseren bisherigen Gesprächen habe ich das Gefühl, dass wir beide keine
Dogmatiker sind, sondern auf Gründe hören, Gesehenes uns zeigen lassen, bereit, viel-
leicht besser zu sehen.« (K. Jaspers an E. F. Podach, 27. Februar 1964, Durchschlag, ebd.).
389 Carl August Emge (1886-1970), Prof, für Philosophie und Rechtsphilosophie an den Uni-
versitäten Jena, Berlin und Würzburg, war Leiter des Nietzsche-Archivs in Weimar und
aktiver Nationalsozialist, seit 1935 Inhaber des einzigen Lehrstuhls für Rechtsphilosophie
in Berlin. Er gab während der NS-Zeit eine bei Beck erschienene, neunbändige Nietzsche-
Ausgabe heraus. Vgl. dazu Stellenkommentar, Nr. 384.
390 Vgl. F. Nietzsche: »Aus dem Nachlaß der Achtziger)ahre«, in: ders.: Werke in drei Bänden,
hg. von K. Schlechta, München o.J., Bd. III, 415-925.
391 Vgl. ders.: Nachgelassene Werke, zweite, völlig neu gestaltete Ausgabe, Bde. IX-XIV, Leipzig
1901-1904; zur ewigen Wiederkehr vgl. bes. Bd. XII, 51-69, 369-371.
392 Vgl. K. Jaspers: The Perennial Scope of Philosophy, New York 1949.
393 In einem Brief vom November 1965 hatte Wieck Jaspers bereits mitgeteilt, dass die eng-
lische Übertragung seines Titelvorschlags »Vom Ursprung der Philosophie im Glauben«
nach Prüfung durch Hannah Arendt laute: »>On Philosophy Rooted in Faith.< I trust this
will please you.« (F. D. Wieck an K. Jaspers, 15. November 1965, DLA, A: Jaspers) - Eine
Publikation unter diesem Titel erfolgte jedoch nicht.
394 Frederick Schmitz und Charles Wallraff hatten zuvor Jaspers’ Nietzsche-Monographie
übersetzt. Vgl. K. Jaspers: Nietzsche. An Introduction to the Understanding ofhis Philosophical
Activity, übers, von C. F. Wallraff und F. Schmitz, Chicago, Tucson 1965. - Die Übersetzer
der Philosophie waren, wie sich einem Brief Wiecks zu Beginn des Jahres 1965 entnehmen
läßt, »Oswald Schräg und Ferdinand Gowa, der erste in der philosophischen Abteilung,
der zweite in der Sprachen-Abteilung von Fisk University in Tennessee.« (F. D. Wieck an K.
Jaspers, 4. Januar 1965, DLA, A: Jaspers). Eine Prüfung der Übersetzung hatte damals noch
nicht stattgefunden. Anfang Dezember 1965 ist davon die Rede, dass bald Buch I der Philo-
sophie fertig übersetzt sei. Offenbar wurde erst Ende 1965 der Text sorgfältig geprüft. Letzt-
lich übernahm Ashton die Übersetzung der Philosophie. Diese erschien, auf der Grund-
lage der 3. Auflage der deutschen Ausgabe, allerdings nicht bei Harper & Row, sondern bei
der University of Chicago Press. Vgl. K. Jaspers: Philosophy, Chicago, London 1969-1971.
395 Hier geht es um James Collins’ Besprechung des zweiten Teilbandes der englischen
Übersetzung der Großen Philosophen I (The Great Philosophers. The Original Thinkers:
Anaximander, Heraclitus, Parmenides, Plotinus, Anselm, Nicholas ofCusa, Spinoza, Lao-Tzu,
Nagarjuna, hg. von H. Arendt, übers, von R. Manheim, New York 1966) in The New York
Times Book Review vom 10. April 1966.