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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0843
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Stellenkommentar

726
aufnahme mit Jaspers und zur Ausrichtung der beabsichtigten Zeitschrift vgl. den folgen-
den Stellenkommentar. - Rudolf Carnap und Hans Reichenbach übernahmen 1930 unter
dem Namen Erkenntnis die von Hans Vaihinger und Raymond Schmidt bis dahin heraus-
gegebene Zeitschrift Annalen der Philosophie (vgl. dazu Stellenkommentar, Nr. 674). Erste
Überlegungen von Moritz Schlick und Hans Reichenbach sowie der Gestaltpsychologen
Wolfgang Köhler und Kurt Lewin zu einem Zeitschriftenprojekt in dieser Richtung gab es
allerdings schon 1923/24. Vgl. F. Stadler: Studien zum Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung
und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext, Frankfurt/M. 1997, XXV.
702 Hans Reichenbach (1891-1953) - ein Vertreter des Logischen Empirismus, Prom. 1915 in
Erlangen, Habil. 1920 an der Technischen Hochschule in Stuttgart - hatte bereits im Ok-
tober 1923 mit Jaspers Kontakt aufgenommen: »Ich beabsichtige, gemeinsam mit den Her-
ren Schlick, W. Köhler, Lewin, Bertrand Russell eine philosophische Zeitschrift ins Leben
zu rufen. Es kommt uns dabei auf die Sammlung produktiver Arbeiten an; wir möchten
die naturwissenschaftliche Methode, konkrete Probleme herauszugreifen u. ohne Rück-
sicht auf allgemeine Zusammenhänge wirklich zu lösen, ins Philosophische übertragen.
Wir würden aber sehr gern zugleich die Verbindung mit der geisteswissenschaftlichen
Richtung gewinnen, und ich erlaube mir deshalb die Anfrage, ob Sie geneigt wären, uns
gelegentlich Arbeiten von Ihnen oder aus Ihrem Kreise zu schicken. Auch wäre ich Ihnen
dankbar, wenn Sie uns mitteilen würden, wie Sie über die Möglichkeit einer Zusammen-
arbeit zwischen Ihnen und unserer Richtung urteilen.« (H. Reichenbach an K. Jaspers,
24. Oktober 1923, DLA, A: Jaspers). -
Werner Jaeger (1888-1961) promovierte 1911 in Berlin bei Hermann Diels, Habil. 1913,
1915 o.Prof. für Klassische Philologie in Kiel und Berlin (ab 1921). 1936 emigrierte er in die
USA, dort lehrte er an der Chicago University und Harvard University. Werke (Auswahl):
Studien zur Entstehungsgeschichte der Metaphysik des Aristoteles (Berlin 1912); Aristoteles.
Grundlegung einer Geschichte seiner Entwicklung (Berlin 1923); Paideia. Die Formung des grie-
chischen Menschen (3 Bde., Berlin 1934,1944 und 1947); Scripta Minora (2 Bde., Rom 1960).
Vgl. K. Jaspers: Korrespondenzen Philosophie, 697-698.
703 Kurt Lewin und Hans Reichenbach hörten in den 1920er Jahren bei Ernst Cassirer in Ber-
lin und diskutierten dessen Werke in ihren Schriften, die vielfach sehr ähnlich orientiert
waren. So bemerkt Reichenbach in einer seiner Schriften, er verfolge »die gleiche Arbeits-
richtung [...] wie die wissenschaftlichen Arbeiten von Kurt Lewin.« (H. Reichenbach: Re-
lativitätstheorie und Erkenntnis apriori, Berlin 1920,108). Zur engen Zusammenarbeit von
Reichenbach mit Kurt Lewin in seiner Stuttgarter Zeit (1920-1926) vgl. auch N. Milkov:
»Einleitung. Die Berliner Gruppe des Logischen Empirismus«, in: Die Berliner Gruppe. Texte
zum Logischen Empirismus, hg., eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von N. Milkov,
Hamburg 2015, IX-LVIII, hier: XXIX-XXXII.
704 Gemeint ist die Abfassung seines späteren Hauptwerks, der dreibändigen Philosophie.
705 Vgl. T. Lange an K. Jaspers, 12. November 1923, Durchschlag, VA Springer.
706 Ebd.
707 Jaspers’ Vater, Karl Wilhelm Jaspers, war Direktor der Oldenburgischen Spar- & Leih-Bank.
708 Lediglich ein Brief von F. Fischer an K. Jaspers (31. Oktober 1924, Durchschlag, VA Sprin-
ger) konnte aufgefunden werden. Dort wird mitgeteilt, dass in etwa sechs Monaten die
zweite Auflage der Psychologie der Weltanschauungen vergriffen sein wird, eventuell noch
 
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