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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0857
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740

Stellenkommentar

suche die Architekturgedanken nachzudenken, die einfache, schlichte Form, den Reich-
tum der wohlgeordneten Maserungen, den übergreifenden Deckel, der von der Seite wie
ein Dach anmutet. Ich streichle ihn und bewundere die Schreinerarbeit, das herrliche Ma-
terial bis zu dem grünen Leder — und danke den mir unbekannten Menschen, die solche
Arbeit für mich geleistet haben. Aber das alles ist ja nur die äußere Erscheinung für die
Tatsache, daß Sie mir — und allein durch Sie ist das möglich geworden — das Bewußtsein
verschafft haben, noch in der Welt da zu sein. Ich spüre die Ermunterung, die davon für
mich ausgeht; - ich hoffe, sie möge noch fruchtbar werden.« (K. Jaspers an O. Hammels-
beek, 25. Februar 1943, in: dies.: Briefwechsel 1919-1969, 56).
819 Typoskript, Durchschlag: VA Springer.
820 Der Germanist Hermann Christian Mettin (Wien) war ein Schüler von Jaspers und so-
mit auch aufgefordert, einen Beitrag für die »Festschrift« zum 60. Geburtstag zu schrei-
ben. Vorgesehen war als Thema »Das Phänomen des Todes im Drama«. Wegen des Krieges
musste er jedoch absagen. - Jaspers bat Springer nun, er möge Mettin, inzwischen Mit-
glied der Direktion des Wiener Burgtheaters, in Berlin empfangen: »Er möchte als treuer
Freund von mir, wenn es möglich und sinnvoll wäre, in einer Sache mir helfen und Ih-
ren Rat hören. Er wird vom 22. bis 26. September in Berlin sein [...]. Falls Sie bereit sind,
bitte ich nur um eine kurze Mitteilung« (K. Jaspers an F. Springer, 13. September 1942, VA
Springer). Im Nachlass war nicht zu ermitteln, um welchen Plan es ging, den Mettin dem
Verleger vortrug und der sich offenbar schnell erledigte. Allerdings verfügte Mettin über
sehr gute Kontakte zu den NS-Behörden, insofern läge eine politische Angelegenheit hier
durchaus nahe. Vgl. hierzu Einleitung, LXXXII-LXXXIII.
821 Vgl. F. Springer an K. Jaspers, 17. September 1942, Durchschlag, VA Springer, in dem er
Jaspers die Schwierigkeiten bei der Papierbewilligung schildert.
822 Zum Problem der Publikation von »Nietzsche und das Christentum« bei de Gruyter vgl.
Einleitung, LXVIII-LXIX.
823 Aus der Korrespondenz mit dem Freiburger Biologen und Genetiker Friedrich Oehlkers
(1890-1971) und dem Briefwechsel mit seiner Schwester Erna Dugend geht hervor, dass
Oehlkers Jaspers zu dieser Zeit besucht hat und dieser zuvor über ihn erfahren hatte: »Er
hat eine neue Entdeckung gemacht [...]. Es war ein >Zufall< - in voriger Woche nach drei-
jährigen Versuchen plötzlich herausgekommen. So geht das in den Naturwissenschaf-
ten.« (K. Jaspers an E. Dugend, 1. Oktober 1942, DLA, A: Jaspers). Dies musste in der neu
bearbeiteten Allgemeinen Psychopathologie Berücksichtigung finden: »Oehlkers war sehr
nett, er las das Vererbungskapitel und arbeitete es gemeinsam >mit mir< um. Einzelhei-
ten kommen nun mehr zur Geltung. Er war sehr froh, dieses leisten zu können.« (K. Jas-
pers an E. Dugend, n. Oktober 1942, ebd.). - Bei der Publikation hat Jaspers im Vorwort
zur vierten Auflage Oehlkers zwar gewürdigt, aber dessen Verdienste um das Kapitel doch
untertrieben: »Professor Oehlkers in Freiburg verdanke ich Belehrung und Klärung in Dis-
kussionen über biologische Fragen. Das Kapitel über Vererbung hat er durchgesehen und
verbessert.« (Vgl. K. Jaspers: Allgemeine Psychopathologie, vierte, völlig neu bearbeitete Auf-
lage, Berlin, Heidelberg 1946, V, ebenso: 416-443).
824 Offenbar benötigte Ferdinand Springer Zeit. Doch ließ sich Jaspers auf eine sicherlich sehr
aufwendige Überarbeitung seines Hauptwerks nicht ein. Stattdessen widmete er sich der
1942/43 abgefassten und unveröffentlicht gebliebenen, umfangreichen Schrift Grund-
 
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