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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0859
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742

Stellenkommentar

cken (vgl. K. Jaspers: Korrespondenzen Psychiatrie Medizin Naturwissenschaften, y/g, Anm.
5). An die Gräfin erinnert sich Jaspers später in einem Brief an Hannah Arendt als »eine
für uns damals wunderbar erfrischende Hasserin des Nationalsozialismus«, die auch ent-
sprechend gehandelt habe (K. Jaspers an H. Arendt, 19. September 1948, in: dies.: Brief-
wechsel 1926-1969,151). - Von der Groeben schrieb Jaspers Ende Mai 1945 einen Brief aus
Stuttgart. Möglicherweise bezieht sich Georg Springer hier auf die Abreise dorthin einige
Wochen zuvor. Als von der Groeben Jaspers 1947 um ein Schriftstück bat, das seine Rein-
heit während der NS-Zeit bestätigen sollte, bekundete dieser nachdrücklich: »Ihn selbst,
ebenso wie seine spätere Gattin kenne ich als leidenschaftliche, zu jeder möglichen Ak-
tivität bereite Gegner des Nationalsozialismus.« (K. Jaspers an J. Groeben, 5. Juni 1947,
Durchschlag, DLA, A: Jaspers). 1948 emigrierten Jobst und Alexandra von der Groeben
in die USA. Golo Mann kommentierte dies wie folgt: »Dass die von der Groebens nun ge-
rade jetzt >emigriert< sind, hat fuer mich etwas Betreffendes. Sehr schoen werden sie es
hier auch nicht finden. Emigration hat keinen Sinn mehr; es muss in Deutschland sehr
schlimm stehen, wenn sie es dort nicht aushalten konnten. Nach Basel zu gehen, ist
selbstverstaendlich keine >Emigration<, war in Nietzsches Fall keine, ist in Ihrem keine.«
(G. Mann an K. Jaspers, 14. Oktober 1948, in: K. Jaspers: Korrespondenzen Politik Universität,
338). - Anders hingegen Jaspers, der Hannah Arendt im oben erwähnten Brief bat, sich
der von der Groebens anzunehmen: »Nun sind die beiden [...] ganz und gar deutschland-
müde. [...] Meine Frau und ich haben eine Neigung zu diesen redlichen Menschen.« (K.
Jaspers an H. Arendt, 19. September 1948, in: dies.: Briefwechsel 1926-1969,151).
831 Stella Curtius (um 1928-1950), eine Tochter des Jaspers eng verbundenen Ludwig Curtius
(1874-1954), Prof, für Archäologie in Erlangen, Freiburg und Heidelberg, seit 1925 Direk-
tor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom.
832 Die Hauptsorge des Abtransports bestand nach der Befreiung Heidelbergs durch die Ame-
rikaner am 1. April 1945 nicht mehr. Vgl. dazu H. Saner: Karl Jaspers, Reinbek ^2014, 48.
- Irrtümlich ist der Brief datiert auf 24. III., er muss aber später, nämlich nach der Befrei-
ung geschrieben worden sein, womöglich am 24. IV.
833 Es handelt sich um den Bonner Geologen Hans Cloos (1885 -1951). Prom. im Fach Geo-
logie 1910 in Freiburg, 1914 Habil, in Marburg, ab 1919 o.Prof. für Geologie in Breslau, ab
1926 in Bonn, seit 1923 leitete er auch die Geologische Rundschau. Zu seinen zahlreichen
Schriften gehört auch das Gespräch mit der Erde. Geologische Welt- und Lebens fahrt (Mün-
chen 1947). - Kultusminister wurde Cloos hingegen nicht. - Eine Korrespondenz mit ihm
ist in der Briefablage des Jaspers-Nachlasses ebenfalls nicht erhalten.
834 Dieser Brief konnte im Jaspers-Nachlass und im VA Springer nicht aufgefunden werden.
Vgl. aber K. Jaspers an P. Rosbaud, 19. September 1944 (VA Springer): »Ich danke Ihnen
sehr für Ihre freundlichen Bemühungen um das Manuscript meiner Psychopathologie.
Meine Sorge kam daher, dass im Herbst 1942 das Manuscript bei der Spamerschen Dru-
ckerei in Leipzig lag. Die Hinterlegung des Manuscripts in Guben ist mir nicht mitgeteilt
worden. Dass in der Frage der Unterbringung des Manuscripts mit mir Fühlung genom-
men worden sei, muss auf einem Irrtum beruhen. Nun bin ich sehr froh, dass es nicht zer-
stört ist. Wegen der Sicherheit gibt es ja keine Garantie. Aber ich vertraue, dass der Verlag
mit seiner Ausweichstelle Glück hat und die jeweils vernünftigen Verfügungen trifft.« -
Paul Rosbaud (1896-1963), nach England emigrierter Physiker, war seit 1936 bei Springer
 
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