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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0133
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4. DIE FURSTLICHE SCHRIFT

I29

2[2], Vnd darumb auch versehen, das die jren von den falschen Kirchen dienern
vnverfuret vnd vnuerergert bleiben Vnd durch ware, fromen diener jm Herren se-
ligklich gelert vnd erbawen werden, dann sie des gutenn Hirten, der sein seel fur
seine Scheflin setzet1, stadt vnd*1 Ampt nach mas jres beruefs vertretten sollen.
Vnd wie sie Gottes Gwalt vnd oberkait vber die Kinder Gottes furen vnd verwal-
ten, also gepuret jnen, das sie vor allem das Reich 1246* I Gottes bej den jren furdern,
Wie das alle aller zeit gottselige richter, konig vnd obern gethan haben, vnd jnen das
Gott zum ernstlichsten jnn seiner Schrifft, Canonib[us] vnd legib[us] befolhen, Vnd
sie darumb vber alle Seelen2, auch der aller Gaistlichsten gesetzet vnd Gewalt1 ge-
ben hatt, Als das oben jm ersten articel'3 weither eingefuret ist.
Zum dritten sagen wir, das on grundt geredt wurdet, das den Bischofen, Priestern
vnd Pfarrern Durch ordnung des Hailigen Gaists solcher gewalt gegeben sey, das on
jr verschaffunng vnd ordnen nichts furgenomen werden moge etc. Wol sollen sie
vmb das Reich Christi vor anndern sorgen vnd was Christlich vnd besserlich for-
dern, Die oberkait hatt aber dak bey auch ir 'ampt zuthun^, desgleichen die gantze
gemainde Christi, mDann alle glider Christi™ haben jr werck zu gemainem Erbawen
des gantzen leibs11 I 246v I 1. cor. i2[i2-27]. Zu dem mogen sich offt bischoue vnd
Pfarrer jrren. Paulus mußte doch Sanct Peter straffen4. Derhalben mag auch wol
ettwas guts on der Bischofe vnd Priester verschaffung vnd ordnen jnn den Kirchen
angericht werden. °2. q. 7: »Non nunquam multi catholicorum in tantum mercedem
amant iniquitatis5 ut etiam docti ab indoctis, clerici a laicis merito retorquantur«°6.
Es hatt aber diser zeit alles ain anndere maynung pdann diep sich vnnsere Bischofe
Ruhmen, seindt laider nicht Christliche bischoue vnd Hirten, sonder widerchristi-
scheq verderber vnd soliche1, Die ain Christliche gemuet fliehen vnd Christliche
Obern von der Herd Christi abhalten vnd vertreiben sollen, Wie das jm ersten vnd
anndern Artickel7 dargethan ist; die8 bischoue heissen, seindt darumb nit die Bi-
h) danach gestr.: stanndt.
i) vom linken Rand eingeweisen.
j) von Bucer 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
k) von Bucer korr. aus: das.
1 )-i) von Bucer 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
m) —m) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
n) konj. für fälschlich: liebs.
o) —o) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
p) —p) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: das.
q) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
r) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
1. Joh 10,11.
2. Vgl. oben S. m,8f.
3. Vgl. oben S. 110,9-117,22.
4. Vgl. Gal 2,14.
5. Vgl. II Petr 2,15.
6. Vgl. Decr. Grat. II, C. 2, qu. 7, c. 31 (Friedberg I, Sp.492; »redarguantur« statt »retorquan-
tur«).
7. Vgl. oben S. 110,9-127,10.
8. diejenige, die.
 
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