130 4- REPLIK auf heinrich von braunschweig-wolfenbüttel
schofe, die der Hailge Gaist den Kirchen furgesetzt hatt. Es heißt: s»Multi sacerdotes
et pauci sacerdotes, multi nomine, pauci opere«, Dist. 40, c. Multi1. Et »non loca vel
ordines« etc. ibidem2. Et 2 q. 7 c. plerumque3: »Non omnes praelati, qui praelati
habentur«, Et ibidem c. Non omnes4: »Non omnes Episcopi sunt Episcopi«5. Der
liebe Paulus reddte ware bischoue lan, Act. 2o[28]f, dann er Sprach: »Sehet auf euch
I 24J* I selb vnd die gantze herd, vnder deren euch der Heilge Gaist zu bischoue ge-
setzet hatt, zu weiden die Kirche Gottes, die er mit seinem Plut erworben“ hatt«. Er
redet aber eben desselbigen ortts auch von schwaren Wolffen, die nach seinem Ab-
scheid wurden einfallen vnd der Herde nicht verschonen. Vnd aus euch selb, sagt er,
werden menner aufstehn, die verkerte ding reden vnd jnen junger nachziehen wer-
den5. Es solle ja an ware, ordenliche Bischoue vnd Priester jnn den Kirchen nichts
verhandlet werden. Wenn aber die, so diese Namen tragen vnd dieser empter Nut-
zung einnemen, nichts dann die Kirchen verderben vnd verwusten, sollen das die
Christliche gemaine vnd obern gedulden, vdenen zu stoht, meniglich vnd der
Christliche gemein vor allen anderen besonderen leuten vnd gemeinen vor allem
gewalt vnd onrechten zu bewaren vnd retten?1' Seindt doch die Kirchen nit disen
leuten, sonnder sie vnd alles seindt der Kirchen, wie Paulus sagt. Es heisset: I 247^ I
»hietet euch vor denen, so jnn Schafs klaidern komen vnd seindt aber jnnwends zu-
ckendt Wolf«6 vnd nit: haltens fur Hyrten vnd lasset jnen allen Gewalt vber die
Schaf Christiw.
Das man aber dann sagen wille, diese Wolf seien des, das sie wolf seindt, noch nit
vberwunden7, vnd sollen wir jnn aigner sachen nit rechten, Sagen wir wie vor: das
sie Wolfe sein, ist notoriumx, So erbieten wir vnns fur das ordenlich Gericht Christ-
licher Concilien, das sie fliehen vnd hindern. Item weil wir Christum ob allem horen
sollen, so mussen wir seiner stimmen volgen8 9, so bald er vns die horen lasset, Vnd
auf kaine menschliche erkandtnuß, die vergangne, harreny zoder verziehen9z, wans
gleich die gantze wellt nicht darfur erkennen oder halten wolte. Vnd wer das nit lei-
den kan, dem mussen wir sagen: der Herr wills so haben, vnd das mit gut vnd Pludt
s) —s) von der Hand Bucers.
t) —t) von der Hand Bucers.
u) danach gestr.: erworben.
v) —v) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
w) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
x) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
y) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
z) —z) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
1. Decr. Grat. I, Dist. 40, c. 12 (Friedberg I, Sp. 147h).
2. Decr. Grat. I, Dist. 40, c. 4 (Friedberg I, Sp. 146).
3. Decr. Grat. II, C. 2, qu. 7, c. 27 (Friedberg I, Sp. 489-491; Zitat: Sp.491).
4. Decr. Grat. II, C. 2, qu. 7, c. 29 (Friedberg I, Sp.492); vgl. auch unten S. 412,1.
5. Act 20,29-30.
6. Vgl. Mt 7,15.
7. überführt.
8. Vgl. Joh 10,4.
9. zögern, unschlüssig warten.
5
10
J5
20
25
schofe, die der Hailge Gaist den Kirchen furgesetzt hatt. Es heißt: s»Multi sacerdotes
et pauci sacerdotes, multi nomine, pauci opere«, Dist. 40, c. Multi1. Et »non loca vel
ordines« etc. ibidem2. Et 2 q. 7 c. plerumque3: »Non omnes praelati, qui praelati
habentur«, Et ibidem c. Non omnes4: »Non omnes Episcopi sunt Episcopi«5. Der
liebe Paulus reddte ware bischoue lan, Act. 2o[28]f, dann er Sprach: »Sehet auf euch
I 24J* I selb vnd die gantze herd, vnder deren euch der Heilge Gaist zu bischoue ge-
setzet hatt, zu weiden die Kirche Gottes, die er mit seinem Plut erworben“ hatt«. Er
redet aber eben desselbigen ortts auch von schwaren Wolffen, die nach seinem Ab-
scheid wurden einfallen vnd der Herde nicht verschonen. Vnd aus euch selb, sagt er,
werden menner aufstehn, die verkerte ding reden vnd jnen junger nachziehen wer-
den5. Es solle ja an ware, ordenliche Bischoue vnd Priester jnn den Kirchen nichts
verhandlet werden. Wenn aber die, so diese Namen tragen vnd dieser empter Nut-
zung einnemen, nichts dann die Kirchen verderben vnd verwusten, sollen das die
Christliche gemaine vnd obern gedulden, vdenen zu stoht, meniglich vnd der
Christliche gemein vor allen anderen besonderen leuten vnd gemeinen vor allem
gewalt vnd onrechten zu bewaren vnd retten?1' Seindt doch die Kirchen nit disen
leuten, sonnder sie vnd alles seindt der Kirchen, wie Paulus sagt. Es heisset: I 247^ I
»hietet euch vor denen, so jnn Schafs klaidern komen vnd seindt aber jnnwends zu-
ckendt Wolf«6 vnd nit: haltens fur Hyrten vnd lasset jnen allen Gewalt vber die
Schaf Christiw.
Das man aber dann sagen wille, diese Wolf seien des, das sie wolf seindt, noch nit
vberwunden7, vnd sollen wir jnn aigner sachen nit rechten, Sagen wir wie vor: das
sie Wolfe sein, ist notoriumx, So erbieten wir vnns fur das ordenlich Gericht Christ-
licher Concilien, das sie fliehen vnd hindern. Item weil wir Christum ob allem horen
sollen, so mussen wir seiner stimmen volgen8 9, so bald er vns die horen lasset, Vnd
auf kaine menschliche erkandtnuß, die vergangne, harreny zoder verziehen9z, wans
gleich die gantze wellt nicht darfur erkennen oder halten wolte. Vnd wer das nit lei-
den kan, dem mussen wir sagen: der Herr wills so haben, vnd das mit gut vnd Pludt
s) —s) von der Hand Bucers.
t) —t) von der Hand Bucers.
u) danach gestr.: erworben.
v) —v) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
w) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
x) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
y) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
z) —z) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
1. Decr. Grat. I, Dist. 40, c. 12 (Friedberg I, Sp. 147h).
2. Decr. Grat. I, Dist. 40, c. 4 (Friedberg I, Sp. 146).
3. Decr. Grat. II, C. 2, qu. 7, c. 27 (Friedberg I, Sp. 489-491; Zitat: Sp.491).
4. Decr. Grat. II, C. 2, qu. 7, c. 29 (Friedberg I, Sp.492); vgl. auch unten S. 412,1.
5. Act 20,29-30.
6. Vgl. Mt 7,15.
7. überführt.
8. Vgl. Joh 10,4.
9. zögern, unschlüssig warten.
5
10
J5
20
25