H2
4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
nem verstendigen F[ürsten], das er gesteht, das der Spruch Pauli1 der oberkait zu-
gibt, pflantzung vnd erhaltung der tugenden vnd ausrottung des argen, Vnd will
doch, jr stehe nit zu vermoge des spruchs satzung vnd ordnung zumachen vnd der-
halben Straf zugeben jnn Religion sachen. Nemblich so jne doch seine juristen wol
haben berichten mogen, das die christlichen Kayser aus grundt dises Spruchs souil
satzunge vnd ordnunge geben vndk auch Straffen den Vbertrettenden als wol den
Bischouen vnd anndern Clericen als den leyen gesetzt haben, wie in Codice xii gant-
zer Titel2 hieuon vnd jn Authentficis]1 xxii Constitutiones3 gelesen werden.
Doch wollen wir annemen, das der F[ürst] desm orts ferner schreibet, der Ober-
keit ampt sey allein ein sterckung vnd furderung zu dem guten, das durch Gott vnd
der 124yv I Heiligen Christenlichen Kirchen verordnete bischof vnd senioren ausge-
setzet vnd gebotten ist etc., Dann wo sichs erfindet, das ein E[hrbarer] R[at] jnn sei-
ner Reformation ettwas anders hatt ab- oder angestellet, dann es durch" Gott vnd
von den waren, alten Bischofen Christlicher Kirchen gebotten vnd geordnet ist, so
soll ers enndern vnd bessern. Es ligt aber am tag, das der vermainten Geistlichen lere
vnd leben vnd alles verwaltigen der Kirchen den gebotten Gottes vnd waren alten
Canonibus also entgegen vnd zu wider ist, Das ein E[hrbarer] Rath wie anndere
Christliche obern vermoge der Schrifft, Canonum vnd legum, die oben anzogen
seindt, schuldig gewesen0 ist, jre Kirchen sollicher verderber zu enntledigen vnd mit
recht tauglichen dienern zuuersehen.
Dann das der Furst numero 5 ein4 E[hrbaren] R[at] bezuchtiget geweltiger Newe-
rung wider der Bischouen etc. ordnung vnd daraus schleußt, I 2jor I das ein Statt
Braun[schweig] jnn ketzery vnd volgendt jn sein straff gefallen seye5 etc., haben
wir vor verantwortet: die jetz vermainten bischoue seindt nichts weniger dann6 bi-
schoue der Christlichen Kirchen, dan sie doch nit glider des leibs Christi sein, man
lese was Paulus Schreibt 1 cor. 5 [11], 6[9~io], Ep[h]es. 4[i/-24]7 dauon, welche
glider Christi oder seins Reichs teilhafftig seyen oder nit. So hatt ain E[hrbarer]
k) über der Zeile nachgetragen.
l) von Bucer 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
m) korr. aus: dess.
n) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: von.
o) danach gestr.: seindt.
1. Vgl. Röm 13,1-4.
2. Vgl. Cod.Just. 1,2-13 (ClCivII, S. 12—67); vgl. auchuntenS.414, Anm. 5 undBDS9,i, S.313,
Anm. 378.
3. Möglicherweise von Bucer gemeint sind Nov. 3 (ClCiv III, S. 18-24), 5~9 (a-a- O., S. 28-92),
40 (a.a.O., S.258-261), 46 (a.a.O., S.280-282), 57-58 (a.a.O., S.312-316), 65 (a.a.O., S.339), 67
(a.a.O., S.344-347), 79 (a.a.O., S.388-390), 83 (a.a.O., S.409-411), 86 (a.a.O., S.419-423), 120
(a.a.O., S. 578-591), 123 (a.a.O., S. 593-625), 131-133 (a.a.O., S.654-676), 137 (a.a.O., S.695-
699) und 149 (a. a. O., S. 723-725). Vgl. auch BDS 9,1, S. 313, Anm. 378.
4. sc. einen.
5. Vgl. oben S. 110, Anm. 5.
6. als.
7. Hierbei kann es sich um einen Schreibfehler handeln und tatsächlich Eph 5,11 gemeint sein.
4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL
nem verstendigen F[ürsten], das er gesteht, das der Spruch Pauli1 der oberkait zu-
gibt, pflantzung vnd erhaltung der tugenden vnd ausrottung des argen, Vnd will
doch, jr stehe nit zu vermoge des spruchs satzung vnd ordnung zumachen vnd der-
halben Straf zugeben jnn Religion sachen. Nemblich so jne doch seine juristen wol
haben berichten mogen, das die christlichen Kayser aus grundt dises Spruchs souil
satzunge vnd ordnunge geben vndk auch Straffen den Vbertrettenden als wol den
Bischouen vnd anndern Clericen als den leyen gesetzt haben, wie in Codice xii gant-
zer Titel2 hieuon vnd jn Authentficis]1 xxii Constitutiones3 gelesen werden.
Doch wollen wir annemen, das der F[ürst] desm orts ferner schreibet, der Ober-
keit ampt sey allein ein sterckung vnd furderung zu dem guten, das durch Gott vnd
der 124yv I Heiligen Christenlichen Kirchen verordnete bischof vnd senioren ausge-
setzet vnd gebotten ist etc., Dann wo sichs erfindet, das ein E[hrbarer] R[at] jnn sei-
ner Reformation ettwas anders hatt ab- oder angestellet, dann es durch" Gott vnd
von den waren, alten Bischofen Christlicher Kirchen gebotten vnd geordnet ist, so
soll ers enndern vnd bessern. Es ligt aber am tag, das der vermainten Geistlichen lere
vnd leben vnd alles verwaltigen der Kirchen den gebotten Gottes vnd waren alten
Canonibus also entgegen vnd zu wider ist, Das ein E[hrbarer] Rath wie anndere
Christliche obern vermoge der Schrifft, Canonum vnd legum, die oben anzogen
seindt, schuldig gewesen0 ist, jre Kirchen sollicher verderber zu enntledigen vnd mit
recht tauglichen dienern zuuersehen.
Dann das der Furst numero 5 ein4 E[hrbaren] R[at] bezuchtiget geweltiger Newe-
rung wider der Bischouen etc. ordnung vnd daraus schleußt, I 2jor I das ein Statt
Braun[schweig] jnn ketzery vnd volgendt jn sein straff gefallen seye5 etc., haben
wir vor verantwortet: die jetz vermainten bischoue seindt nichts weniger dann6 bi-
schoue der Christlichen Kirchen, dan sie doch nit glider des leibs Christi sein, man
lese was Paulus Schreibt 1 cor. 5 [11], 6[9~io], Ep[h]es. 4[i/-24]7 dauon, welche
glider Christi oder seins Reichs teilhafftig seyen oder nit. So hatt ain E[hrbarer]
k) über der Zeile nachgetragen.
l) von Bucer 1m leeren Zwischenraum nachgetragen.
m) korr. aus: dess.
n) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: von.
o) danach gestr.: seindt.
1. Vgl. Röm 13,1-4.
2. Vgl. Cod.Just. 1,2-13 (ClCivII, S. 12—67); vgl. auchuntenS.414, Anm. 5 undBDS9,i, S.313,
Anm. 378.
3. Möglicherweise von Bucer gemeint sind Nov. 3 (ClCiv III, S. 18-24), 5~9 (a-a- O., S. 28-92),
40 (a.a.O., S.258-261), 46 (a.a.O., S.280-282), 57-58 (a.a.O., S.312-316), 65 (a.a.O., S.339), 67
(a.a.O., S.344-347), 79 (a.a.O., S.388-390), 83 (a.a.O., S.409-411), 86 (a.a.O., S.419-423), 120
(a.a.O., S. 578-591), 123 (a.a.O., S. 593-625), 131-133 (a.a.O., S.654-676), 137 (a.a.O., S.695-
699) und 149 (a. a. O., S. 723-725). Vgl. auch BDS 9,1, S. 313, Anm. 378.
4. sc. einen.
5. Vgl. oben S. 110, Anm. 5.
6. als.
7. Hierbei kann es sich um einen Schreibfehler handeln und tatsächlich Eph 5,11 gemeint sein.