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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0275
8. EIN KURZER BERICHT
27i
chen seynen glauben vnd danckbarkeit gegen dem herren vmb seyne erlosunge vnd
ewiges heih mit milten opffern beweisen sol. Daher kommen, das alle Gottseligen
fursten die kirchen allwege vor andern reichlich begabet haben, alleyn das sie jnn
den nachgehenden zeiten die falsche lerer etwan zu aberglaubiger stifftunge verwis-
sen haben.
So nun aber dem also ist, das eyn yeder Christ nach seynem vermogen dem herren
seyn opfer thun sol, wie wollens die Obern jmmer mehr1 verantworten, die sich des
Gottlichen verstants vnd lieb zur reformation der kirchen vor andern berhumen?
vnd aber die zeit jrer regirunge vnd vorgebener reformation nit alleyn nichts zu den
Gottes gaben vff opfern, sonder zerstoren» vnd lassen zerstoren, was jre vorfaren
vnd andere Gottseligen hiezu dem herren geopfert haben? Sie sollen ja gedencken,
das sie dann auch vor Christo, dem herren, stehen werden, wenn er wirt sprechen zu
denen2 zur linken setzen3: »Mich hat gehungert vnd jr habt mir nit zu essen ge-
ben«4 etc.
Wo nun der herr gnade geben wult, das vnsere Obern Christlicher vereynigunge5
sich eyn mal (wie sie warlich Gott vnd seyner kirchen zuthun schuldig seyn) von der
eygenschafft vnd dem*1 rechtem brauch der kirchen gutter bey yhnen6 selbst stat-
lich7 entschlussen vnd, wo die noch jnn handen seynt der babstlichen Sacriligen, ra-
then vnd helffen wolten, das man solche guter doch nit anders dann mit rechtem
fuglichen vnd besserlichen mittelen1, die der herr taglich wol geben wirt, von yhnen
brechten, I j6r/201 I Vndi das aber, wie vorgesagt, vff gnugsame Caution8 dieselbige
widder zu jrem recht Christlichem brauch zu richten vnd davon keynen hellerk zu
entziehen oder anderßwohin wenden, dann es die Canones vnd leges fordern. Item,
das sie sich des auch vernemen liessen, den kirchen jre recht getrawlich zu fordern,
wo das mit besserunge gescheen mocht, Vnd1 wo solche kirchen gutter den bebstlern
schon genomen vnd aber nitm aller dinge9 gewant seyn zu jrem recht Christlichen
f) danach gestr.: beweisen sol.
g) korr. aus: zurstoren.
h) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
i) korr. aus: mittel.
j) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
k) danach gestr.: mt.
l) von Bucer korr. aus: vnd.
m) danach gestr.: all gewa.
1. jemals.
2. denen, die.
3. sc. sitzen.
4. Mt 25,42; zu Bucers Vorstellung des strafenden Gerichts Gottes vgl. Greschat, Bucer, S. 209,
218 f., 229 und 234.
5. die 1m Schmalkaldischen Bund vereimgten evangelischen Obngkeiten.
6. sich.
7. gründlich.
8. Vgl. oben S.256, Anm. 5.
9. gänzlich.
27i
chen seynen glauben vnd danckbarkeit gegen dem herren vmb seyne erlosunge vnd
ewiges heih mit milten opffern beweisen sol. Daher kommen, das alle Gottseligen
fursten die kirchen allwege vor andern reichlich begabet haben, alleyn das sie jnn
den nachgehenden zeiten die falsche lerer etwan zu aberglaubiger stifftunge verwis-
sen haben.
So nun aber dem also ist, das eyn yeder Christ nach seynem vermogen dem herren
seyn opfer thun sol, wie wollens die Obern jmmer mehr1 verantworten, die sich des
Gottlichen verstants vnd lieb zur reformation der kirchen vor andern berhumen?
vnd aber die zeit jrer regirunge vnd vorgebener reformation nit alleyn nichts zu den
Gottes gaben vff opfern, sonder zerstoren» vnd lassen zerstoren, was jre vorfaren
vnd andere Gottseligen hiezu dem herren geopfert haben? Sie sollen ja gedencken,
das sie dann auch vor Christo, dem herren, stehen werden, wenn er wirt sprechen zu
denen2 zur linken setzen3: »Mich hat gehungert vnd jr habt mir nit zu essen ge-
ben«4 etc.
Wo nun der herr gnade geben wult, das vnsere Obern Christlicher vereynigunge5
sich eyn mal (wie sie warlich Gott vnd seyner kirchen zuthun schuldig seyn) von der
eygenschafft vnd dem*1 rechtem brauch der kirchen gutter bey yhnen6 selbst stat-
lich7 entschlussen vnd, wo die noch jnn handen seynt der babstlichen Sacriligen, ra-
then vnd helffen wolten, das man solche guter doch nit anders dann mit rechtem
fuglichen vnd besserlichen mittelen1, die der herr taglich wol geben wirt, von yhnen
brechten, I j6r/201 I Vndi das aber, wie vorgesagt, vff gnugsame Caution8 dieselbige
widder zu jrem recht Christlichem brauch zu richten vnd davon keynen hellerk zu
entziehen oder anderßwohin wenden, dann es die Canones vnd leges fordern. Item,
das sie sich des auch vernemen liessen, den kirchen jre recht getrawlich zu fordern,
wo das mit besserunge gescheen mocht, Vnd1 wo solche kirchen gutter den bebstlern
schon genomen vnd aber nitm aller dinge9 gewant seyn zu jrem recht Christlichen
f) danach gestr.: beweisen sol.
g) korr. aus: zurstoren.
h) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
i) korr. aus: mittel.
j) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
k) danach gestr.: mt.
l) von Bucer korr. aus: vnd.
m) danach gestr.: all gewa.
1. jemals.
2. denen, die.
3. sc. sitzen.
4. Mt 25,42; zu Bucers Vorstellung des strafenden Gerichts Gottes vgl. Greschat, Bucer, S. 209,
218 f., 229 und 234.
5. die 1m Schmalkaldischen Bund vereimgten evangelischen Obngkeiten.
6. sich.
7. gründlich.
8. Vgl. oben S.256, Anm. 5.
9. gänzlich.